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haselnusschalet

~ ein landleben im holzhaus

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Kategorien-Archiv: politisch

eine reise durch die ukraine

16 Montag Mai 2022

Posted by daniela in freie zeit, politisch, schon schön, urlaub

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autofahrt, autoreise, charkow, jalta, kiew, krim, lwow, matrjoschkas, poltawa, rowno, saporoshje, schwarzes meer, shaginia, ukraine, urlaub, urlaubsfahrt, urlaubszeit, verreisen

in die jahre gekommen, und dennoch attraktiv geblieben. die matrjoschkas aus kiew.

Zu Ostern kam die Familie zusammen und schnell kam das Thema Ukraine auf den Tisch. Wir kennen die Ukraine ganz gut. Zumindest die Ukraine von 1977.
Meine Eltern noch viel besser als ich, weil ich noch zu klein war. Aber ein paar wenige  Erinnerungen habe auch ich. An Jalta zum Beispiel. Diese warme strahlende Stadt mit den ersten Palmen meines Lebens. Was war das exotisch.

Sehr erschreckend und traurig finden es meine Eltern, die jede Stadt, die jetzt von den Russen beschossen und zerstört wird, kennengelernt haben und sich nun vorstellen müssen wie es heute dort aussehen mag.
Shaginia – Lwow – Kiew – Charkow – Saporoshje – Poltawa – Kiew – Rowno – Shaginia, so unsere Reiseroute.
Die schönen Erinnerungen aber bleiben zum Glück. Und die sind bunt und lebendig. Fast jeden Abend eine Hochzeit im Hotelrestaurant. Überall interessierte und freundlich zugewandte Menschen.

Mit unserem blauen Lada 1300 fuhren wir Drei mit der Oma in 6 Tagen ans Schwarze Meer.

Ein Reisebüro plante die Stationen mit den Übernachtungen in den Motels und wir brauchten nur noch an den vereinbarten Zielorten einzutreffen.

Die Reiseroute begann erst in Lwow (Lemberg). Bis dahin musste jeder selbst finden. Weitere PKW-Reisende wie wir unternahmen dieselbe 3 wöchige aufregende Tour. Doch erst später, nämlich beim zweiten Abendessen in Kiew, lernte man sich im Motel überhaupt erst kennen. Jeder fuhr für sich und es gab auch keinen Reiseleiter oder -verantwortlichen. Allein die Reiseunterlagen zeichneten den 3500 km langen Weg nach Jalta auf.

die autos der reisegruppe aus der ddr. alle robust und zuverlässig genug für eine längere tour.

Die Erinnerungen der Familie sind so vielfältig wie es das Land war.
Zum Beispiel, dass es auf dieser Strecke bis Kiew Brauch war dass ausschließlich Omas die Kühe hüteten, ohne Ausnahme. Und es aber nach Kiew ausschließlich die Opas waren, die die Kühe hüteten. Ohne Ausnahme.

Da ich selbst nicht so viel dazu beitragen kann von dieser Fahrt zu erzählen, hier ein paar weitere Reise – Aufzeichnungen aus der Familie:

Unterwegs standen oft alte Frauen am Straßenrand und verkauften Obst und
Gemüse. Man musste aber immer gleich einen Eimer nehmen und was sollten wir
damit? So kam ein Kauf für uns nicht in Frage. Die Männer lagen am Waldrand
und spielten Karten. Manchmal lief jemand mit einer Kuh am Strick die Straße
entlang, die sich endlos dehnte. Man freute sich immer, wenn man jemand aus
der Reisegruppe überholte oder er uns. An einigen großen Kreuzungen waren
kaputte Autos als Warnung vor Verkehrsunfällen auf hohen Sockeln aufgestellt.
Und wenn man an Ortschaften vorüber kam und es wurde eine Maschine oder ein
Traktor oder Auto repariert, lagen die Monteure im schwarzen Anzug darunter.
Wir haben gesagt, das sind die Anzüge, die bei uns endlos lange im Kaufhaus
hingen und die keiner wollte! An der Tankstelle ließen die Einheimischen
gleich mal den Tankschlauch mit laufendem Benzin liegen, bis der Nächste
tankte. Kraftstoff war ja billig.

Kiew: Ankunft im Motel. Als erstes wollten wir baden, es gab aber kein
warmes Wasser. Vater ist mit einigen Reisegefährten in die Stadt gefahren. Wir
Drei blieben im Hotel. Wir sind dann ins Restaurant gegangen und haben etwas gegessen. Dort war Tanz und ein Einheimischer forderte mich zum
Tanz auf. Ich weiß nicht mehr genau aber ich glaube ich habe mit ihm
getanzt. Spät Abends kam Vater wieder und brachte eine Bärenmaske und einen
Kugelschreiber zum Ausziehen mit. Er erzählte seine Erlebnisse, das war
interessant. In Kiew habe ich mir dann noch eine schöne Armbanduhr gekauft.
Leider war das metallene Armband zu weit, aber gegen eine Flasche Klaren hat
es ein Mann auf die richtige Länge gebracht.

Einreise nach Lwow: auf unbefestigter Landstraße kamen uns Leute mit
aufgeregt erhobenen Armen entgegen. In der Stadt angekommen, mussten wir unser
Hotel suchen, wollten aber nicht mit dem Auto rumkurven. Deshalb parkten wir
auf einem Parkplatz und ließen Oma und Daniela im Auto zurück. Wir fanden das
Hotel und kehrten zurück zum Auto. In dem saß völlig aufgebracht Oma und
erzählte, dass ständig Leute an die Scheiben geklopft hätten und etwas gewollt
hätten. Und nie wieder würde sie allein irgendwo warten!
Später konnten wir uns denken, was die Leute wollten. Vermutlich unsere Sachen
oder irgendetwas anderes abkaufen.

Lasst es Euch gut gehen.

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ein hafen zum verweilen

18 Freitag Mär 2022

Posted by daniela in freie zeit, hausbau, luft machen, musik, politisch, schon schön, wolle, zu hause

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dorf, dorfteich, hafen, heimathafen, kreig, krieg in der ukraine, landleben, nein, neinmeinesöhnegebichnicht, reinhard may, teich, ukraine

Mit dem Strickzeug in der Hand sitze ich gemütlich auf dem Sofa und vor mir zeigt sich der Krieg. So bizarr. Und so unglaublich und eigentlich unvorstellbar – bis man die Bilder sieht. Ein Schrecken Szenario, welches sich nur ein Irrer ausdenken kann.

Es gibt bei folgendem passendem Lied die Option „Untertitel“. Auch in Russisch!

Da sagte einst George Orwell: 
„Um die Lügen der Gegenwart durchzusetzen, ist es notwendig, die Wahrheiten der Vergangenheit auszulöschen.“
Dabei fällt mir gleich ein dass ich sein Meisterwerk „1984“ immer noch nicht gelesen habe. Aber mich verlangt es im Moment nicht so nach Gegenwartsliteratur.
Lieber hänge ich da noch an „Madame Bovary“ fest, komme aber überhaupt nicht mehr zum Lesen. Das finde ich äußerst bedauerlich. Dabei ist das Buch recht spannend. Doch meine Tage sind eindeutig zu kurz.

Überall haben wir so viel anderes zu tun. 
Wir nähen Gardinen, wir bauen Regale und wir begradigen immer noch unseren Acker. Und das Frühjahr verlangt auch nach Pflanzen und neuem Rasen.
Und ich muss stricken.
Ich stricke wie wild. Manchmal wie eine Süchtige. Mache Musterproben, Abnahmeproben, stricke Zöpfe und Lochmuster und trenne dann doch alles wieder auf, weil ich damit unzufrieden bin.
Eine Anleitung nach der anderen erweist sich als fast unbrauchbar. Dabei wollte ich einmal richtig „Strecke“ machen. Nach einem Blick ins neue Wollregal.

Mein Meister hat mir an eine Wand im Schlafzimmer ein großes Wollregal gebaut. Brettchen an Brettchen über Brettchen. Und all die kleinen bunten Knäuel wanderten erst fein nach Herkunft und Verwendung geordnet in durchsichtige Kisten, und dann ins Regal.
Früher waren sie alle über die ganze Wohnung verteilt. Da wo Platz war und da wo ich sie gerade brauchte. In fast jedem Umzugskarton fand sich mindestens ein Karton Wolle an. Nun endlich bekamen sie ihren eigenen Platz im Regal. Das schafft Übersicht! Und nun sehe ich sie jeden Abend, beim letzten Blick zur Wand. Allerhand Kisten mit Wolle sehe ich da vor mir, die nur zu rufen scheinen: ‚Nimm mich, hol mich. Ich will eine Mütze werden.‘
Allein das Gefühl, dass das Stricken in der Bau- und Umzugszeit viiiel zu kurz gekommen ist, lässt mich jetzt an nichts anderes denken. 

Aber sie brauchen doch alle Geduld. Jede einzelne. Und stricke ich nach meinem Gutdünken, dann klappt es doch auch. Also meist. Nur dachte ich, es soll mal neuere, andersartige geben, und dabei auch noch schneller gehen. Doch prompt entpuppte sich jede vermeintlich leichte Anleitung als Fehlgriff und ich brauchte nun einiges länger. Nichts stimmte. Keine Maßangabe erreichte die gewollte Größte, obwohl die Maschenprobe richtig war. Oder es war so dusselig beschrieben dass ich an meinen Strickfähigkeiten zweifelte. Da konnte dann auch die tollste Bebilderung nicht weiterhelfen.
Nun will ich mich aber nicht weiter stressen lassen. Die übermächtige Strickwut verflüchtigt sich langsam. Und an den Anblick der Kisten habe ich mich auch schon fast gewöhnt. Die Aussage: „viel Wolle“ ist immer Ansichtssache und liegt im Auge der Strickerin selbst. Mützchen für Mützchen kommt also voran. 

Dabei wandert mein Blick häufig nach draußen. Und es ist eine Freude in den eigenen Garten zu blicken. Na gut, den Ausdruck Garten kann man jetzt so und so sehen. Es sieht hier größtenteils eben noch nach Acker aus. Unsere aufgeschichtete Erde ist größtenteils verteilt, nur fehlt es jetzt noch am Fein Tuning. Eggern, Harken, Säen. Und dabei immer wieder Steine einsammeln.
Unsere gesteckten Frühblüher Zwiebeln sind alle aufgegangen, und auch der erste Rasen sprießt. Von den Nachbarn erhaltenen wir hin und wieder weitere Blümchen dazu. Die Verbreitung wurde ihnen zu groß und sie wurden aussortiert. Für uns eine Freude wenn wieder ein Behälter mit Grünzeug am Gartenzaun hängt, was nach einem neuen Hafen ruft.

Wir lernen unsere neue Heimat Schritt für Schritt kennen. Wir laufen von einem Dorf zum nächsten und umrunden dabei gleich jeden Teich der uns bietet. Wir richten junge Obstbäume wieder auf, die in der geschützten Allee der Wind erfasste. Und dabei war noch kein Spaziergang ohne Rehe. Mit weitem Abstand, aber sie sind hier überall. Und steht der Mais hoch, werden sie wieder ihre kleinen Köpfe durch die dicken Stängel zur Straße hin durchstecken und nach freier Laufbahn Ausschau halten. Jetzt sehen wir sie weithin äsen, oder sie rennen weite Strecken über freie Felder, kreuzen die Straße und verschwinden wieder im Wald. 

Vor meinem Fenster sehe ich zwei Schmetterlinge. Die ersten Hummeln suchen die Blumen auf. Der schwarze Kater zieht seine Runde und nimmt kurz Platz auf unserer Holzbank. Er ist ein rechter Sonnengenießer.
Und ich sehe was da draußen noch an Arbeit auf uns wartet. Der lange und der kurze neue Grubber verlangen nach Ersteinsatz. 

Lasst es Euch gut gehen.

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alte nachbarn

19 Freitag Nov 2021

Posted by daniela in freie zeit, hausbau, luft machen, politisch, wissen, zu hause

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bauärger, bauen, corona, corona schnelltest, corona test, covid19, hausbau, impfung, klinik, pcr test, virus

Die folgenden Geschehnisse sind schon eine geraume Weile her, als ich sie niederschrieb. Aber doch, anhand der aktuellen Ereignisse wieder so neu, dass ich sie aus dem Fundus holen kann, als wäre es gerade eben passiert. Nur den Titel habe ich nochmal abgeändert. Eigentlich sollte der „einmal würgen bitte“ lauten … aber lest selbst:

Manchmal kann ich gar nicht anders als die Gespräche meiner Nachbarn mitzuhören. Unten im Garten werden tobende Kinder überbrüllt und wieder andere telefonieren hier ringsum laut und unbedarft ganz öffentlich auf ihren Balkonen. Ein Sonnenschirm ist auch kein Lärmschutz.
Familiengeschichten und -streitereien, die letzten Zeugnisnoten, Autoanschaffungen und dafür gezahlte Preise, sowie auch einige Krankheiten – alles dabei was da ungewollt in mein Ohr dringt. Wissen denn diese Nachbarn nicht wieviel man dabei über sie erfährt? Jedenfalls würde ich so manches Mal was drum geben nicht alles wissen zu müssen. Das wenigste davon ist wirklich schön oder interessant. Und einiges lässt doch nur große Fragezeichen zurück.

„Nein, dieses Dreckszeug lasse ich mir nicht spritzen!“ lässt mein Nachbar plötzlich lautstark verhören.
Bereits seit Minuten telefoniert er vor meinem offenen Fenster auf seiner Dachterrasse. Besonders schön: er spricht über die Freisprech Funktion seines Handys oder seines Rechners, und ich kann auch noch seine Gesprächspartnerin ohne Mühe mithören. Leise ging bei ihm auch noch nie irgendetwas.

Erst sprachen sie über seinen letzten Urlaub. Wobei es eigentlich ein gefühlt stundenlanger Monolog seinerseits war. Inhalt: über 400 km auf dem Fahrrad mit Sohnemann rauf an die Ostsee. Doller Hecht! Und dann der verlebte Urlaub einschließlich Bootsausleih für schlappe Tausend Euro in der Woche.
„Hat sich echt gelohnt, zumal die Reinigungsgebühr schon drin war. Nur der Sprit ging extra.“
Schnäppchen!

Als er mal Luft holt kann ich am anderen Ende eine Frauenstimme älteren Jahrgangs ausmachen, und so ruppig wie er mit ihr spricht schließe ich auf eine Kollegin, der da von den Highlights berichtet wird. Doch nun wird er lauter und das Thema wechselt.
„Ich hab’s dir doch schon mal gesagt! Nein, niemals. Kann sich impfen lassen wer will – ich nicht! So ein Dreckszeug, wo keiner weiß was da drin ist!“ kommt es erneut laut von ihm.
Lustig. Mein Nachbar. Ende vierzig und noch bis vor wenigen Jahren Kettenraucher. Jetzt wahrscheinlich zum Öko Guru erwachsen.
„Aber hör mal. Du isst alles Mögliche an Lebensmittel wo du nicht genau weißt was da alles drin ist.“ Höre ich die Gegenseite völlig richtig argumentieren.
„Das kann ja sein. Aber das ist doch hier was völlig anderes. Diese Spaltung, die hier geschaffen wird mache ich nicht mit. Die reden alle so viel Mist, schlimmer noch als früher der Mielke!“ echauffiert er sich.
Als neuer Gesundheitsapostel muss er unbedingt ruhiger werden, sonst wird das nichts.
Die absolut angenehme und ruhige Stimme am anderen Ende der Leitung bleibt weiterhin hartnäckig.
„Ach Junge, das kannst du doch so nicht sagen. Na, vielleicht überlegst du es dir ja noch einmal.“
„Nein Mutter! Das kann ich so sagen! Ihr seht das einfach nicht, was hier abgeht. Aber ihr seid ja auch in einem völlig anderen System aufgewachsen. Ihr kennt es ja nicht anders. Aber man braucht doch nur mal richtig nachzudenken! Man kann sich doch informieren!“
Ja. Sollte man. Immer.

Aber: Mutter? Diesen Tonfall schlägt er gegenüber seiner Mutter an? Ich bin leicht entsetzt und etwas irritiert. Na gut. Hätte ich eigentlich auch drauf kommen können. Der Tonfall ist ja normal bei ihm. Genauso wie vor Jahren bei dem armen Postboten, den er zusammen faltete weil er es gewagt hatte bei ihm zu klingeln und dabei seinen Sohn vom Mittagsschlaf aufzuwecken. „Dank Ihnen habe ich jetzt wieder Stunden damit zu tun ihn zum Schlafen zu kriegen!“ Und das Paket war ja noch nicht mal für ihn.
Klingel abstellen wäre da die einfache Lösung gewesen. Ist er wahrscheinlich nicht drauf gekommen. Später dann schon. Da klingelte der Postbote auch brav bei anderen im Haus um seine Pakete dort abzugeben. So! Blöder Postbote aber auch. Hätte doch wissen können das da oben sein Kind seine mittägliche Ruhe verdient.

Seine Mutter hatte auch keine Chance bei ihm. Einfach falsche Generation. Da braucht man sich nicht weiter mit auseinanderzusetzen. Die verstehen die neue Welt einfach nicht mehr.
Damit waren die Meinungen ausreichend ausgetauscht und das Gespräch alsbald beendet.

Memo im stillen an mich: beim nächsten Treff im Treppenhaus nach der Telefonnummer seiner Mutter fragen. Ich muss unbedingt mal wieder mit vernünftigen Leuten reden.

—-             —–           ———           ———————————————–

Wenige Tage später:

„Nummer 701 bitte noch einmal zu mir ins Zelt.“ höre ich die Schwester rufen. Alle Umstehenden wenden sofort den Blick auf mich. Wie unangenehm. Was ist denn los?
Ich stehe kurzärmlig im Nieselregen vor dem Gebäude der Uni-Klinik und hatte einen erforderlichen Corona Schnelltest machen lassen. Mein Erster und hoffentlich auch letzter.
Ich ging wieder zurück ins Zelt und dachte, da ist jetzt was falsch gelaufen mit dem Test und sie will ihn sicher nochmal machen. Irgendwas vertauscht wahrscheinlich. Bisher erhielten alle Wartenden vor mir unproblematisch den weißen Befreiungszettel und schwirrten schleunigst damit ab.

„Ihr Test schlug positiv an. Setzen sie sich bitte noch einmal hin. Wir machen gleich noch einen PCR Test.“
Wie bitte? Aber da ist jetzt ganz sicher irgendwas vertauscht worden!
„Ich bin doch zwei Mal geimpft!“ kommt ein leiser Protest von mir und sinke dabei auf den Stuhl.
„Das spielt keine Rolle!“ gibt lapidar die Schwester zurück. „Soo, jetzt Mund auf, es kann ein bisschen kratzen.“
Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll.
Draußen bildet sich sofort eine Schlange und ein bedecktes Männergesicht erscheint im Zelteingang. Er schaut sich um warum es denn stockt und blickt dann mitleidig auf mich.
Können die das Zelt nicht wenigstens verschließen? Muss ja nicht gleich jeder alles mitbekommen. Ich bin entsetzt. Darüber, dass ich selbst bei einem Gesichtsschutztragenden sehen kann das es mitleidig guckt!
„Haben sie denn irgendwelche Beschwerden? Halsweh oder Fieber?“
Nichts dergleichen habe ich. Gar nichts!
Die Schwester handhabt den Test routiniert und zügig – bis zum Würgen.
„Soo. Fertig. Sie gehen jetzt bitte ohne Umwege sofort nach Hause und befinden sich nebst ihren Mitbewohnern in sofortiger Charantäne! Morgen bekommen sie einen Anruf von uns mit der Mitteilung ob ihr Test positiv oder negativ war. Stimmt ihre notierte Telefonnummer? Sehen sie lieber nochmal nach.“
Ich kann mich kaum vom Stuhl hochbewegen und fühle mich erstarrt. Meine Gedanken kreisen in alle Richtungen. Ich hatte doch heute noch Pläne. Einkaufen wollte ich auch noch. Aber vor allem war ja da noch der Besuch.
„Dann muss wohl der Krankenbesuch heute ausfallen?“ überlege ich kurz laut.
„Auf alle Fälle! Ist ihr Test aber negativ und sie kommen die nächsten Tage nochmal zum Testen vorbei, dann lassen sie sich unbedingt den anderen Test geben. Soll ich ihnen den mal aufschreiben? Dieser hier testet doch hin und wieder eher positiv, obwohl es dann nicht so ist.“
Hää?
„Setzen sie gleich ihre Maske wieder auf!“ Erinnert sie mich jetzt gleich daran. Vorhin bin ich noch ohne Bedeckung nach draußen, ohne das es einen störte.
Ich kontrolliere wie im Tran meine Telefonnummer nebst Adresse, die bereits fein säuberlich ausgedruckt wurde, und ziehe mit meiner Keks- und Waffeltüte, die für den Krankenbesuch bestimmt waren, etwas betröppelt ab.
Mein Meister kommt mir endlich mit dem Schirm entgegen. Bereit für den geplanten Besuch.
„Was ist?“ Er versucht in meinem Gesicht zu lesen. Ich bin noch etwas sprachlos.
„Nee, oder?“ hält er meine Ansage erst für einen Scherz und grinst.
„Doch. Du bist mit mir in Quarantäne. Ab sofort.“
„Ich wollte noch zum Bäcker.“ Kommt es da auch prompt von ihm und doch rastet so langsam die Fülle der Nachricht bei ihm ein.
„Du weißt aber schon was das bedeutet?“ Ist er wie immer schneller im Denken.
„Was denn noch?“
„Wir haben gleich morgen früh einen Termin mit den Handwerkern im Haus!“
Jetzt wo er es sagt. „Sch….“
„Ja, Sch….!! „Haben die denn gesagt wann sie morgen anrufen?“
„Ne, was ja auch egal ist. Weil du sollst ja zu Hause bleiben.“
„So ein Mist! Das kann doch alles nicht wahr sein. Du hast kein Corona! Der Test stimmt einfach nicht! Weißt du was? Da geh ich jetzt auch hin. Ich mach jetzt auch einen Test und dann werden wir ja sehen.“ Und schon stiebt er davon.
Und es dauert und dauert und dauert. Und dann sehe ich ihn zurück kommen – ohne einen weißen Zettel in der Hand.
„Naaa? Wo ist denn dein Zettelchen? Zeig mal her!“ Ein bisschen Häme kann ich mir nicht verkneifen.
„Ich fand‘s zu schön gleichzeitig mit dir in Quarantäne zu gehen!“ Auch sein Gesicht zeigt nun Fragezeichen.
„Und nun?“
„Die spinnen doch! Ich bin seit ewigen Zeiten doppelt geimpft!! Der Test ist falsch!“

Bei mir war es vielleicht noch möglich. Mein vollständiger Impfschutz ist bis auf wenige Tage noch nicht ganz erreicht. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass bei uns beiden der Test falsch positiv anschlägt?
„Morgen wissen wir mehr. Aber den Handwerkern muss ich erst mal Bescheid geben.“
„Und ich rufe im Krankenhaus an das wir nicht kommen.“

Den ganzen Abend lang sinnieren wir wo wir uns angesteckt haben könnten – falls denn. Wir grübeln mit wem wir alles Kontakt hatten in den letzten Tagen. Und wir überlegen krampfhaft wie so eine Quarantänezeit ablaufen soll. Wer geht einkaufen? Was ist mit Arztterminen? Wann dürften wir wieder auf unsere Baustelle?
Im Krankenhaus machte man sich derweil mehr Sorgen um unser Resultat als darum das der Besuch vorerst ausfallen muss.
Was für ein Abend.

Am nächsten Tag, früh halb acht, bekommt mein Meister als Erster den befreienden Anruf. Eine Viertelstunde später dann auch ich.
„Hier die Uni-Klinik. Ihr PCR Test von gestern war negativ und die Quarantäne ist damit für sie aufgehoben.“

Freuen kann ich mich gar nicht richtig darüber. Was für eine Aufregung.
Nur jetzt schnell neu planen und gleich noch zu den Handwerkern aufs Grundstück.

Der Krankenbesuch in der Klinik ging am Folgetag problemlos über die Bühne. Ohne einen Corona Schnelltest ging ich diesmal gleich zur Anmeldung ins Gebäude und durfte tatsächlich passieren. Ein kurzer Blick auf das Zertifikat im Handy, und mir wurde Einlass gewährt! Mundschutz – Abstand – bitte schön.

Fazit: Manche Vorschriften sollte man nicht allzu ernst nehmen, so richtig sie auch sein mögen. Doch sind wir so froh und erleichtert, dass es kein Ernstfall wurde und wir geschützt sind. Alles was mit Corona zu tun hat ist mehr als doof. Ein Klotz am Bein. Absolut hinderlich. Aber wir sind auch privilegiert zu nennen, dass es dafür eine einfache, für uns kostenfreie Lösung gibt.

Lasst es Euch gut gehen.

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verrückte welten und ein kaninchenchihuahua

07 Dienstag Apr 2020

Posted by daniela in freie zeit, luft machen, politisch, schon schön, unterm dach, wissen, zu hause

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corona, corona verordnungen, covid19, hummel, kaninchen, kaninchen krankheit, ostern, ostern20, widder kaninchen

Das schöne Wetter ist da, das Osterfest naht und wir sitzen drinnen. Ostern ist im Anmarsch und vielleicht merkt’s keiner.

Im Haus weiche welten ist nach wie vor alles beim alten. Wir haben im Großen und Ganzen keine veränderte Situation. Seit Jahren glucken wir fast täglich 24 Stunden zusammen, also das ist nichts neues. Und geht einer dem anderen auf den Geist, dann nimmt er sich eine Auszeit und geht den Weg zum Briefkasten – das muss reichen.
Aber am Wochenende oder gerade Ostern wollen wir vor die Tür. Am liebsten auch länger. Das ist die einzige wirkliche Entspannung die wir brauchen. Und ein Ausflug – allein zu zweit ins Grüne – mit großem, wirklich großem Abstand zu anderen dürfte da doch kein Problem sein .. denkste.

Laut Verordnung darf ich zum Jagen, habe aber keinen Jagdschein. Einen Angelschein auch nicht. Angeln darf ich aber auch. Ja, wirklich! Ich dürfte allein oder auch mit einer im Haushalt lebenden Person zum angeln fahren. Kein Problem, alles sicher. Aber, und darauf wäre ich im Leben nie gekommen: Einen Motorradausflug darf ich nicht machen!! Echt jetzt? Jawollo! Denn:
Dies „ist kein triftiger Grund für das verlassen der häuslichen Unterkunft“. (Coronavirus Sachsen) Wie bitte? Das sehe ich aber ganz anders.
Angeln hingegen ist ein triftiger Grund?
Ich habe mit der Kontaktsperre per se überhaupt kein Problem. Im Gegenteil. Dies finde ich die einzig richtige Vorgehensweise, um diesen Virus auszurotten. Aber manche dieser Corona-Verordnungen sind für mich einfach nicht nachvollziehbar. Und wenn hier in Bezug auf das Angeln auch noch von „Sport und Bewegung an der frischen Luft…“ die Rede ist komme ich ins Grübeln! Wer denkt sich das aus?Bestimmte Bereiche sind wahrscheinlich mal wieder gleicher als alle anderen. Das zeigt sich ja jetzt auch beim Fussball. So schnell wie die Jungs wieder trainieren dürfen. Na ja, ist ja aber auch eine der schwierigsten Branchen überhaupt – oder? Dagegen ist doch ein Blumenladen … ach, lassen wir das.
Nur eins noch: Bis jetzt gibt es keine nachgewiesenen Fälle von Ansteckung in einem Einkaufsmarkt und auch keinen in einem Restaurant. Das sollte uns jedenfalls alle beruhigen. Neben den ganzen Verboten und Richtlinien macht mir diese Nachricht allemal Mut.

Verlieren wir jetzt bloß nicht unseren Humor. Zum Lachen wird es doch noch was geben. Oh ja. Wir haben derzeit viel Spass an unserem 2 kg kleinen Pinscher. Und dieser ist unsere (sonst dick aussehende) Hummel, die wir vorübergehend in ein Bein einer Wollstrumpfhose gesteckt haben und sie damit aussieht wie ein echter Langhaar Chihuahua, von uns aber liebevoll Pinscher gerufen wird.


Der Strumpf erfüllt aber seinen Sinn. Aus unserer Süßen wurde letzte Woche ein etwa Golfball großer Tumor operiert und nun hat sie davon eine elendig lange Narbe über den ganzen Bauch. Und die muss unbedingt geschützt werden. Und da sie mit ihrer Halskrause vom Tierarzt stets überall stecken blieb und sich zudem auch nicht richtig putzen konnte, haben wir sie in eine Art Socke gesteckt. Diese bekam vier Löcher für die Beine und schon sprintet Hummel wieder wie eine Wilde durch alle Röhren und jeden Karton. Selbst unter ihren Lieblingshocker kann sie damit wieder kraxeln. Für kurze Zeit halt nur mal als ein vorn und hinten haariger Pinscher.

Bleibt alle gesund.

 

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ich wär’ so gern eine blumenfee

23 Donnerstag Mär 2017

Posted by daniela in luft machen, politisch, schon schön, unterm dach, wissen

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balkonbepflanzung, balkonblume, blumen, blumen in der dose, blumen zum streuen, blumiges, guerilla gardening, sommerblume, sommerpflanze, streublumen

Zugegeben, ich bin wirklich nicht der Insektenfreund schlechthin. Bei jeder Spinne kreische ich nach meinem Meister. Und da macht es die vielleicht geringe Größe auch nicht viel besser, wenn das Monster schnell rennen, oder noch schlimmer: springen kann … Und dann sind die doch auch wirklich noch überall. Gerade die Letzte erst (nicht so ganz ‘miniformat’) versetzte mir gleich am Morgen einen höllischen Schreck, als sie mir aus einer Pfanne entgegen kam, die ich dem Geschirrspüler entnahm! Die bekam aber Beine! Über Nacht hatte sie sich dort einfach gezielt auf die Lauer gelegt! Wie? Keine Absicht und so? Wer will mir denn das noch weismachen?

Aber ja, ich weiß natürlich um die Nützlichkeit der kleinen Viecher und würde auch keines zertreten oder gar erschlagen. Für diese Gelegenheiten stehen immer Gläser bereit, um sie einzufangen und an die frische Luft zu setzen.
Aber ganz sicher gibt es nun auch die Leute, die von Insekten geradezu nur so schwärmen. Da kann ich mir neben dem süßen roten Käfer mit den vielen weißen Punkten wirklich kein einziges vorstellen dass ich zum Haustier haben wollte. Aber: sie erfüllen nun mal auch einen weiteren, wirklich guten Zweck. Sie ernähren viele Vögel. Und da gibt es seit längerem ein echtes Problem.

Habt ihr nicht auch schon bemerkt, dass die Anzahl der Vögel in den letzten Jahren rapide abgenommen hat?
Noch vor wenigen Jahren haben wir hier fast unzählige Vogelarten zählen können. Jetzt aber sind es gerade noch die Klassiker wie Spatz oder Blau- und Kohlmeise. Kein Kleiber mehr, kein Dompfaff, kein Grünfink, kein Rotkehlchen und auch keine Stare oder Grasmücken (u.a.) kommen mehr ins Futterhaus.
Der Grund an diesem Rückgang der Vogelpopulation liegt am Fehlen der Insekten. Und warum fehlen wiederum diese? Das liegt zum größten Teil an den Pflanzenschutzmitteln, die bei uns eingesetzt werden. Da wäre zum Beispiel dieses Glyphosat zu nennen. Es macht die Wildpflanzen tot, die die Insekten brauchen, und so haben wir den Teufelskreis.
Braucht es nun erst gar keine Vögel mehr, um endlich die Beweise über diesen Zusammenhang auf den Tisch legen zu können? Meiner Meinung nach wäre das doch etwas zu spät!

Und was macht man nun, bis sich die Politik entscheidet? Ich denke: viele Blumen wachsen lassen.
Seit vielen Jahren sind wir schon begeisterte Fans von guerilla gardening. Wo nur immer es ging haben wir schon Blumensamen verstreut, da gab es diesen Begriff noch gar nicht. Ich freue mich aber sehr, das es jetzt so bekannt ist und schon fast zum guten Ton gehört dabei mitzumachen. Und vor allem, dass es dazu auch so ein vielfältiges Angebot gibt. Angefangen von den Blumenbomben aus einer Ton-Erde-Mischung, die sich im übrigen auch sehr gut selbst herstellen lässt, bis hin zu solch Streudosen wie wir sie dieser Tage fanden. Davon standen mehrere, und jede mit einer anderen so schönen Mischung zur Auswahl, bei dem Anbieter mit dem blauen E.
Wir werden die Bienen- und Schmetterlingsfreundliche Sorte verteilen, die zweite Dose wird an einen anderen Blumenfreund verschenkt.
Auf das es bald gedeiht und blüht und schmeckt. Für die Insekten. Für die Vögel.

Lasst es Euch gut gehen.

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ei verbibbsch!

24 Donnerstag Mär 2016

Posted by daniela in luft machen, politisch, schon schön, unterm dach

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ostern, ostern 2016

Es gibt schlechtere Aussichten, als die auf das diesjährige Osterwetter.

– Ich möchte mich hier gar nicht weiter über die aktuellen Vorkommnisse äußern. Einerseits, weil mich auch all diese Versäumnisse – immer noch – zu sehr aufregen und weil es zum anderen nicht hierher gehört und gehören soll! Und letztendlich auch, weil ich daran festhalte dass das Leben TROTZ allem weiter geht. Die Erschütterung ist für viel zu viele so derart groß, und dennoch, oder gerade deswegen, möchte ich SIE NICHT gewinnen lassen. Nicht die Führung über mein und unser Leben an SIE abgeben. 

Alles wird anders. Sich damit abfinden zu müssen gehört schon zum Leben irgendwie dazu, das ist ok so. Aber das jetzt? Nein, und nochmals nein.
Die Aussichten auf die Zukunft sehen nach gewaltigem Freiheitsverlust aus. Für uns alle. Weltweit. Und das schmeckt mir so gar nicht. –

 

Schmecken wird mir aber heute der grüne Donnerstag. Es wird klassisch wohl wieder der Spinat werden …
Außerdem freue ich mich auch noch auf ein paar entspannte gemeinsame ‘Freitage’ mit meinem Meister. Und wenn es das Wetter zulässt, könnte es doch endlich den ersten Gang in die frische Botanik geben. Sind wir ganz mutig drauf, dann schon mit Kaffee und Kuchen …
“Vom Eise befreit sind Strom und Bäche …”  ich kriege es, wenn auch nicht ganz fehlerfrei, wirklich heute immer noch hin und ist vor allem ein schrecklicher jährlicher Ohrwurm zum Feiertag. Ich finde es aber nach wie vor sehr schön und allzu passend.

ostern16

Ich wünsche Euch allen wunderbare Ostern.
Lasst es Euch gut gehen.

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einfach mal der umwelt zuliebe

09 Mittwoch Mär 2016

Posted by daniela in freie zeit, luft machen, politisch, schon schön, wissen, zu hause

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ökodenken, bewusstes handeln, coffee cup, dem öko auf der spur, der umwelt zuliebe, ecoffee cup, kaffee to go becher, kaffeebecher

Grundsätzlich habe ich ja immer den Verdacht, dass sich die Falschen Gedanken um den Umweltschutz machen. Die, die den größeren Anteil an den wachsenden Müllbergen haben, kümmern sich, meiner Meinung nach, einen alten Kehricht darum. Und das betrifft Konzerne wie auch Privathaushalte – leicht ersichtlich auch bei einem längeren Blick in die Mülltonnen vor meinem Haus.

Da freut es mich doch besonders zu lesen, dass in Luxemburg der Mitbringbeutel schon zum Standard gehört. So viel Mitdenken wünsche ich mir auch für meine Stadt. Leider wird noch zu wenig gefragt, ob man eine Tüte überhaupt möchte, und es wird vor allem auch zu wenig selbst darauf geachtet eine Tüte dabei zu haben und die schädliche Plastik vehement abzulehnen.

Worauf ich aber heute im besonderen hinaus will sind diese verflixten Kaffee to go Becher. Diese sind der Müllbergwahnsinn schlechthin. Dabei sind die Momente, in denen wir selbst zu so einem Kaffee greifen äußerst selten. Und selbst da trank bisher das schlechte Gewissen immer ordentlich mit. Wie ist das denn dann bei denen die sich jeden Tag so einen Kaffee holen?
Alternativen? Aber klar doch! Die gibt es reichlich und in bunt.

cup11

Und so haben wir für unser Gewissen eine gute Anschaffung getätigt und haben uns nun endlich für ein Becherchen zum mitnehmen entschlossen. Das Gewissen kann jetzt ganz fröhlich frei und grinsend mit schlürfen und wir beteiligen uns ab sofort nicht mehr an diesem Müllberg der Kaffeebecher.

cup2

Dieser Becher drängte sich uns förmlich auf. Wir fanden ihn chic, aber vorrangig eben sinnvoll. Und leicht ist er auch. Muss er schließlich auch sein, für die Handtasche.

cup3

Ich hoffe wir vergessen ihn nun nicht einzupacken wenn wir einen Stadtbummel vorhaben. Und ich wünsche mir, das noch Viele zu solch einem wieder verwendbaren Becher greifen – und ihn immer dabei haben.

cup1
Und seit neuem geht der Meister auch nur noch mit dem selbst genähten Leinensäckchen zum Bäcker. Es lebe die Umwelt.

Lasst es Euch gut gehen.

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januar, mit dir fröstelts mir

04 Montag Jan 2016

Posted by daniela in luft machen, politisch, wissen

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jan16

Ich danke Allen für die persönlichen Weihnachts- und Neujahrswünsche über das Blog, Instagram, Mail, oder auch old school mäßig per Karte (die freuen mich besonders) und wünsche ebenfalls Allen alles Gute für das Neue Jahr.

Hui, jetzt ist er da, der Winter. Die minus 6 Gad sind gar nicht mal so schlimm, dafür aber dieser Wind, der da in Böen angepfiffen kommt. Ich habe jedesmal das Gefühl ich erstarre dabei wie Kai beim Kuss von der Schneekönigin.
Aber ich gebe zu ich habe den Winter fast sehnlichst erwartet. Denn das dauernde Herbstwetter wollte ich jetzt auch nicht für ewig. Die kleinen Piepser allerdings, die haben es jetzt schwer. Sie picken an der Eiskruste der Vogeltränke und kommen nicht mehr an Wasser. Ich habe aber auch keine Lösung für dieses Problem. Nur die Hoffnung das es noch schneit oder doch etwas wärmer wird.

votr

Dann aber fröstelts mich auch noch bei dem Wort ‘aussortieren’.
Da gibt es einmal das politische aussortieren der Zuwanderer. “Obergrenze”?? Mir völlig unverständlich Warum und wie durchführbar? Jeder Mensch hat Grund weg erst einmal die gleichen Rechte, egal wo er auf die Welt kommt. Und überhaupt: welche Zahl wäre Ihnen denn recht? Wer maßt sich da Was an? Und ist das der Wille der Mehrheit?

Und noch ein ‘aussortieren’ finde ich im Netz.
Da gibt es Instabetroffene, die ihre “komischen Follower” los werden wollen. Ich frage mich: worunter dieser jemand leidet? Verursacht das “gefollowertinmassen” etwa Schmerzen? Wird man gehandicapt ab einer gewissen Anzahl? Oder gar erdrückt? Dann habe ich echtes Mitleid mit Promis.
Es muss doch aber einen wirklich triftigen Grund geben, Follower abschütteln zu wollen, wenn öffentlich die dringende Frage mit der Bitte um Abhilfe gestellt wird: “… wie ist da zu handeln?” Eine App wurde empfohlen. Diese könne anzeigen wer noch nie ein Herz vergeben hat, damit man diejenigen schon mal in der Auswahl hat…
Dabei bin ich aber auch gern behilflich und habe mich gleich mal selbst “entfollowert” und bin damit eine freiwillig Aussortierte. Ja, geht’s noch?

Ich freue mich über alle die mir folgen. Wer oder was ist denn dabei komisch? Wonach will das jemand beurteilen? Und warum? Und ist das komische nicht viel eher normal?
Und hier noch ein kostenfreier Tipp von mir zu diesem “Problem”: einmal gibt es den Hilfe Bereich, in dem für jedes Problem eine Lösung genau beschrieben steht (sogar für dieses).
Und dann könnte man sein Konto auf “privat” stellen und Freunde zum folgen einladen. Jedes Konto welches öffentlich ist, ist – wen wundert’s – auch weiterhin öffentlich für jeden sichtbar und verfolgungsfähig! Und aufgepasst: dazu muss ich gar kein Follower ein!
Verrückt was?
Ansonsten ist dieses Aussortieren so sinnlos wie das Zäune bauen um Landesgrenzen. Es kommt weiterhin jeder da hin wo er hin will. Dauert nur länger.
Schau mal genauer hin, sag ich da nur.
Sooo, jetzt noch mal kurz schütteln …. geht wieder.

Ich hoffe sehr dieser Aussortier-Wahn wird nicht zur Gewohnheit oder gar zum Jahresplan 2016 erklärt. Obwohl…
Jetzt gehe ich auch sofort aussortieren. Nämlich das graue und das schwarze Fellbündel, welches über den Hocker erst auf die Heizung und dann auf das Fensterbrett springt und dort zwischen meinen Dekoteilchen sitzt. DAS gehört da nun wirklich nicht hin!
Zudem findet das schwarze Fellbündel den Rückweg noch nicht. Verdammte Heizung! Das da einem aber auch immer die Füße stecken bleiben müssen! Blöde Sache. Ist wie ein Ausflug im Tiefschnee.
Darauf erst mal eine Handvoll Blüten.

Viel lieber möge das Motto des Jahres gleich dem Aufdruck meines Weihnachtsgeschenkes sein:
Alles in Butter!

aibEuch Allen ein wunderbares Jahr.

Lasst es Euch gut gehen.

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religion ist immer intolerant

05 Donnerstag Feb 2015

Posted by daniela in bücher, politisch, wissen

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

buch, buchempfehlung, buchrezension, buchtipp, hamad abdel-samad, henryk m. broder, islam, islamkritik, literatur, mein abschied vom himmel, politik, religion

…. so ein Ausspruch von Henryk M. Broder. Und Broder weiter: „Toleranz und Religion schließen sich aus.“
Und ich gehe nicht in allen Äußerungen, die Herr Broder so von sich gibt, mit ihm überein. Aber in dieser schon. Recht hat er!

Ich kann, wenn ich von Henryk M. Broder höre oder lese, ihn vor meinem geistigen Auge nie losgelöst von Hamed Abdel-Samad sehen.
D
enn seit der Serie “Entweder Broder – die Deutschlandsafari” habe ich diese beiden kennen und schätzen gelernt.
I
ch habe jeden Teil mit Freude verfolgt und auch das dazugehörige Buch verschlungen, und nochmal herzlich gelacht.

Wie humorvoll sie gemeinsam die Welt betrachten können, wie spitzzüngig sie Ungereimtheiten anprangern. Grandios. Und auch immer genau auf den Punkt benennen und ins Schwarze treffen. Ja, und das auch oft in das Eigene, mit Vorurteilen bequem eingerichtete, Innere.

Am eigenen Leib hat Hamed Abdel-Samad Ungerechtigkeiten und schwerste körperliche Misshandlungen erlebt. Und wie er sich von diesen und auch von seinem Land Ägypten größtenteils gänzlich verabschiedete, davon berichtet er in seinem Buch “Abschied vom Himmel”.
D
ieses Buch ist nicht taufrisch und ich habe es auch schon vor längerer Zeit gelesen, aber es ist eben auch genau jetzt so aktuell wie nie. Traurig eigentlich. Die Entwicklung so einiger Länder scheint ewig stehenzubleiben. Und Religionen sind nun auch nicht gerade bekannt dafür, Quantensprünge zu vollziehen.

Hamed Abdel-Samad ist mein Jahrgang und vielleicht war es auch aus diesem Grund so interessant für mich zu lesen, wie unterschiedlich Lebensläufe auf zwei so verschiedenen Kontinenten ablaufen können. Noch dazu bei dem einen aus politischen Gründen mit untersagter Religion, bei dem anderen mit geballter Ladung davon.

Mit seiner Sicht auf die Welt sollte Herr Abdel-Samad unbedingt öfter gehört werden! Er hat ein absolut gesundes klares Verhältnis zu Völkern und ihrem Glauben entwickeln können und gehört sowie so zu den gebildetsten Menschen unseres Landes.
L
eider ist er aus fanatisch – religiösen Gründen gezwungen eben genau dies zu unterlassen. Ich wünsche ihm alles Gute, wo auch immer er sich derzeit versteckt halten muss.

Aber auch ein Henryk M. Broder ist weiterhin unermüdlich kämpferisch unterwegs. Weiter so!

meinabschied vom himmel

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berlin, berlin …

08 Samstag Nov 2014

Posted by daniela in freie zeit, politisch, schon schön, wissen

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Schlagwörter

25 jahre mauerfall, berlin, berlin mauerfall, jahrestag mauerfall

… berlin steht kopf.

berlin checkpoint

Strassensperrungen sind vollzogen, die restlichen offenen Strassen sind um so verstopfter.
Die letzten, noch verhüllten hohen Ständer entlang vieler Strassen, werden noch am Fuss beklebt. Ich glaube die werden namentlich gekennzeichnet oder so was.
Zuerst dachte ich es handelt sich um Fackelständer. Aber nein, es werden weiße Luftballons darauf thronen. Darauf muss man mal kommen.

Und warum das alles? 25. Jahrestag des Mauerfalls.

Ich ertappe mich dabei dass ich mich frage, welcher Aufwand wird denn dann erst zum runden Jubiläum betrieben? Da bin ich aber jetzt schon mal gespannt drauf.
Angesichts dieses Halli Gallis derzeit in Berlin denkt sicher jemand: da gibt es kein Morgen.

Ich hatte das Glück einer Mitfahrgelegenheit und konnte in Berlin einige Stunden bummeln gehen.
Die Friedrichstrasse rauf und runter.
Einige Zeit stand ich am Checkpoint Charly und konnte die bunten Massen von Besuchern beobachten und dabei dem babylonisches Sprachgewirr an diesem Knotenpunkt lauschen.
ALLE gehen in diesen Tagen zum Checkpoint. Dort versammelt sich jetzt die ganze Welt. Und ich konnte so auch ganz nebenbei meine ganz persönliche Bewältigung mit der Geschichte stattfinden lassen. Wie hätte ich in meiner Jugend ahnen können, mal auf dem amerikanischen Sektor zu stehen? Nie im Leben. Und nun passiert.

Damals konnte man an dieser Grenze erschossen werden, heute kann man dort plitzplautz überfahren werden. Was für eine wilde Eile.
Vielleicht herrscht in diesen Tagen aber auch ein ganz besonderes Chaos in dieser Stadt. So ein ganz eigenes. Und das hätte Berlin ja auch verdient. Das ist das besondere Flair.

Die netten Jungs bei ihrem ‚Wacheschieben‘ machten sich einen Spass daraus, neugierige Schulklassenmädchen dem Anschein nach festzunehmen. Ein Spaß für die umstehenden, fotografierenden Klassenkameraden, die überhaupt nicht daran dachten ihrer Mitschülerin beizustehen. Die Uniformierten jedenfalls vertrieben sich damit die Langeweile aus ihren Knochen. Denn immer nur Passanten in die Mitte zu nehmen und danach für’s Foto zu posen ist auch nicht gerade abwechslungsreich.

berlin

Lasst es Euch gut gehen. Berlin macht sich chic und ich wünsche eine besonders schöne Feier und Euch ein schönes Wochenende.

Lasst es Euch gut gehen.

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hallo Ihr lieben

herzlich willkommen hier im blog.
mein name ist daniela und ich wohne im herzen deutschlands.
mein meister und ich haben mit unseren zwei fellnasen 2021 die großstadt verlassen und wir wohnen seitdem als landfrau und landmann in einem kleinen holzhaus im dorf.

das stricken lernte ich mit 9 jahren von meiner oma und ist neben dem häkeln zu meiner leidenschaft geworden.
seit 2012 unterstütze ich einen verein mit gestrickten und gehäkelten babymützen.

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winter. schnee satt. 4 rehe tummeln sich vor uns auf dem feld. als sie uns sehen suchen sie das weite. rechts und links m weg sind auch hasenspuren. wir laufen von dorf zu dorf. sonntag nach wunsch.
neues jahr - neue mützen. diese mal wieder etwas abgewandelt von der originalanleitung "winter baby", sonst wird's zu langweilig.
alljährlicher neujahrsspaziergang. hier mit viel mehr weite. auf landstraßen und feldwegen von dorf zu dorf. keine menschenseele weit und breit. nur ein raubvogel bei der mäusejagd und muntere spatzen im gebüsch.
die fensterdekoration macht manchmal die natur für mich. diese eisblumen kann keiner imitieren. es sind einzigartige unikate.

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