Schlagwörter
fliegenpilz, giftpilz, Herbst, Herbstblätterwald, herbstimpressionen, herbstwald, maronen, pilze, steinpilze, wald, waldzeit
Pilze, Pilze, Pilze … ich höre diesen Herbst kaum von etwas anderem. Ein Pilz Jahr eben. Pilze überall. Und einfach jeder sammelt jetzt Pilze. Denn einfach jeder findet welche. Solche Mengen aber auch! Aber nicht alle sind essbar.
Wer aber hat heute noch Ahnung von diesen kleinen Waldbewohnern? Wer bekommt denn heute noch von seinen Altvorderen gezeigt was ein essbarer Pilz ist? Auch in meiner Familie wurde es nicht weitergetragen einen Speisepilz zu erkennen. Und so kann auch ich nicht viel über Pilzsorten beitragen. Nur den Steinpilz und die Marone könnte ich gerade so bestimmen, weil ich sie öfters fand. Bei allen anderen lasse ich meinen Meister ran. Er kennt sich ganz gut aus, weil er es noch von seinen Eltern gelernt hat.
Nun nehmen mit größerem Pilzangebot auch die Pilzvergiftungen zu, wie ich hörte. Erschreckend viele bereits in dieser Saison. Da erwacht einfach der starke Urtrieb im Menschen und dann wird wahrscheinlich alles gesammelt und weggeschleppt was der Wald hergibt. Und dann auch noch gegessen.
Nun haben wir uns noch schnell eine Pilz App auf’s Handy geladen und dann gleich festgestellt dass das die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Denn diese App zeigte uns nun gleich mehrere Pilzsorten zur Auswahl an und wir sollten daraus schließen welches Bild unserem Pilz am nächsten ähnelt. Sind die drei darauf folgenden angezeigten Sorten ebenfalls essbar, vereinfacht das die Entscheidung zur Mitnahme ungemein. Zeigt aber bereits das zweite Bild einen giftigen Pilz – jaaa, dann kommt man erst richtig ins grübeln – und lässt ihn stehen. Nur ist auch! daraus resultierend jetzt für mich eher vorstellbar warum es immer wieder Pilzverwechslungen gibt.
Nichts ist ein Allheilmittel. Keine App und auch nicht einmal der Pilzberater. Denn der Aufschrei ist groß, das gerade diese Beratungen zu wünschen übrig lassen. Keine fundierte Ausbildung sichert hier die Befähigung ab. Pilzberater darf sich im Prinzip jeder nennen. Das sind alles Freiwillige, die sich ehrenhalber in ihrer Freizeit hinstellen um das Schlimmste zu verhindern. Ist doch auch gut gemeint. Und überall denken gar viele sie kennen sich aus.
Und dann wundere ich mich auch nur noch ein bisschen über die Kommentare zu Pilzvergiftungen, die ich da im Netz finde.
Über den Gerald zum Beispiel, der da ganz schlau ist ‚einfach keine Pilze zu essen, dann hat man auch keine Probleme mit der Pilzvergiftung. Er habe noch nie welche gegessen, ist ihm zu gefährlich.‘
Und über Manfred, der das ganze Problem nicht versteht, denn ‚es sind ja die gleichen Pilze wie vor 50 Jahren und wer nur die nimmt die er kennt oder er fragt einen Sachverständigen, dann kann ihm nichts passieren.‘ Und sicher auf Bezug zu Gerald noch loswerden will: ‚Aber gut einer weniger der mir die Pilze klaut.‘
Und der Hans Frieder wirft da gleich mal ganz viel zusammen in die Pilzpfanne, indem er der Zeit nachtrauert in der ‚Kinder halt noch im Schulalter die Natur kennenlernten. Doch heute nur der Umgang mit dem Handy gepflegt, Energie verschleudert, und Freitags zur Demo gegangen wird.‘ Und dann weiß er auch dass man ‚den Pilzen den Verzehr ungenießbarer Pilze nicht anlasten kann. Das liege am Menschen selbst.‘
So kann man das Thema eben auch angehen.
Aber eins ist mal sicher: den Pilzen kann man nun wirklich nichts vorwerfen! Und dieses Jahr schon mal gar nicht!
Wir sind wieder mit Sack und Pack tief in den Wald gezogen und hatten das zweite Wochenende in Folge eine leckere Pilzpfanne am Ende eines Tages vor uns stehen. Und hatten auch keine Vergiftungserscheinungen. Nur viel zu putzen und zu schnippeln. Und ein wohliges Bauchgefühl zum Abschluss eines herrlichen (Wald)Tages.
Lasst es Euch gut gehen.