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Wir rätselten wann es das letzte Mal so kräftig geregnet hatte und kamen auf ungefähr März. Mann, war das überfällig. Und dabei immer noch zu wenig um den Boden ausreichend mit Nässe zu nähren. Aber immerhin. Ich genoss diesen Guss und möchte mir da jedesmal gleich eine Campingliege an die Balkontür stellen und mir es für länger dort mit einem Kaffee gemütlich einrichten. Aber ich habe keine Campingliege und alles andere wird diesem Hochgenuss eines Sommergewitter einfach nicht gerecht, also lasse ich es lieber. Verweile nur eben stehend an offener Tür ohne an irgendwas zu denken. Einfach nur so sein – herrlich.
Und langsam bekomme ich den Kopf wieder frei. Einmal weil sich diese Hitze jetzt erst mal verabschiedet hat, und auch, weil ich vor ein paar Tagen die letzten Medikamente abgesetzt habe. Und das fühlt sich so gut an. Ich nehme auch gar zu ungern etwas ein. Und überhaupt nur wenn es gar nicht mehr anders geht. Die Zwicks und Zwacks allerdings, die ich immer noch habe – leider – ignoriere ich und hoffe das die sich auch noch verp. … endlich mal. manno! Das dauert vielleicht eh man wieder so hergestellt ist.
Der Sommer ist turbulent in dieser Stadt. Laut und voll und quirlig. Und speziell in unserem Wohngebiet, so glaube ich, ist es alljährlich noch um einiges turbulenter. Wieder mal stand über Wochen in drei Straßen eine Armada an Fahrzeugen einer Filmproduktion. Und spätestens dann wenn der Straßenzug wieder über viele Meter hinweg nach dem anköcheln im Cateringfahrzeug riecht, nenne ich das echt gemein und suche sogleich nach dem Schild: „comparsen noch dringend erwünscht. verpflegung gesichert.“. Aber die Set Erbauer haben eine gute und leckere Verpflegung sicher mehr als verdient. Denn als später auch noch an unserem Haus umgebaut wurde und (ich verrate doch hier sicher nicht zuviel) eine Babyklappe an der Garageneinfahrt entstand, hatten die Jungs hoch oben auf ihrer Leiter in der Hitze nicht den einfachsten Job der Welt. Drei Tage Arbeit für ungefähr eine Stunde Drehzeit. Die Schauspieler selbst hatten zwar Nachtschicht, durften aber bei angenehmeren Temperaturen arbeiten. Gedreht wurde das hier.
Aber ich kann schon wieder länger sitzend häkeln, was ein echter Gewinn ist, denn ich habe in letzter Zeit – liegend – nur ganz selten zu einem Buch greifen können. Erstens war ich immer zu müde zum lesen, zweitens zu dusselig eine einzige Zeile in Gänze zu erfassen oder mir war schlicht die Kraft abhanden gekommen ein Buch nur zu halten. Und ein bereits im Januar angefangenes, wirklich dickes und eher wissenschaftliches Buch konnte da erst recht nicht punkten.
Mir fiel aber das neue Buch von Meike Winnemuth in die Hände. Und das erschien mir eine schöne leichte Lektüre – zum halten wie auch zum durchkommen.
Meike Winnemuth hat sich einen Garten angeschafft und probiert für ein Jahr für sich soviel anzubauen, sprich anzupflanzen, dass sie davon leben kann. Erste Erkenntnis: Anfangs lebt man durchweg von Salat bis man ihn fast satt hat. Alles andere braucht Zeit. Ja, auch die Möhren! Wenn man sich darüber bisher noch keine Gedanken gemacht hat wie lange so eine Möhre braucht – ja dann. Nächstes Fazit: Geduld! Geduld! Und: Einfach machen!
Ich bin da vielleicht im leichten Vorteil. Denn ich weiß wie lange so eine Möhre braucht. Ich hatte mal einen Garten. Einen kleinen Vorgarten. Aber auch mit Hochbeeten. Von denen ich allerdings nicht so begeistert war. Lag aber wahrscheinlich auch daran, dass ich sie nicht selbst gebaut hatte, sondern der Vormieter. Und diese Dinger waren einfachst errichtet und somit schnell hinüber und brachen dann nach und nach auseinander. Da sollte man am Material nicht sparen. Aber ich schweife ab.
Es wuchs so einiges in diesen Beeten. Mangold, Liebstöckel, Petersilie, Dill, Möhren und viele Erdbeeren. Alles selbst gepflegt, gehegt, geerntet und schließlich gegessen. Herrlich ist so ein Gärtnerleben, das weiß ich. Und ich möchte auch zu gern wieder einen Garten haben. Auch wenn er viel Arbeit macht. Auch das weiß ich bereits. Aber es geht einfach nichts drüber dann ernten zu können wenn man es braucht. Und weiß woher es kommt und wie lange es dauerte zu gedeihen.Nun lag ich auf der Bank draußen, rücklings, mit dem Buch über mir. „Bin im Garten“ traf da auch irgendwie zu, angesichts meiner gezüchteten Blumenfülle – und pflanzte nun gedanklich mit Meike hunderte Blumenzwiebeln ein, füllte Mutterboden auf, gestaltete neue Pflanzpläne und hörte dabei auch das erste Mal von der „Chelsea Flower Show“, um nur ein paar Tage später das ganze gleich noch im Fernsehen gezeigt zu bekommen. Ist mir bis dahin nie untergekommen, diese Show.
Aber man lernt so einiges aus ihrem Buch. Obwohl sie gar keine Anleitungen geben will, tut sie es eigentlich doch andauernd. So habe ich jetzt endlich auch eine Pflanzenbestimmungsapp. Ich wusste ja gar nicht das man nach sowas überhaupt suchen könnte. Jetzt kann ich alles bestimmen über was ich da in der Botanik so stolpere. Genau das wollte ich schon immer wissen. Das Gleiche bräuchte ich jetzt nur noch bitte für Pilze.
Lasst es Euch gut gehen.