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Letztes Jahr hat uns die Holundersaison nicht erreicht. Es gab von ihr einfach kein deutliches Zeichen. Kein hektisches Wedeln der Blätter oder so, und wohl auch keine kräftige Duftwolke, die uns da hätte vermitteln können: nun aber loooos!
Ich weiß auch gar nicht wie das passieren konnte. Dabei sind wir tagtäglich dran und dicht dabei und können den Wachstumsverlauf ganz gut verfolgen. Wir haben einen kleinen Holunderstrauch im Hof stehen und können daher seinen Werdegang begutachten. Wochenlang sehen wir das Grün und später die Entwicklung der Blüten. Und doch, wir haben den richtigen Reifegrad versäumt und haben nicht eine einzige Blüte gesammelt.
Dieses Jahr ist das anders. Wir hatten uns fest vorgenommen dieses Jahr etwas konservieren zu können und uns notfalls an den Holunderbusch zu ketten, bloß um rechtzeitig mitzukriegen wann die Erntetrommel aus dem Keller zu wuchten ist. Und es hat geklappt.
Von großem Vorteil ist es nun noch, man weiß einen solchen Busch in reiner grüner Umgebung wachsen. Die meisten finden wir nur an Straßen und von denen zu sammeln, ist geschmacklich jetzt nicht so denkbar gut. Also geht es lieber weiter raus ins Land, immer die Augen offen haltend nach leuchtend weißen Dolden.
Und wirklich, wir haben dieses Jahr DAS Plätzchen mit 2 Holunderbäumen gefunden. Glück und Zeit zum suchen führten zum Erfolg. In etwas verwilderter Umgebung, zwischen Brennessel und anderem Gewüchs, doch aber auch noch klein genug, damit die Dolden in Reichweite hängen und leicht zu ernten waren. Einfach klasse.
Schnipp schnapp und die duftenden Blüten vielen in die Sammeltasche.
Und davon gab es nun dieses Jahr das erste Mal einen kalt angesetzten Holundersirup. Die Idee ist eher eine Testidee. Denn meine Mutter war dieses Jahr auch wieder schnell an der Erstsammlerspitze und hat neben Holundergelee – wie letztes Jahr – außerdem aus dem Netz ein mir unbekanntes Rezept für Holunderblütensirup verwendet. Aber, wie auch ich vor 2 Jahren, hat sie eins zum Kochen probiert und damit ihre Sirup-Premiere gefeiert.
Und ich wollte nun den fruchtigen Unterschied zu meinem “kalten” Rezept wissen.
Mein Fazit: ich schmecke keinen.
Dem Meister ist der gekochte etwas zu dünn geraten– mhhh – das muss aber nicht gerade am Kochen oder nicht Kochen liegen, sondern an den unterschiedlichen Angaben zu der Anzahl der notwendigen Holunderblütendolden. In jedem Rezept variiert diese Zahl nämlich sehr.
Ich bin da immer recht großzügig und haue in den Topf was der Busch hergab. Kann ja nie schaden ist da meine Devise. Soll ja nach was schmecken die 2. Regel.
Aber sonst: beide sind wirklich sehr gut genießbar. Im Mischverhältnis mit Wasser oder Sprudel kann ja dann sowie so jeder seinen Vorlieben nachgeben.
Also für welches Rezept auch immer man sich entscheidet, bleibt einfach eine subjektive Geschmackssache und bei der kalten Variante das gute Gewissen keine Inhaltsstoffe ‘zerkocht’ zu haben.
Mein verwendetes Rezept für ca. 3 Liter Sirup
In
2 Liter Wasser
30 gut ausgeschüttelte Holunderdolden,
6 kleine, in Scheiben geschnittene Zitronen und
1 Limette, in Scheiben geschnitten in einem Topf
“ansetzen” und einen Tag ruhen lassen.
Dann alles durch ein Seihtuch gießen und dabei die Flüssigkeit abmessen.
Jetzt
3 Päckchen Zitronensäure und
pro Liter Flüssigkeit 1 kg Zucker dazugeben
und so lange umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Kommt gut durch die Hitze und vergesst das Trinken nicht.
Lasst es Euch gut gehen.