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Man könnte jetzt vielleicht meinen ich hätte die “jolanda” in ihrer bisherigen Form schon satt. Nein, nein. Es überkommt mich nur einfach schon beim stricken, über das nächst folgende Strickprojekt nachzudenken. Und damit auch über Neuerungen, Verbesserungen oder Verschönerungen. Am besten alles in einem. Was aber auch nicht immer gelingt.
Ich überlegte nun also, eine neue “jolanda” einfach mal ganz glatt zu stricken. Mit einer schönen Kante. Dafür benötigte ich aber dickeres Garn, um die gleiche Deckendichte wie bei kraus rechts zu erhalten.
Mein erster Blick galt einem Drops Garn. Ich fand ein passendes in entsprechender Lauflänge und komplett aus Wolle. “lima”. Wolle mit Alpaka.
Es gab dann zwar doch erst noch einige Unstimmigkeiten mit der Lauflänge der „lima“, aber das regelte sich zum Glück noch.
Zwischendrin hier mal ein kleiner Diskurs zur Verwendung entsprechender Lauflänge – also Garndicke:
Es gibt ja Strickgruppen (incl. garnverkäuferInnen), die plädieren für das Motto: dick hilft viel.
Da sitzt man dann mit einer 15er Nadel und wurschtelt sich einen ab. Dabei immer das dicke Gewülst zum dauerdrehen auf dem Schoß.
Jaa … aber, dafür ist man damit dann richtig schnell durch … .
Na ja, so oder so ähnlich jedenfalls stelle ich mir das vor. Es gibt, meiner Meinung nach, einige Dinge, die eindeutig gegen eine Garnverwendung von einer Lauflänge von 20m / 50g für eine Decke sprechen.
Eine richtige, also echte wahre Strickerin will gar nicht unbedingt so rasend schnell damit fertig werden. Punkt eins. Punkt zwei: es ist ein Irrglaube (dem da wohl einige erlegen sind – oder warum verstrickt man sonst derart dickes garn?) dass eine dicke Decke auch gleich besser wärmt.
Eins darf man nämlich dabei nicht vergessen – und das wäre schon Punkt drei – : um so dicker das Garn ist, um so mehr Garn brauche ich und um so schwerer wird dann auch das Endprodukt.
Will ich wirklich 1 kg und mehr auf mir liegen haben? Und dabei ist DAS nur berechnet auf die Größe eines Babydeckenmaßes von ca. 90 cm X 100 cm.
Will man’s ‘erwachsener’ – wird’s noch schwerer. Vom Preis noch gar nicht zu reden.
Der Wärmegrad aber, multipliziert sich keineswegs mit der Garndicke automatisch mit. Es reicht eine dünne Decke sehr wohl aus, um sich ausreichend warm zu halten. Wenn es nur das richtige Material ist. Heißt: die richtige Wolle. Und zum richtigen einkuscheln bis zum Hals ist die dann obendrein auch noch besser geeignet.
Nun müssen auch nicht alle gleich feinstes Baby-Alpaka verstricken. Im tiefsten Sibirien befindet sich ja hier nun auch keiner. Vor allem steht aber doch auch eine vernünftige Preis Kalkulation, für einen möglichst robusten Einsatz, zumindest bei mir, immer an oberster Stelle.
Also: lieber in gute Wolle investieren – nicht in die Masse. (wobei ich hier betonen möchte dass die besagte dicke wolle auch gute wolle ist. nur vielleicht eben nicht die passendste.)
Aber nun wieder zurück zur “jolanda”.
Die Wolle war – und ist – mit einer unterschiedlichen Angabe der Lauflänge ausgezeichnet. Noch! heißt es da wohl.
Einmal fand ich die Angabe von 100m und einmal stand auf der Banderole 92m / 50g. Das kann schon was ausmachen.
Auf meine Nachfrage hin, wurde mir mitgeteilt, dass es beim Hersteller diesbezüglich einen Umbau der Garndicke gab. Ob nun altes dickeres Garn mit alter Banderole, oder bereits neues dünneres Garn mit alter Banderole? Keiner weiß es. Umstellungszeit ist da auch Überraschungszeit. Fakt ist: das neue Maß heißt 100m. Banderolenangabe hin oder her.
Nun gut. Ich glaube schon, dass ich eher mit einem 100er Garn gestrickt habe, denn ich bin letztendlich mit der errechneten und bestellten Menge gut ausgekommen.
Stricken mit der “lima” ist aber auch ein flutschiges Vergnügen. Gerade bei allen rechten Maschen daher auch ein absolutes Schnellstrickgarn. Das kommt von allein mit, da braucht’s nicht viel Überredung oder Bewegung. Was dann wiederum etwas nachteilig war beim abketten. Da sprang das Garn dann schon mal schneller von der Nadel als es genehm war. Bei einigen Maschen kam dann hin und wieder mein Aufschrei: halt! zurück! ich bin noch nicht fertig mit euch! -Trotzdem alles wirklich gut machbar.
Durch das glatt rechts bekommt sie natürlich auch einen rollenden Charakter. Um diesen aber etwas einzudämmen, habe ich unten wie auch oben, nach der Anschlags- und vor der Abkettreihe eine Rippe kraus rechts gestrickt. Rechts und links gibt es auch eine kraus rechts Kante von jeweils 3 Maschen.
Schön wollig ist sie nun geworden, die Neuausgabe der “jolanda”. Keine einzige chemische Faser ist dabei und ich bin trotzdem absolut zufrieden mit der Stabilität. Denn dafür sorgt eigentlich immer die beigemischte Chemiefaser. Hier aber ist sie wirklich nicht notwendig. Denn schön weich ist sie auch noch. Dafür sorgt hier das Alpaka. Und obendrein gut pflegeleicht. Ist nicht immer alles selbstverständlich bei reiner Wolle.
Die Farben sind hier um einiges pastelliger. Nicht ganz so leuchtend und auffällig vielleicht wie bei der “alten” “jolanda”.
Ich mag diesen, nun eher ‘rustikalen, Touch’ sehr. Dieses eher ländlich-grobe Aussehen mit dieser Wolle hat etwas ursprüngliches.
Aber die Neue ist nun auch nicht besser als die alte “jolanda”. Das könnte ich nicht unterschreiben. Sie ist einfach nur mal anders. Einfach glatt und einfach schneller zu stricken. Also alles prima mit der getesteten “lima”.
Und wem sie nun auch gefällt und sie haben möchte: bitte hier her. “JoLanda” ist gern in liebevolle Hände abzugeben. – verkauft –
Lasst es Euch gut gehen.
Lustig, ich denke über die Dicke von Garn ganz anders nach – mir geht es da mehr ums Optische. Und ich würde auch nicht unterschreiben, dass eine ‚richtige‘ Strickerin (gibt’s für mich eh nicht – jede_r darf stricken) dickes Garn meidet. Manchmal ist das einfach ein toller Effekt und das ist doch auch ok. Das Thema Lauflänge ist für mich dann vor allem bei der Mengenberechnung relevant und da hast du natürlich recht: das kann ganz schön was am Preis machen und da muss man sich natürlich überlegen, wie viel man für ein konkretes Stück ausgeben will und kann. Sehr schöne Decke auf jeden Fall und mit dem Alpaka sicher super flauschig! Liebe Grüße!
liebe clarissa,
aber natürlich „darf“ jeder stricken 😉 wäre ja noch schöner …
und doch gibt es die stricklustigen, die stricken, um ein projekt zu machen, und jene stricklustigen, die „jogamäßigen“ sport betreiben, also stricken um des strickens wegen – um es hier doch einmal ganz plakativ und in schwarz weiß zu benennen. auch wenn es das schwarz weiß natürlich auch so nicht gibt.
ja, siehst du, und das mit dem optischen sehe ich eben ganz anders. meiner Meinung nach sollte sich das optische mit dem praktischen gar nicht ausschließen, aber bei dieser benannten wulstigen wolle ist es dann eben doch so, finde ich. und da denke ICH, das ganze wird unzweckmäßig und daher überlegenswert.
müssen andere aber gar nicht so sehen.
ich wollte hier nur gleich mal auf die vielen anfragen oder im netz gefundenen überlegungen dahingehend eingehen, welche wolle für decken geeignet ist. damit es für strickanfänger keine bösen überraschungen mehr gibt. da spiegeln dann gar so viele „optische“ schönheiten ein falsches bild wider.
ansonsten: na klar, jeder nach seinem geschmack. und als strickprofi, also für die – hier als passionierte „echte involvierte“ – strickerinnen benannt, ist es dann ein leichtes, den garngrad und damit auch ihren zeitaufwand selbst bestimmen zu können, für ihr zb. „dickes“ wollprojekt, wenn es dann halt rein das optische prachtstück sein soll – aber bitteschöön 😀
liebe strickgrüße
d.
Das mit dem ‚yogamäßigen‘ Stricken finde ich einen tollen Vergleich – ich bin aber selbst immer hin- und hergerissen: auf der einen Seite stricke ich einfach gerne und auf der anderen will ich das fertige Stück dann auch endlich mal in den Händen halten 😀
das ewige dilemma aller stricklustigen 🙂