• ferdsch gefriemelt
  • anleitungen
  • kulinarisches – alles glutenfrei
  • ausgelesen
  • wer schreibt und warum? / datenschutz / impressum

haselnusschalet

~ ein landleben im holzhaus

 haselnusschalet

Schlagwort-Archiv: haus

klimapflanze oder nicht

10 Mittwoch Aug 2022

Posted by daniela in garten, wissen

≈ Kommentare deaktiviert für klimapflanze oder nicht

Schlagwörter

beete, dorfleben, garten, gartenarbeit, gartenpflanzen, haus, ich bin im garten, land, landleben, leben im holzhaus, sommer22, tomaten, tomatenpflanzen

Heiß und Trocken. Das sind genau die zwei Komponenten, die wir uns für unser Anpflanzjahr nicht gewünscht hatten. Nun ist es so gekommen und wir müssen es hinnehmen.
Die neue Schlauchtrommel auf Rädern, mit Rückholfunktion wie beim Staubsauger, ist unser allabendlicher Gießbegleiter und folgt uns wie der Pfiffi beim Gassigehen. Wirklich eine tolle Erleichterung. Nur ein letztes kleines Stück muss ich noch mit den Kannen rennen. Aber immerhin.
Nicht alle unserer neuen Stauden können das Wetter problemlos wegstecken. Einige sind schneller verblüht als andere oder sind gar eingegangen. Wir hoffen wir können den Verlust so klein wie möglich halten.

Die Akazie zeigt sich unerwartet als DER Klimabaum. Sie wuchs uns so schnell über den Kopf, es ist eine Freude. Die Winterlinde – unser Hausbaum – hingegen, hat seit Wochen konstant gelbliche Blätter. Die Berberitze, als ausgewiesene Klimapflanze, wächst mir zu langsam bis eigentlich gar nicht und auch die marokkanische Minze hat es dieses Jahr so schwer, obwohl diese, zu „normal“ klimatischen Bedingungen eher einzudämmen ist.
An der einzigen Kartoffel, die wir aus reiner Freude in die Erde setzten, ist wohl die Wühlmaus hungrig hingebuddelt. Wir konnten nur noch die welken Stängel aus der Erde ziehen. Demnächst buddeln wir noch mal den Boden auf um nachzusehen. Jetzt steht aber noch der Paprika zu dicht daneben.
Von 10 Kohlrabi Samen haben wir ganze drei Knollen hochziehen können. Zwei schmeckten richtig super, eine bleibt als Samenfeste Pflanze bis zur Blüte stehen. Auf besseres Ernteglück dann im nächsten Jahr.
Selbst unsere Rosen haben dieses Jahr nur kurzzeitig und wenig geblüht.

Aber wir befinden uns auch in der Tomatenerntezeit und unsere Tomaten wachsen richtig gut. Die kleinen Buschtomaten wie auch die Großen. Es scheint insgesamt ein super Tomatenjahr zu sein, hören wir von allen Seiten. Auch die Nachbarin hat mehr als genug und macht bereits Saft daraus oder weckt sie ein. Und somit ist das eins der wenigen was täglich zuverlässig nachwächst: der Tomatensalat zum Abend. Gern ab und zu mit Feta Käse. Ich hatte auch mal ein Rezept mit eingelegten kleinen Tomaten, habe es aber noch nicht wiedergefunden. Dann eben alle wegessen.
Und von einem Garten im Nachbardorf habe ich mir schon abgeguckt wie man Tomatenpflanzen unterstützen kann. Mit Einfüllstutzen. Die kleinen Plastetöpfchen, die man bei jedem Pflanzenkauf mitbekommt, und leider danach zuhauf im Müll landen, werden hier als Gießtülle ebenerdig neben die Tomatenpflanze in den Boden gesetzt. Durch die Löcher der Töpfchen kann das Wasser nach und nach und gezielt an die Wurzel gelangen und trocknet nicht an der Oberfläche ab oder fließt gar gleich woanders hin. Tomaten sind auch empfindlich was Wasser an den Blättern oder Früchten angeht. Also Wasser lieber direkt in den Boden.
Letztes Jahr noch habe ich das gleiche Prinzip bei meiner Rose mit einer aufgeschnittenen Saftflasche angewendet. Aber jetzt fiel es mir für die Tomaten nicht selbst ein. pff. Wird nachgeholt.
Dafür lagen dort die Zwiebelpflanzen alle flach und halbbraun auf dem Boden. Wäre wohl zu aufwendig auch für jede dieser Pflanzen jeweils ein Töpfchen zu versenken.

Die Petersilie kann jetzt gerodet werden, nachdem sie das Umsetzen als Jungpflanze aus dem Früh- und Hochbeet ins freie Feld gar nicht gut überstanden hatte. Wer will aber auch auf einer Betonfläche wachsen? Jetzt scheinen sie sich damit abgefunden zu haben. Und zum zweiten haben einige durch die hohen Tomatenpflanzen zunehmend ein Schattenplätzchen erhalten. Ha.

Den Neuseeländer Spinat interessiert kein Wetter. Er wächst. Und wächst. Buschig, dick, breit und eher krautig wie eine Wildpflanze. Sehr zu empfehlen. Klimapflanze. Das ist momentan einfach das gefragteste Prädikat bei Pflanzen.

Wir hoffen auch noch auf die Pastinaken und die Möhren, die bis jetzt ganz vernünftig aussehen. Sie müssen sich nur noch gegen die Wühlmaus und die Wühlspatzen behaupten. Als wenn das Wetter nicht schon Kampf genug wäre.

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

irgendwo im nirgendwo

27 Donnerstag Jan 2022

Posted by daniela in schon schön, zu hause

≈ Kommentare deaktiviert für irgendwo im nirgendwo

Schlagwörter

dorf, dorfleben, erlebnis landleben, garten, garten im winter, gartenpflanzen, hasel, haselkätzchen, haselnuss, haselnusschalet, haselnussstrauch, haus, holzhaus, land, landleben, pflanzen, rasen, rote haselnuss, wohnen im holzhaus

Nun wohnen wir fast ein viertel Jahr hier, in unserem Haselnusschalet, in einem kleinen Dorf. Die erste „Bierabend“- Einladung im kleinen Kreis zum Kennenlernen gab es auch schon. Sondierungen sind dabei ganz wichtig. Wer kann mit wem und mit wem nicht.

Ansonsten ist hier im Winter, wie auch sicher genauso andernorts, nicht viel los. Selbst das kurze Gespräch über den Gartenzaun findet jetzt nicht mehr statt. Auch weil die Wäsche in diesen Wintermonaten nur ganz selten nach draußen gehangen wird. 
Allein der schwarze Kater streift jeden Tag zuverlässig seine Routen ab und markiert gewissenhaft sein Revier. Leider zählen auch sämtliche unserer, und die anderer Nachbarn, Türen dazu. Aber sein Herrchen weigert sich wohl, nach Aussage, ihn kastrieren zu lassen.
Auf unserer Terrasse bleibt er stehen und schaut recht frech durch die Glastür herein. Mit angehobener rechter Pfote steht er wie erstarrt. Ist aber jederzeit zum flüchten bereit. Nach einiger Bedenkzeit trottet er sich, fast genau unseren Trampelpfad entlang, in Richtung Gartenhaus und: markiert.

Auch der Nachbar dreht vor Langeweile seine Runden, ebenso gewohnt wie der Kater, und schaut sich neugierig in allen Ecken um. Leider auch in unseren. Dabei wird unter anderem kontrolliert ob und wie lange unser Außenteil der Heizung läuft.

Das müssen wir Beiden unbedingt noch abgewöhnen. Bei dem einen hilft vielleicht Minze. Bei dem anderen vielleicht ein Zaun. 

Der Besuch der drei Kernbeißer freut uns. Größer als wir sie aus der Stadt kennen, passen sie hier kaum ins Futterhäuschen. Mein Meister streut ihnen daher jeden Morgen die extra Nussration darunter. 

Während die Schneeglöckchen noch auf sich warten lassen, reckt sich die Haselnuss zielstrebig gen Frühling. Sie trägt nun schon unzählig viele Kätzchen, die herrlich rot am Strauch leuchten.

Unser aufgeschichteter nackter, aber geharkter Acker zeigt schon den ersten zarten grünen Flaum. Kaum zu glauben, dass das doch so schnell ging. Die letzten Tage im November konnten wir glücklicherweise noch dazu nutzen Grassamen zu streuen. Und jetzt gehen sie bereits auf.

Auch die gesteckten Krokus und Narzissen Zwiebeln zeigen sich seit längerem mit grünen Spitzen. Wie ich mich freue.

 

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

neue nachbarn

07 Dienstag Dez 2021

Posted by daniela in schon schön, unterm dach, zu hause

≈ Kommentare deaktiviert für neue nachbarn

Schlagwörter

dorf, dorfleben, haselnusschalet, haus, holzhaus, landleben, wohnen im haus, wohnen im holzhaus

„Wird das denn nicht ein Kulturschock für Euch, hierher zu ziehen?“ wurden wir bei unserer Vorstellung von Nachbarn gefragt.
Bisher blieb er aus. Aber vielleicht kommt da noch was? Wer weiß.

Nun wohnen wir bereits über einen Monat hier. Die meisten Kartons wurden bereits entleert, und damit zieht endlich auch so langsam etwas Gemütlichkeit ein. Wird auch dringend Zeit, so vor Weihnachten, meine ich. Ein paar Kerzen wurden gefunden, andere haben sich auf dem Dachboden verkrümelt, und werden dann nächstes Weihnachten wie neu empfunden. Hat ja auch was. Und da auch noch so vieles seinen Platz finden muss, reicht die Deko im Kleinen dieses Jahr völlig aus.

ein umzug darf auch humorvoll sein – danke dafür, und gern wieder die zettel an den kartons lassen beim abgeben

Ich glaube, so ganz langsam kommen wir hier an.
An manchen Stellen ist es noch etwas provisorisch – aber immerhin: wir wohnen.
Ab jetzt in einem Dorf. In unserem Holzhaus. Unser Haselnusschalet.

Meine Vorstellung der Haselnuss in ihrer kleinen runden bezaubernden Hülle hatte ich schon vor Jahren. Da wusste ich noch nicht dass mein Häuschen auch mal genau vor einem wunderschönen dunklen Haselnussstrauch stehen wird. Es sollte so sein. Dieser große Strauch der Nachbarn steht an unserer Grundstücksgrenze und hat bereits Ableger. Einer davon wanderte in den Vorgarten, als der Nachbar ihn uns im Eimer vor’s Haus stellte. Den zweiten Ableger dürfen wir uns noch holen, aber ich habe noch keinen guten Platz für ihn gefunden. Dann soll er lieber noch eine Weile im Schatten seiner Mutter stehen bleiben und gut gedeihen. Ein Haselnusschalet, umringt von Haselnusssträuchern.

„Kirche, Schuppen – Dorf – jetzt weiß ich wieder warum ich in der Stadt wohnen will.“ meinte ein Handwerker zu uns, beim Blick nach draußen.
„Und ich weiß warum ich das nicht mehr will.“ meine Antwort.

Herrlich ist dieser Blick zum Kirchturm. An das Läuten, so fast vor der Haustür, mussten wir uns etwas gewöhnen, aber das ist machbar. Gehört zum Dorf dazu. Zu unserem Dorf, ab jetzt.

Von ehemals über 600`000 Einwohnern auf gerade mal knapp 500 Nachbarn.
Die nächste Gemeinde 10 Kilometer entfernt und die nächste Einkaufsmöglichkeit 7 Kilometer. Einmal in der Woche kommt das Bäcker- und das Fleischerauto auf den Dorfplatz. Es gibt einen Kinderspielplatz, ein Altenpflegeheim und außerdem ein altes Gutshaus mit großem Park. Und ein Teil dieser ursprünglichen Gutsmauer grenzt unser Grundstück im Norden ein. Diese ist ziemlich marode und die Ziegel fallen teilweise ab, aber selbst das hat seinen Charme. Der Plan ist, die Mauer zuwachsen zu lassen, und wir haben dafür bereits im Sommer die ersten Rosen davor gesetzt.

Das Dorf ist umringt von Maisfeldern. Einige Nachbarn haben Hühner, Kühe und Schafe, oder bauen Bio-Kartoffeln an. Und wir haben einen großen, vor wenigen Jahren zum Waldgebiet Deutschland ausgezeichneten Forst vor der Nase. Wir sind damit mitten in der Natur. Aber vor allem sind wir eins: weit ab von der Großstadt. Weit ab vom Sushi-Lieferdienst.

Hier ist es ruhig und friedlich. Na ja, wenn nicht gerade die Glucke ihr neues Ei vermeldet. Das kann dann schon sehr laut werden und auch lange dauern bis sie damit zufrieden ist es dem gesamten Dorf mitgeteilt zu haben.
Und wahrscheinlich auch nur im Dorf wird morgens um 7.00 Uhr mit seinem Pferd an der Leine Gassi gegangen. Ach herrlich, dieses Dorfleben.

 

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

frauen die auf zargen starren

22 Freitag Okt 2021

Posted by daniela in hausbau

≈ Kommentare deaktiviert für frauen die auf zargen starren

Schlagwörter

bauärger, bauen, bauen mit holz, baustress, bauwut, bauzeit, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus bauen, türen, wir bauen, zargen

Der gut aussehende Doktor vor mir im TV erzählt und erzählt und ich stelle plötzlich fest: worüber genau redet er denn gerade? Ich habe keine Ahnung und starre weiter gebannt auf den Bildschirm. Aber nicht auf den Mann, sondern auf die schönen Zargen hinter ihm! Die Türrahmen sind es, die mich interessieren.
Das darf ja wohl nicht wahr sein. Früher habe ich mir noch die Kerle genauer betrachtet, heute sehe ich an ihnen glatt vorbei und bleibe verzückt an den Türzargen hängen! Was macht so ein Hausbau mit einem nur?! Und geht das wieder vorüber?

Unsere Türzargen waren aber auch ein Thema für sich.
Da wir gut vorbereitet sein wollen, bestellen wir möglichst beizeiten unsere Baumaterialien. Um den zu langen Lieferzeiten oder Preiserhöhungen aus dem Weg zu gehen. Doch manchmal erweist sich dies eben auch als falsch.
Ganze sechs Türzargen haben wir umsonst bestellt. Die Maße passten nicht, da unser Trockenbauer eine andere Wanddicke einbaute als wir annahmen. Wir hätten warten können – sollen, ja, und erst dann messen wenn die Wände fertig eingebaut sind. Jetzt sind wir auch schlauer. Zu spät.
Nun mussten neue Türzargen her. Zurückgeben ist nicht, aber einen kleinen Rabatt bei der Neubestellung konnten wir zumindest rausschlagen. Ein kleiner notwendiger Trost. Nur nehmen uns jetzt trotzdem sechs Zargen unnötig Platz weg. Haben wollte sie bisher auch noch keiner.

Und als ob das nicht schon schlimm genug war, ließ uns dann obendrein auch noch der Türbauer hängen und sagte kurzfristig ab. Natürlich war auf die Schnelle kein Anderer zu finden, und so blieb uns gar nichts anderes übrig als die Zargen, nebst Türen, selbst einzubauen. Und das Fazit: es ging besser als gedacht. Eine gute Anleitung vom Hersteller und etwas Geduld, mit reichlich Zargen- und Bauschaum, und die Türen sind fein in ihren Zargen drin. Holdrio!

Ich hatte ganz eigene Vorstellungen von dem Einkauf einer Inneneinrichtung. Aber es kam anders. Mir hat es keinen Spass gemacht sämtliche Baumärkte nach Fliesen abzugrasen. Auch in der Badausstellung lief ich mir die Füße wund und fand nicht die gewünschten Sanitärartikel, sondern musste jeweils das nehmen was nach Mass reinpasst. Auch wenn die Auswahl dann auf gerade einen Artikel fällt.
Ungewollt bekamen wir einiges nur im Netz. Und letztlich sind wir dann, wie in einer Tanke für das schnelle Bier, rein – Waschbecken unter den Arm geklemmt – und bloß schnell wieder raus! Zum Teil weil wir keine Zeit hatten, oder nur keinen Nerv mehr, länger über etwas nachzudenken, was am Schluss einfach nur ein Gebrauchsartikel sein soll und keine Designerware zum vorzeigen. 

Derzeit ist es für uns unwirklich, dass der Bau seinem Ende entgegensieht. Kleinigkeiten sind noch zu machen, haben aber Zeit.
Wir haben so viel dazugelernt. Aber auch so viele Nerven gelassen. Vieles hat uns aber auch erfreut.
Nicht alles was wir uns vorgestellt hatten war auch genau so umsetzbar. Viele viele Kompromisse mussten wir eingehen – leider. Aber alles in allem befinden wir uns auf der Zielgeraden. Und das ist jetzt das Wichtigste.

Das Ende ist nun absehbar und keiner hat größere Blessuren erhalten oder ist zu Schaden gekommen.
Es wird derzeit noch alles begradigt und bereinigt.
Die Wohnung ist gekündigt.
Auf ein Neues.

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

wo sind die handwerker

29 Mittwoch Sept 2021

Posted by daniela in hausbau, unterm dach

≈ Kommentare deaktiviert für wo sind die handwerker

Schlagwörter

bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, garten, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, wir bauen

Das erste große Glücksgefühl als die ersten zwei Steckdosen angeschlossen sind. Dann ein Wasserhahn. Unbeschreiblich. Stück für Stück werden wir autark mit unserer Insel. Es hat gedauert. Sehr lange. An unserer Ungeduld hat das nichts geändert.

Corona kann ja für manches als Ausrede erhalten, aber eben nicht für alles. Ja doch, es sind schwierige Zeiten. Charantäne, Einreisebestimmungen, Abstandregeln. Überall müssen neue Wege gefunden werden.
Handwerksfirmen suchen seit Jahren nach Personal. Das ist nicht neu. Und nun bleiben auch noch die wenigen verfügbaren Handwerker wegen Corona zu Hause.

Für unsere estländischen Arbeiter gab es Einreisebestimmungen, die auch eine Charantäne beinhalteten sobald sie nach Deutschland kommen wollen. Wir konnten nicht nachweisen ob ein Arbeitsteam bereits hier oder noch in Österreich ist.  Versprochen wurde uns immer wieder erneut dass bald jemand käme um die Arbeiten zu beenden. Corona gab es nun auch lange genug um sich entsprechend darauf einstellen zu können.
Nein, das war sicher nicht der alleinige Grund des Nichterscheinens. Es waren eher die weiteren offenen Baustellen, die der Estländer bedienen musste, aber nur schwer konnte. Er hatte sich mit seinen Aufträgen verzettelt. Wieviel Verständnis muss der Kunde dann aufbringen?
In einem Bewertungsportal fand ich heraus das vor Weihnachten auch auf einer Baustelle in der Nähe von Wien gebaut wurde  – und – welche Überraschung, auch diese Baustelle Verliesen sie alsbald um anderswo einen LKW abzuladen. Und auch da wusste oder sagte man keinen neuen Termin des Weiterbaus zu. Ein Haus mit offener Zwischendecke und offenem Dach ließen sie dort zurück.

Über ein Vierteljahr war verstrichen und auf der Baustelle tat sich nichts. Immer wieder wurden wir vertröstet das Bau-Team käme sobald wie möglich. Corona bedingt wäre die Einreise nicht machbar. Bis uns im März ‚endlich‘ gesagt wurde wir sollen uns eigene Handwerker suchen die die Restarbeiten erledigen.
Das wäre für uns im Januar einfacher gewesen. Nun im März war es das nicht mehr.
Der Trockenbauer wollte den Auftrag dennoch gern ausführen und wir hofften auf baldige Beendigung der gröbsten Arbeiten.
Was war das alles zäh.

Vom estländischen Team sind die Balkontüren vertauscht eingebaut worden und mussten gewechselt werden. Alle Fenster mussten noch justiert und abgedichtet werden. Dann wurden endlich auch die wichtigsten Trockenwände gestellt, damit die Kabel und Leitungen verlegt werden konnten.
Alle Gewerke, die wir schon vor Monaten im Haus hatten mussten sich jetzt nach unseren neuen Terminen richten. Nicht alle konnten das problemlos.
Der Trockenbauer kam dabei richtig ins Schlingern. Auch Corona bedingt – wie er sagte. So sehr, dass er letztlich nur noch einen Mitarbeiter und nur Samstag zum Arbeiten zu uns schickte. Jeder kann sich denken wie lange dann Fortschritte brauchen. Mancher Laie hat dabei in Feierabendarbeit mehr geschafft.
Und immer wenn wir denken es ist schon schlimm genug, legt noch einer eine Schippe drauf.
Plötzlich kam gar kein Trockenbauer mehr. Wochenlang passierte wieder nichts. Corona sei Dank. Alle in Quarantäne. Was soll man machen? Handwerker können wir uns nicht herzaubern. Und deren Arbeit hätten wir nur zu gern gemacht, wenn wir könnten. Wer baut aber auch in Corona Zeiten?

Der Fliesenleger schaute vorbei, der Klempner hielt seinen Kopf durch die Tür. Nützte alles nichts. Macht der Trockenbauer nicht weiter, ruht die ganze Baustelle. Und auch da wieder: Versprechungen und Beteuerungen von ihm, und dann noch schlimmer: gar keine Reaktion mehr. Sein Handy sei ihm ins Wasser gefallen!

Die Zeit rann uns nur so durch die Finger. Monat um Monat verging. Und von fast jedem weiteren Handwerker dann gleich die bange Frage wann wir denn einziehen wollen. „Schon lange“ unsere immerwährende Standardantwort.

Aber auch die Behörden verhielten sich nicht besser. Die Kommunen ließen genauso auf sich warten ihre Arbeiten zu erledigen. Wir feierten jede Benachrichtigung über Wasser- oder Stromanschluss – nach einem dreiviertel Jahr der Beantragung!

Nun sind wir des handwerklichen zum Glück nicht ganz ungeschickt und konnten einiges bereits selber machen. Den Kabelanschluss über die Decke raus aus dem Haus zum Gartenhaus und hin zum Eingang für die Klingel. Steckdosen und Lampenanbringung in der Laube. Holzverkleidungen rund ums Fundament des Hauses. Und dann unsere Fensterbretter. Alle Fenster erhielten vor dem Trockenbau ein Buchenbrett. Fast jedes in einer anderen Größe. Mal tiefer und auch mal breiter, je nach Raum. Immer schöner wenn man es selber machen kann.

Eine große Freude hatten wir beim Hausbau bei einem Blick in den Dachstuhl. Kaum das die Dachsparren gesetzt waren, sahen wir da oben die Möglichkeit eines spitzen Dachbodens. Welch ein Glück aber auch. Denn wer braucht in einem Haus keinen Boden? Ein paar Dinge sind ja doch unterzubringen.
So machten wir uns gleich nach der Kabellegung auch daran den Dachboden zu bauen. Holz hatten wir noch genug übrig.

Und weil auch dafür kein Handwerker mehr Zeit hatte, bauten wir uns auch den Revisionsschacht selbst. Eine ca. 1,50m große Holzkiste, unten ausgesägt für das Rohr mittendurch, und mit einer Steinplatte hübsch abgedeckt.
Wäre ich auch im Leben nie drauf gekommen, was es auf einem Grundstück alles braucht.

Es wanderten bereits im Sommer die ersten Pflanzen in den Garten, wie zum Beispiel unsere Olive, der weiße Flieder und die gezogene Wollmispel. Und auch die marokkanische Minze in ihrem zu engen Topf fand viel neuen Platz und wurde schon oft geerntet. Haach, was haben alle nur darauf gewartet. Indes wuchert die wilde Wiese hinterm Haus vor sich hin und beherbergt Hummeln, Käfer und Schmetterlinge ohne Ende. Wenigstens ihnen wollten wir schon ein buntes Zuhause bieten.

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

ein haus in der bredouille

20 Freitag Aug 2021

Posted by daniela in hausbau

≈ Kommentare deaktiviert für ein haus in der bredouille

Schlagwörter

bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, wir bauen

Die Estländer haben Nerven, und die Ruhe weg. Aber vor allem Humor.

Klar hat man nun so seine ganz eigenen Vorstellungen von einem Montageteam so eines Häuslebauers: mindestens 4-5 Leute, alle fein mit Helm auf dem Kopf, stets im emsigen Gewusel zwischen Haus und Lagerstätte und umgekehrt. Begleitet von Anweisungen in Baustellenmanier, dass sich ein Laie die Ohren zuhält…

Doch dann stehen im November 2 Arbeiter und ein halbe Kraft vor uns, mit Strickmützen auf dem Kopf und kurzärmlig im T-Shirt. Einer stehend auf den Dachbalken, der andere gerade noch mit einem Fuß auf einer Haushaltstrittleiter, um die Dachsparren zu verrücken und zu befestigen, dass es bei diesem Anblick einen Arbeitsschutzinspektor ins plötzliche Koma hauen würde. Auf einen Schlag kann man kurz gläubig werden und beten dass jetzt nichts Schlimmeres passiert. Der kleine Handlanger hält wie zur Beruhigung die Leiter und reicht abwechselnd Blechwinkel und Schrauben hoch. Ist es erschreckend, dass das Ganze auch noch so routiniert wirkt? Selbst unser Nachbar hat ein Einsehen und stellt ihnen ungefragt seine lange Holzleiter an die Wand. Wir tun es ihm gleich und rüsten die Truppe noch mit unserer höhenverstellbaren kippsicheren Baustellenleiter aus.

Sie verschwinden, und eine Woche lang hören und sehen wir nichts mehr von ihnen bis plötzlich ein Anruf kommt wo denn der Kran bliebe? Der LKW mit einer weiteren Ladung stände vor dem Tor und sie möchten abladen.
Dabei hatte uns vorher niemand etwas von einer zweiten Lieferung erzählt und schon gar nicht von einem weiteren benötigtem Kran. Ad hoc geht da schon mal gar nichts. So ein Kran ist beliebt und möchte ein halbes Jahr vorher wissen dass er gebraucht wird. Und ob sie es nun glauben oder auch nicht – da müssen sie nun selbst ran.
Wir finden am Abend eine Menge Packstücke mit über 5 Meter langen Holzlatten und auch weitere 2 Paletten mit Rigipsplatten vor dem Haus. Von Handwerkern aber weiterhin keine Spur.

Erst Mitte Dezember kamen sie noch einmal auf unsere Baustelle zurück. Einen ganzen Nachmittag und am darauffolgendem Tag den ganzen Vormittag, gaben sie nochmal alles. Aber nicht nur unsere terminliche Verabredung für den Nachmittag ließen sie danach links liegen und verschwanden. Und diesmal für immer.

Zu unserem Glück hatten wir uns beizeiten um einen Dachdecker bemüht, der parat stand und uns jetzt schnell das Dach winterfest fertig deckte, bevor der Schnee kam. Und es fiel reichlich Schnee Anfang des Jahres. Die Dachunterstände waren noch offen und der Wind und später dann der Sturm zerrten unentwegt an der Unterspannbahn. Es zog durch alle Ritzen. Es wurde eiskalt.
Am Weihnachtstag kam schnell noch einmal unser Tiefbauer vorbei und verlängerte provisorisch die Regenrohre, um mögliches Wasser vom Haus wegzuführen, damit es nicht ins Fundament läuft.

Wir holten im Januar bei 2 Grad alle 60 Dämmmattenrollen aus dem Vorgarten ins Haus. Was sicher nicht jeder Maus gefiel. Denn mindestens eine hatte sich durch die Folie genagt und sich dort ein kuscheliges warmes Winterquartier angelegt. So leid es uns tat – die Rollen mussten dringend ins Trockene. Wasserdicht sind die nicht verpackt. Was waren wir danach aber fertig!
Wir holten auch zum wiederholten Mal das 5 Meter lange Bauholz ins trockene Haus. Immer wieder, und bei jedem Wetter, wurde es von den Handwerkern einfach vor die Tür geschmissen um Platz zum Ausbau zu erhalten. Aber da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben das Holz aus diesem einen offenen Paket nach Arbeitsschluss gut und sicher unterzubringen. Was waren wir auch da jedesmal fertig!
Wir schlugen auch zum wiederholten Mal draußen vorm Haus die geöffneten Holzpakete wieder ordentlich mit der Plane zu und beschwerten diese.
Die Rigipsplatten zweier Paletten trugen wir einzeln ins Haus. Über die beiden anderen Rigips Paletten im Vorgarten möchte ich nichts weiter sagen. Ein großer Teil war später nicht mehr zu verwenden. Wir haben alles getan was in unserer Macht stand und was unser Platz hergab.

Und dann gibt es doch noch unerwartet diese schönen Momente. Diese, in denen mein Herz aufgeht und plötzlich auch all diese Plackerei und der Ärger für eine Weile vergessen ist. Und es auch so angenehm ist, festzustellen, dass andere Leute genauso ticken wie man selbst.
Ich bin gerade im Haus und bugsiere schweißtreibend die großen schweren Dämmrollen, die mir mein Meister reinrollt, an ihren Platz. Da höre ich meinen Meister draußen mit einem älteren Paar reden. Üblicherweise sind es die Fragen nach dem Termin der Fertigstellung und des Einzugs. Hier aber plötzlich anders und völlig neu:
„Wir freuen uns das sie hier her ziehen.“ höre ich da und stutze.
Und weiter: „Ihr Haus ist ja so schön. Das hat uns gleich gefallen. Wir haben es uns schon ein paar Mal angeschaut. Und es riecht so gut.“
Wirklich? Habe ich das gerade wirklich gehört? Es riecht so gut? DAS hat noch jemand bemerkt? Und man freut sich auf unseren Einzug? Haach… tut das gut.
Und die Unterspannbahn des Häuschens knistert leise.

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

ein pool, ein pool

05 Donnerstag Aug 2021

Posted by daniela in hausbau

≈ Kommentare deaktiviert für ein pool, ein pool

Schlagwörter

bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, bodenplatte, grundstück, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, inovatherm, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, schwedenplatte, thermoplatte, tiefbauer, wir bauen, zu hause

„Ein bauender Laie ist stärker belastet als ein Testpilot!“ hörte ich mal und ist ja auch so wahr.

Zuerst war der viel zu späte anvisierte Termin der Hausaufstellung das Problem, dann wurde es terminlich mit der Bodenplatte problematisch, und auf einmal war selbst der Bodenaushub das größte Problem. Wir planten Vorn, und Hinten fiel alles zusammen. Hatten wir wieder Hinten im Griff, klappten die Termine Vorne nicht mehr. Die gesamte Bauzeit über zog sich das durch. Und eben genau da wollten wir nie und nimmer hin: alle Gewerke schön in baulicher Ordnung unter einen Hut bringen. Mein Meister wurde immer mehr zum Zirkusdompteur und verdiente sich Applaus im Jonglieren.

Und ich lernte nun zunehmend viele Baubegriffe wie Bewehrung und Armierungsstahl kennen, und auch Rückschlagventil und Revisionsschacht.

Immer wieder standen wir mit neuen Handwerkern zur Besichtigung auf dem Grundstück. Und das größere Problem war dabei nie die Verrichtung oder der Preis, sondern immer nur der Termin der Durchführung. Gibt es dann noch Alternativen? Nein! Wir entscheiden uns danach wer es alsbald erledigen kann. Welche Qualität die Arbeit derer hat können wir im Vorfeld eh nicht beurteilen. Also gehen wir schlicht nach dem Bauchgefühl vor und hoffen dann das Beste.

Unser gewählter Tiefbauer entpuppte sich als unser größter Gewinn. Und das bis heute. Tritt ein bauliches Problem auf welches in sein vielfältiges Resort fällt, löst er es im nächsten freien Moment. Und mit einer Qualität, die nicht alle gewohnt sind.

Unsere Bodenplatte ist eine Thermoplatte, auch Schwedenplatte genannt. Diese wird in einer Styrodur Hartschaum-Isolierschale mit verlegter Flächenheizung fix und fertig in Beton gegossen. Diese Platten stellen in Deutschland allein drei Firmen her und daher war es auch nicht ganz einfach einen Termin zu ergattern. Wer konnte ahnen, dass sie für das nächste halbe Jahr komplett ausgebucht sind? Aber auch hier war es schließlich von Vorteil ein kleines Haus bauen zu wollen, denn auch hier versicherte man uns schnell, was möglich zu machen sobald es geht, und unsere kleine Platte „dazwischen zu schieben“. Das ging dann auch fixer als wir uns erhofften und prompt kamen wir in Zeitnot mit der vorherigen Bodenbearbeitung für den tragfähigen Untergrund.

Ein einziger Tiefbauer hatte die Möglichkeit uns sofort den Aushub und die Bodenaufschichtung zu machen, und wir willigten hocherfreut ein. Es wurde auch höchste Eisenbahn. Aber sie gaben Alles um den Termin zu schaffen.
Die Jungs aus Bürstadt von der Bodenplatte legten bereits vorn die Kantenteile der Wanne, während hinten unser Tiefbauer noch auf Knien den Feinsplit glatt schob. Dafür wurde er aber auch nach Beendigung sofort gelobt, denn so eine ordentliche Kantenbearbeitung und Feinplanung hatten die Bodenplattenbauer auch noch nie erlebt.

Wiederum hatte sich der Tiefbauer gefreut, trotz vager Gewissheit doch eine so genaue Angabe des erschlossenen Abwasserkanals zu erhalten. Die Lage war vom Vorbesitzer unserer Wiese nur mit einer Eisenstange im Boden gekennzeichnet worden, um die wir schon einige Male mühevoll, aber achtsam herum Rasen mähten. Wir wollten es ja selbst kaum glauben. Aber die Begeisterung war groß, wirklich auf einen gelegten Kanal zu stoßen, wenn er dann auch viel tiefer war als angenommen. Aber anderswo gäbe es deutlichere Zeichen und es wurden schon Tonnen von Erde bewegt nur um festzustellen: Nix da! Keine gelegte Leitung zu finden. Wohin buddelt man dann, und wie lange? Hier versprach man uns geduldig weit nach unten auszuheben und wurde schließlich auch belohnt. Alle waren glücklich.
Es lief wie Hanne. Alle Abnahmen erfolgten ohne unsere Anwesenheit. Bodentests zur Tragfähigkeit wurden gemacht und der Abwasserkanal einschließlich Gulli wurden behördlich abgenommen. Wir bekamen lediglich die Unterlagen zur Dokumentation ausgehändigt.
Selbst als ein altes aber noch für vier Anrainer funktionsfähiges Fernsehkabel im Boden aufgespürt wurde. Der Ortselektriker kam flugs angerannt, als er von Nachbarn von dem Beginn der Bodenbuddelei erfuhr und angerufen wurde, und wollte größeren Schaden verhindern. Die Bauleute palaverten dann unter sich über die Vorgehensweise. Wir standen außen vor. Man einigte sich darauf das Kabel zu verlängern, etwas zu verlegen und dann wieder einzubuddeln. Dort läge es am besten und am sichersten.

Und spätestens jetzt kamen auch die Nachbarn zum Gucken. Tiefe Löcher müssen eine unheimliche Anziehungskraft besitzen. „Das wird wohl ein Pool?“ fragte gleich der Erste beim Anblick in den Schacht des Abwasserrohrs. „Ja, ja! Wir wollen vorbereitet sein.“ Plänkelte unser Gespräch so dahin. „Ahh, der Pool ist auch schon fertig!“ Machte auch der zweite Nachbar seinen Begrüßungsscherz. Wieder belustigt gaben wir auch ihm zur Antwort: „Na sicher! Muss sein!“ Der Dritte kam: „ Und einen Pool gibt es auch schon!“, und dann der Vierte. Die Nachbarn hatten kurzerhand ihren Spaß unter sich.

Was kann unser Tiefbauer aber auch gerade Gruben! Da macht ihm keiner was vor.
Einige Wochen später buddelte er auch noch das Loch für eine Zisterne und eine angrenzende Rigole zur geforderten Versickerung des Regenwassers. Schnurgerade über 2 Meter tief in den Boden. Und Ihr könnt es Euch schon denken. Ein Nachbar kam des Wegs und sagte: …..

Lasst es Euch gut gehen.

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

endlich ein haus

16 Freitag Jul 2021

Posted by daniela in bücher, hausbau, minimalismus, unterm dach, wissen, zu hause

≈ Kommentare deaktiviert für endlich ein haus

Schlagwörter

anne donath, bauärger, bauen, bauen mit holz, bauzeit, bücher, bloggen über bücher, buchempfehlung, buchtipp, eco chalet, grundstück, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, norges hus, wer wandert, zu hause

Und wie nun weiter?
Nach langer Zeit des Suchens stellten wir bald fest: Für uns gab es kein fertiges Haus. Keins der besichtigten Häuser könnten wir so umbauen dass wir damit glücklich würden. Das wurde uns von mal zu mal immer klarer. Doch was nun?

Nein, immer noch nicht selbst bauen. Viel zu viel Aufwand. Einfach nur eins hinstellen – das muss doch möglich sein. Und das ist es auch! Mit einem Mobilheim.
Ich sah einen Fernsehbericht, bei dem eine Familie, in einem dieser kleinen Häuser auf Rädern, auf einem Campingplatz wohnt. Hoch oben am Hang mit super Aussicht auf einen Fluss. So ein Plätzchen ist auch nur dort bezahlbar.
Aber so ein Mobilheim wäre doch denkbar. Unterschiedliche Größen und beste Ausstattungen gibt es zur Wahl. Aber ein Campingplatz mit einem Dauerstellplatz als erste Wohnadresse? Die sind rar und leider immer noch strittig.

Also doch zuerst die konkrete Suche nach einem Grundstück!
Auf unsere Anzeige hin meldete sich ein älteres Ehepaar um die angrenzende Fläche loszuwerden, damit sie nicht endlos darauf nur Rasen mähen müssen. Es war auch nicht sofort unser Traumgrundstück, doch lies es uns nicht los. Einige Besichtigungen später kamen wir zur Wiese zurück und nahmen ernsthaft Maß für ein Mobilheim.
Wir haben kein Problem mit wenig Platz. Beim kräftigen Aussortieren und Reduzieren sind wir nun schon eine ganze Weile. Das ist eher ein Anreiz mehr für uns, weiterhin mit Besitztümern abzuspecken. Doch wir haben noch nie in einem Mobilheim gestanden, und wollen jetzt gleich dauerhaft in eins einziehen? Vielleicht sollte man es sich vorher doch mal ansehen?

Seit Wochen betrieb mein Meister bereits Recherchen und machte einen Holländer ausfindig, der gut aussehende Mobilheime baut. Das hieß dann alsbald in die Niederlande zu reisen und vor Ort zu besichtigen und beraten zu lassen. Und die Häuser waren auch wirklich schön und praktisch und in auskömmlichen Größen. Doch der Zuschlag für die Winterdämmung, die hier nach Bauschrift gefordert wird, ließ uns etwas fragend zurück. Die Niederländer zeigten auch so gar keine Freude an Privat nach Deutschland zu verkaufen. Und wir verstanden schnell dass man uns hier freundlichst abwimmeln wollte.

Aber es war noch nicht alles verloren. Auch einen deutschen Anbieter von Mobilheimen gab es. Dieser baute ziemlich ähnliche Häuser, und sogar aus Holz. Und er kannte sich bereits mit Bauvorschriften und Bauanträgen für private Plätze aus. Dort kam man unseren Plänen schnell entgegen und wir unterschrieben den Vertrag.
Nun kauften wir unsere Wiese und stellten den Bauantrag. Doch dann wurde es sehr ruhig seitens der Hausbau Firma.
Wir telefonierten uns die Finger wund um an alle benötigen Unterlagen zu kommen und wurden ständig vertröstet. Das Bauamt war uns auch keine Hilfe mit seinen unsinnigen Forderungen wie z.B. Fotos von Nachbargrundstücken und Fragen zu entfernt liegenden Unternehmen. Uns lief immer mehr Zeit davon ohne dass sich etwas tat. Verzweiflung und Ratlosigkeit wechselten sich ab. Zu erreichen war in der Hausbau Firma letztlich nur noch der freie Verkäufer, der uns auch nicht weiter betreuen konnte, uns aber bald zum persönlichen Gespräch bat. Da ahnten wir schon den Ausgang.

Und nur weil wir noch keine Anzahlung leisteten, kamen wir hier glimpflich davon. Das ging nicht allen so. Der Verkäufer versuchte noch, dort wo er konnte warnend einzugreifen, da er selbst noch Honorare zu bekommen hatte. Aber letztlich konnte auch er nur einen kleinen Teil der Kundschaft davor bewahren mehrere tausend Euro in den Wind zu schießen. Er selbst hatte schweren Herzens gegen seinen Arbeitgeber eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung aufgegeben. Und kurz nach unserem Treffen war die Internetseite der Firma abgeschaltet. Wir aber bekamen immer noch Mails und Briefe mit Drohungen, doch schnellstens die entstandenen Statiker Leistungen für den Bauantrag zu bezahlen. Bei einem Fertighaus! Nein, so führt man dauerhaft keine Geschäfte. Oder doch? Die Firma firmierte kurzerhand später unter neuem Namen weiter. Doch jetzt scheint es sie wirklich nicht mehr zu geben.

Wir aber hatten einen neuen Plan. Ein Haus aus Holz sollte es sein. Nach unserem Maß. Minimal in der Größe, maximalst nachhaltig. Und den Innenausbau müssen wir übernehmen.

Dabei fiel mir immer wieder Anne Donath ein. Meine ureigene Pionierin des Minimalismus. Die Frau, die mit 45 Jahren in ihr Holzhaus mit gerade mal 16 qm zog. „Ich kaufte mir eine Wiese und stellte darauf mein Haus.“ Ja, so sollte es sein.

Ich fand sie derart inspirierend, als ich den Beitrag 2012 sah, dass ich mir auch gleich ihr Buch „Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann.“ bestellte. So wohltuend, wie sie beschreibt wie wenig der Mensch für sein Leben benötigt. „Die Tuareg bauen sich in vier Tagen eine Schilfhütte, die ihren Bedürfnissen genügt. Und wenn sie doch eines Tages der Sturm mitnimmt, so ist nicht viel verloren. Wir dagegen bauen uns aufwendige Wohnmaschinen, für die wir uns über Jahrzehnte verschulden müssen. Und deren Unterhalt uns für den Rest unseres Lebens in die Pflicht nimmt.“
Und ich kann mich gut erinnern wie sie sich in dem Beitrag darüber freute, keins dieser großen Häuser, die sich in ihrer Nähe befanden, zu besitzen und damit auch nicht putzen zu müssen. Damit hatte sie ja so Recht. Ich mache mich nicht zur Sklavin meines Hauses.

An ein Tiny Haus mit vielleicht 25 qm trauen wir uns zu zweit nun auch nicht ran. Mein Meister muss ja sein eigenes Büro haben. Aber klein könnte und sollte es insgesamt schon werden. Und damit auch mit Altersrente bezahlbar bleiben. Auch Wasser und Strom sollte es geben.

Wir fanden eine estländische Firma, die typische nordische Häuser herstellt. Zum Verlieben schön. So wie bei Pippi Langstrumpf. Holzhäuser, wenn gewünscht in leuchtendem Rot mit weißen Akzenten. Ja, diese Art Haus konnte ich mir gut vorstellen. Also versuchten wir es mit dieser Firma auf ein Neues.
Wir wechselten unseren Baubetreuer, der sofort besser mit dem Bauamt kommunizierte und brachten alle Unterlagen zügig zusammen. Und in der letzten möglichen Woche des angesetzten Termins erhielten wir tatsächlich die Bauzusage! Dann kann es ja los gehen!

Im November stand der LKW mit den Teilen des Hauses vor dem Tor. Wir hatten auch so ein Glück mit dem Wetter. Ein georderter Kran lud die vorgefertigten Wände ab, die längste 13 Meter, und stellte sie behutsam auf die Bodenplatte. Bis zum Dunkelwerden arbeitete das Montageteam, bestehend aus 3 Jungs, die nächsten 3 Tage am Aufbau unseres Hauses.

Am dritten Tag, im stockdunklen Abend, hielten wir die Taschenlampe des Handys hoch zur Hauswand, damit dort noch schnell die letzte Planke an der Außenverkleidung angeschraubt werden konnte, denn sie wollten plötzlich wieder los. An einen uns nicht benannten Ort. Aber um dort einen LKW abzuladen, wie sie uns verrieten. In zwei, maximal drei Tagen wären sie wieder hier.

Unser Dach, wie auch alle Fenster, waren nur mit Folie abgedeckt und verklebt. Der Hauseingang stand offen. Die Rigips Trockenwände und die Rollen der Dämmwolle lagen im Vorgarten.
„See you soon.“  – und schon fuhren die Estländer vom Hof. Die nächsten Wochen hörten wir nichts mehr von ihnen und der Winter kam.

Fortsetzung folgt …

Lasst es Euch gut gehen.

 

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

translation?

hallo Ihr lieben

herzlich willkommen hier im blog.
mein name ist daniela und ich wohne im herzen deutschlands.
mein meister und ich haben mit unseren zwei fellnasen 2021 die großstadt verlassen und wir wohnen seitdem als landfrau und landmann in einem kleinen holzhaus im dorf.

das stricken lernte ich mit 9 jahren von meiner oma und ist neben dem häkeln zu meiner leidenschaft geworden.
seit 2012 unterstütze ich einen verein mit gestrickten und gehäkelten babymützen.

kontakt

  • weichewelten(at)live.de
Februar 2023
M D M D F S S
 12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728  
« Jan    

welteninhalt

anleitung bücher deko freie zeit freudenfeuer-freitag garten gastbeitrag gehäkelt genäht gestrickt glutenfrei guatemala hausbau in der küche luft machen minimalismus musik politisch rezepte schon schön unterm dach urlaub wissen wolle zu hause

ist länger her:

instagram

winter. schnee satt. 4 rehe tummeln sich vor uns auf dem feld. als sie uns sehen suchen sie das weite. rechts und links m weg sind auch hasenspuren. wir laufen von dorf zu dorf. sonntag nach wunsch.
neues jahr - neue mützen. diese mal wieder etwas abgewandelt von der originalanleitung "winter baby", sonst wird's zu langweilig.
alljährlicher neujahrsspaziergang. hier mit viel mehr weite. auf landstraßen und feldwegen von dorf zu dorf. keine menschenseele weit und breit. nur ein raubvogel bei der mäusejagd und muntere spatzen im gebüsch.
die fensterdekoration macht manchmal die natur für mich. diese eisblumen kann keiner imitieren. es sind einzigartige unikate.

trag dich hier mit deiner e-mail ein und du bleibst auf dem neuesten weltenstand

Schließe dich 164 anderen Abonnenten an

———————————————–

Free counters!

———————————————-

COPYRIGHT
alle hier gezeigten beiträge, bilder und fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet, sind mein eigentum und dürfen nicht ohne meine genehmigung verwendet werden.
ausgenommen sind selbstverständlich alle rezepte sowie anleitungen. diese dürfen ausschließlich zu privaten zwecken, bei weitergabe mit angabe der quelle, mitgenommen werden. eine kommerzielle nutzung ist ausdrücklich untersagt.

Blogstatistik

  • 248.634 Treffer

beliebteste beiträge und seiten

  • wenn die österreicher eins gut können...
  • schokolade, nougat und marzipan

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • haselnusschalet
    • Schließe dich 164 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • haselnusschalet
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …
 

    %d Bloggern gefällt das: