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haselnusschalet

~ ein landleben im holzhaus

 haselnusschalet

Schlagwort-Archiv: buchblogger

das feld

27 Donnerstag Okt 2022

Posted by daniela in bücher

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buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchtipp, das feld, robert seethaler

Manchmal fallen einem Bücher zu, ohne dass man direkt nach ihnen sucht.
Bei unserem Urlaub in der Steiermark wieder so passiert. Diesmal war es „Das Feld“  von Robert Seethaler.
Mein Meister entdeckte es in einem Aufsteller im Supermarktgang und war nach kurzer Übersicht schnell angetan. Und manchmal sind es zum Glück auch gleiche Leseinteressen bei uns beiden, und somit kam es mit.

Obwohl ich mir 2 Bücher für den Kurzurlaub eingepackt hatte, wollte ich dennoch am Abend im Hotelzimmer nochmal kurz nachschauen worum es bei diesem Buch genau geht. Es klang so vielversprechend. 24 Stunden später hatte ich es ausgelesen.

Es ist wunderbar kurzweilig geschrieben. Die Thematik ist spannend.
Was macht unser Leben aus? Was bereuen wir später vielleicht? Oder auf welche Entscheidungen sind wir unheimlich stolz?

Robert Seethaler gibt den Toten auf einem Friedhof eine Stimme und lässt sie aus ihrem Leben erzählen. Kuriose Geschichten, traurige und bizarre.
Nicht immer sind alle auserzählt, fand ich, und nicht alle Personen in diesem Ort sind, wie angedeutet wird, miteinander verbunden.
Eine Tote gibt nur den Kommentar ab: „Alles Idioten!“

Für mich waren es zu viele Personen. Und oft hatte ich den Wunsch es gäbe mehr Aufklärung, mehr Auflösung einer Geschichte und überhaupt mehr Verstrickungen mit anderen Bewohnern des Ortes. Ich sah da hin und wieder Potential. Mein Meister ebenso.
Am Ende blieben bei uns einige Fragen offen.
Und manche Geschichten wirkten für mich als ob dem Verfasser nichts weiter dazu einfiel und er diese damit schnell beendet haben möchte, um lieber eine Neue zu erzählen. Schade.

Aber für seinen Schreibstil und den Plot der Geschichte möchte ich ihn loben.
Was bleibt nach uns? Wieviel können wir beeinflussen? Womit sind wir am Lebensende zufrieden, gar glücklich? Bleibt nach dem Tod etwas ungesagt oder ungetan?

Lasst es Euch gut gehen.

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ein bot dichtet und eine katze ermittelt

26 Montag Sept 2022

Posted by daniela in bücher, freie zeit

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bot, bot gedichte, buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchrezensionen, buchtipp, dichten, dichtkunst, eloquentron3000, fabian navarro, gedicht ringelnatz, gedichte, gelesen, katzenkrimi, krimi, krimi lesen, lesen, mietz marple, poetry slam, ringelnatz, ringelnatzverein, wurzen

Poesie aus dem Roboter. Manchmal besser als von Menschen gemacht. Vor allem aber viel schneller. Und meistens noch viel lustiger.

Ein Abend mit Fabian Navarro. Dem Erfinder des „Eleoquentron3000“, einem Computerprogramm welches dichten kann.

Und dann werden auch schon einige Parameter durch den Raum gerufen und in wenigen Sekunden liegt der ausgedruckte Text vor. Je nachdem wie viele Zeilen verlangt wurden. Anlass, Name und Länge, und los geht’s. Gereimt oder ungereimt fliegt der Text nur so heraus. Das ist mal was Neues. Und verlangt nach mehr.

Hat er Angst vor Konkurrenz? Nein!
„Wenn ich auf einem Ast sitze der wackelt, fange ich an zu sägen.“ so der Herr Navarro. Humor hat er wirklich gepachtet.
Daher sah er auch die moderne Technik nicht als seinen Gegner an, sondern entwarf diesen Bot, um mit ihm zusammen zu arbeiten. Eine win win Situation zu schaffen, als sich an der neuen Technik zu stoßen.

Und was der Bot nun ausspuckt ist eine ganz eigene Form der Kunst, die noch dazu äußerst unterhaltsam ist. Ratz fatz entsteht immer wieder ein neues Dichtwerk. Und was für eins. Wer kann das schon am laufenden Band?

Der Anlass für diesen Abend war auch ein besonders schöner. In Wurzen feiert man jährlich den Ringelnatz Sommer. Und der Ringelnatzverein selbst zelebriert dieses Jahr sein 30 jähriges Bestehen. Und zu dieser Sause machte Fabian Navarro den Auftakt. Unerschrocken, trotz Anwesenheit des neu gewählten Oberbürgermeisters, führte er zuerst durch die Kunst seines Poetry Slams und machte mit rasanten Texten das Publikum schwindelig, um dann zur nicht minder schnell dichtenden Maschine zu gelangen.

„gemeinsam mit dir zerspringen, reden und feiern wir
für dich soll es regnen
alles gute zum geburtstag
du hast dir eine sommerfrische gewünscht
selbst dschingis khan feiert mit
die torte ist sogar xenophil
so opportun und wirklich
so unfehlbar und überwältigend
gemeinsam mit dir pendeln, fegen und feiern wir
selbst karl marx feiert mit
du hast dir ein farngrün gewünscht
bleib so gelehrt“

„Köpfe haben wir genug, lasst sie uns mit Inhalt füllen.“ J.R.
Tiefgründiger hat selbst der „Kuddeldaddeldu“ Erfinder Ringelnatz nicht gedichtet, aber ebenso lustig.

Und der Fabian Navarro ist auch ein Katzenliebhaber und -besitzer und ein Buchschreiber. Und in dieser Kombination heißt das dann: „Mietz Marple und die Kralle des Bösen“.

Eine Katze klärt einen Mord in der Menschenwelt auf und muss dafür tief in mafiose Machenschaften eintauchen. Da sind erpresserische Hähne noch die harmloseren Verdächtigen. Ermittelnd an ihrer Seite: der getreue Kater Watson.
Na klar, wer sonst.

Sehr amüsanter Lesestoff in Navarro Art.

Lasst es Euch gut gehen.

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die welt ist gar nicht so schlecht

21 Dienstag Jan 2020

Posted by daniela in bücher, schon schön, wissen

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buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchrezensionen, buchtipp, gelesen, lesen, maren urner, schluss mit dem täglichen weltuntergang

Unsere Weltreise – Radler Eric und Veronika von sattelperspektiven sind von ihrer Tour schon lange wieder zurück, haben es sich auch schon längst heimelig in ihrer Wohnung eingerichtet und gehen ihren Jobs nach. Doch die Reise wirkt immer noch nach.
Am Wochenende gaben sie für alle Interessierten bei einem Diavortrag im ‚Haus Steinstraße e.V.‘ einen Einblick in ihre Erlebnisse der Weltreise und erzählten dabei ganz entspannt (hihi) über die vielen Eindrücke und die vielen, vielen Bekanntschaften. Dabei wäre noch so viel mehr zu zeigen und zu berichten gewesen. Allein das das aber nur in verkürzter Form von über 2,5 Stunden erfolgte, begrüßten sicher am meisten diejenigen die nur noch einen Steh- oder Fußboden – Sitzplatz fanden. Der Raum war voll gefüllt und das Interesse groß. Wie ist sie denn nun wirklich, die Welt da draußen? Die Antwort: Besser als wir alle denken.

Für jedes Problem gab es eine Lösung. Überall stießen sie auf gastfreundliche und hilfsbereite Menschen. Das sollte uns allen doch Mut machen.

Ja, googelt man mal aus reiner Lust und dollerei nach Reiseberichten mit dem Fahrrad, dann finden sich auch schreckliche Geschichten und dazwischen auch gleich noch eine Anzeige vom Bestattungsdienst … wie kommt die hierher? Also das ist Dramatik genug, finde ich.
Doch geht am Ende nicht oft genug alles gut aus? Darauf sollten wir mehr vertrauen. Und das bringt mich nun gleich zum Weltuntergang. Hää? Wie jetzt?

Na, eben zu dem Weltuntergang, den uns die Medien jeden Tag verkünden. Denn nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Weil eben in den allermeisten Fällen nur diese schlechten Nachrichten überhaupt interessieren. Die Schlagzeile auf vorderster Front mit der größten Aufregung hat eine bestimmte Zeitung ja ganz besonders bekannt gemacht und verkauft sich ausschließlich damit.

– ‚Heute ist ein Flugzeug ohne Schwierigkeiten und mit viel Freude der Passagiere auf Teneriffa gelandet.‘ – ist eher keine relevante Mitteilung.

Im Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ erklärt Maren Urner die Auswahl von Nachrichten, die nämlich immer nur subjektiv sein kann, und ihre Wirkung auf uns. Was macht der tägliche Input mit mir selbst? Das sollten wir uns durchaus öfter hinterfragen. Mehr noch als die Geschehnisse aus fernen Welten, die wir nicht beeinflussen oder verändern können und teilweise gar nicht komplett erklärt bekommen.
Wir selbst haben in letzter Zeit genauer hingehört, und dabei festgestellt, dass Nachrichten viel zu oft nur halb erzählt wurden oder uns das Thema sogar völlig unsinnig erschien erzählt zu werden. Dann schauen wir uns nur an und einer spricht es garantiert aus: “ Und was wollte uns der Bericht jetzt sagen?“ „War das alles?“ „Was fangen wir mit dieser Bröckchen-Nachricht an?“

Ich möchte nicht so weit gehen mir gar keine Nachrichten mehr anzugucken, aber ich möchte noch genauer hinschauen und hinhören. Und nicht alle schlechten Mitteilungen in mich aufsaugen. Meist ist es nur ein Teil der Wahrheit. Und die Wichtigkeit der Nachricht hat ein Journalist bestimmt. Kenne ich ihn? Nein. Also wie wichtig und richtig war diese Nachricht dann?  ‚Objektiver Journalismus ist eine Fata Morgana.‘
Die Welt ist zu komplex, als das ich mir mit diesen Häppchen gute Impulse nehmen lassen will.

Ich will keineswegs sagen das die Welt nur gut ist, so wie sie ist. Natürlich müssen wir täglich daran arbeiten sie für alle immer noch besser zu machen. Aber schlechte Nachrichten sind einfach kontraproduktiv, und sie nützen niemandem. Halten wir uns also lieber an die Fakten, wie Maren so schön sagt. Prüfen wir lieber die Zahlen und messen und vergleichen wir lieber daran, was wirklich wahr ist und was nicht. Denn auch nur dann blicken wir realistischer auf die Welt.

Lasst es Euch gut gehen.

 

 

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ein treuer freund

18 Freitag Okt 2019

Posted by daniela in bücher, freie zeit, wissen

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buch, buch typisch kroatien, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchmesse, buchrezension, buchrezensionen, buchtipp, ein treuer freund, gelesen, jostein gaarder, lesen, norwegischer autor

Norwegen ist Ehrengast bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.
Ich kann nicht behaupten viel über norwegische Schriftsteller zu wissen. Gut, Jo Nesbro liegt in jedem Buchladen. Ich gehe dran vorbei, denn seine Bücher sind nicht mein bevorzugtes Genre.

Dann habe ich in letzter Zeit auch immer wieder von Maja Lunde gehört, aber auch noch nichts von ihr gelesen. Dabei haderte ich bei dem Bienenbuch sehr mit mir. Die Verlockung es zu lesen war groß, am Ende siegte aber das empfindsame Seelchen in mir und ich las es auf dessen Rat hin dann doch nicht. Ich kann einfach schlechte Nachrichten hinsichtlich dieses Themas nur allzu schwer verkraften und habe es, auch nach gründlicher Rezensionsschau dann lieber nicht bestellt. Ich weiß ohnehin um ihre Bedrohung und ertrage weitere genauere Beschilderungen der schweren Lebensumstände unserer Bienen nicht mehr. Und auch das neue Buch von Maja Lunde appelliert an die Verantwortung mit dem Umgang der Natur und ihrer bedrohten Arten. Auch da rennt sie wieder bereits offene Scheunentore bei mir ein. Ich bin bereits seit Jahren im Club der pessimistischen Weltverbesserer und eben genau bei diesem Thema sehr schmerzhaft zu treffen. Leider lesen dann eben doch wohl immer die Falschen ihre Bücher und nicht die die wirklich nachhaltiges auf unserer Welt bewirken könnten, so mein Eindruck.

Nur einen norwegischen Schreiberling gibt es den ich lese und sehr schätze und gern empfehle. Das ist Jostein Gaarder. Er gehört seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren seit ich 1997 „Sofies Welt“ las. Leider stehen noch einige andere Bücher von ihm weiterhin ungelesen im Regal.

Dieses Jahr bekam ich von meinem Meister zum Geburtstag das Buch „Ein treuer Freund“ geschenkt. Das war wirklich eine schöne Überraschung. Es stand nämlich schon länger auf meiner Merkliste und eigentlich wollte ich es auch schon längst bestellt haben. Meist bestelle ich mir Bücher ziemlich schnell, sodass kaum ein anderer die Chance hat mir mit begierig gewünschten Büchern zuvor zu kommen. Nun aber gelang es leicht, so ausgeknockt wie ich dieses Frühjahr war.

Dies ist zuerst ein ganz ruhiges Buch. Dann finden immer mehr Verwirrungen statt. Und zufällige Bekanntschaften, die sich mehr und mehr verdichten und am Ende gar keine Zufälle mehr sind. Was tut jemand der mit seiner Vergangenheit gebrochen hat und nun allein ist, es aber nicht länger sein will. Er sucht sich Freunde. Egal wie. Egal wo. Egal wen. Das ist manchmal komisch und manchmal traurig bis tragisch, weil es geradewegs zu Beerdigungen führt.
Bei Jostein Gaarder aber ist das auch immer ein ganzes Stück philosophisch.
Und so kommt zur eigentlichen Geschichte von Jakob auch eine Geschichte über die Wurzeln unserer Sprache hinzu. Und so mancher Ursprung und seine Verbindung haben mich echt verblüfft. Jetzt weiß ich auch dass die Wörter Meter, Mahlzeit und Mond miteinander verwandt sind.

Lasst es Euch gut gehen.

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adria blues und eine verabredung

09 Mittwoch Okt 2019

Posted by daniela in freie zeit, luft machen, urlaub, wissen

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buch, buch über kroatien, buch pleterski, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchtipp, eu beitritt kroatien, ferien in kroatien, friederun pleterski, insel kroatien, kroatien, kroatien 2019, leben in kroatien, sibenik, sibenik kathedrale heiliger jakob, split, urlaub in kroatien, zadar

 

Zeigt sich der Spätsommer doch noch hin und wieder in sonniger Farbe. Zum Montag ein Sonntagswetter par excellence. Und der Sonntag selbst – na ja, auch schon nicht schlecht. Nix kommt auf Bestellung, das Wetter gleich gar nicht, und somit freuten wir uns über ausdauernden Sonnenschein mit leuchtend blauem Himmel. Jetzt muss man mitnehmen was man kriegen kann.
Damit ist er nämlich auch schon wieder rum, der Sommer. Und wo man auch hinhört sind derzeit alle froh das vorerst keine Hitze mehr kommt und es öfter Regen gibt. Durchaus auch mal lang anhaltenden.
Na gut. Eigentlich kann ich ja auch meinen Frieden mit dem Herbst machen. Mir war dieses Jahr die Hitze auch mehr als genug und gegen ein paar trübe Stricktage habe ich momentan auch nichts einzuwenden. So sind sie allemal sinnvoll verbracht.
In unserer Gegend wurde der erste Weihnachtsmann bereits nach draußen vor die Tür verfrachtet. Na, wenn das mal kein (An)Zeichen ist – für was auch immer.

Unser Sommerurlaub liegt nun auch schon eine Weile zurück und alle Utensilien sind bereits wieder geputzt und verpackt an ihrem Platz. Die Zeit war dieses Jahr kürzer als sonst und wir haben sicher nicht alle Touren machen können die wir uns vorgestellt hatten, aber sie war ausreichend genug um oft in die große Badewanne zu steigen und auch ausreichend dafür vier Bücher auszulesen. Und damit bin ich schon vollends zufrieden. Denn mit Erwartungen und Veränderungen ist das so eine Sache.
Neues lernt man kennen und schätzen, dafür verabschiedet sich altes bekanntes und liebgewordenes plötzlich für immer. Das ist nicht ganz so leicht, zumindest für mich nicht, aber vielleicht ist das trotzdem dringend notwendig, um nicht aus alter Gewohnheit noch blind und taub zu werden und zu akzeptieren was für mich nicht zu akzeptieren ist…

Zum Glück gibt es aber schöne Veränderungen. Das sind zum Beispiel neue Bekanntschaften.
Ein weißer Peugeot stand eines Tages neben unserem gewohnten Parkplatz an der Badestelle. Meinem Meister war er natürlich! schon bekannt. „Der stand die letzten Jahre immer auf der anderen Seite des Wassers. Hast du den nie dort gesehen?“
Nun hält sich mein Interesse für Autos im allgemeinen in Grenzen. Ist aber mal eins dabei was etwas außergewöhnlich ist, dann merke ich mir das eigentlich schon. Aber nein, dieses Auto kannte ich nicht. Obwohl schon das britische Kennzeichen recht auffällig ist. Davon gibt es in der Gegend selten welche. Noch dazu wurde dieser Typ nirgends sonst als in Großbritannien hergestellt und verkauft – auch das wusste mein Meister natürlich schon wieder. Es war ein Kastenwagen Baujahr 2005 und zur Übernachtung geeignet. Zumindest für eine Person. Wir befanden ihn sofort für anschaffenswert und äußerst praktisch.
Ein paar Tage darauf durften wir dann glücklicherweise der Besitzerin selbst über den Weg laufen und konnten ihr dabei gleich zu ihrem schönen Auto gratulieren. Dabei kamen wir ein bisschen ins Plaudern.
Mit Anfang 20 war die gebürtige Kroatin vor 40 Jahren nach Großbritannien ausgewandert und verbringt seit Jahren ihren gesamten Sommer in der alten Heimat. Jeweils drei Tage An- und Abreise sind es ihr wert. Das konnten wir mit unseren zwei Tagen gut nachvollziehen. Obwohl sie als Alleinreisende immer öfter mit der Gefährlichkeit auf und an den Straßen hadert. Und nicht nur das.
Unseren Eindruck, nach 22 Jahren, dass sich hier nicht überall alles zum besseren ändert, konnte sie leider auch nur bestätigen:
„Die Kroaten sind ein rücksichtsloses Volk! Schlechte Autofahrer und ohne Benehmen! Und ihre Umwelt ist ihnen auch nichts wert.“
Knallhart, aber leider auch aus unserer Sicht so wahr.

bekanntes zadar

Wir haben Neubauten um Neubauten gesehen, die uns an der Rechtschaffenheit der Bauvergabepraxis zweifeln lassen. Und hörten wir noch vor Jahren, dass es keine Bebauung an der Küste mehr geben soll – wird eben gerade dort jede noch so kleinste Lücke geschlossen. Und das nicht etwa mit einem in die Landschaft oder Nachbarschaft passendem Projekt. Nein, es stehen da plötzlich in sechs Monaten hochgezogene Dreigeschosser, inmitten kleiner dachziegelroter Dorfhäuser, und beeinhalten weitere Appartements für eine Saison von gerade mal zweieinhalb Monaten.

sibenik

Und noch weiteres stand bei uns dieses Jahr für erhebliche Veränderung. Manches Mal ist einfach alles zu sehr im Fluss. Und dann auch mehr als wir ertragen können.
So haben wir dieses Jahr Städte wie Split und Trogir von unserer Anfahrtsliste gestrichen und werden sie vorerst nicht wieder besuchen. Diese Stippvisite war schon in der Anfahrt kaum zu bewältigen. Eine Dreiviertelstunde haben wir gebraucht um einen Parkplatz zu finden, und selbst das hätten wir noch verkraftet, wenn das folgende Besucherchaos nicht auch noch in der Stadt weitergegangen wäre. Kreuzfahrtschiffe oder Busse oder am ehesten beides kippten mehr Urlauber in die Stadt als sie aufnehmen kann. Wir sahen uns hilflos durch volle Gassen und übervolle Plätze streifen und nahmen schließlich doch Reißaus. Einfache Aufgabe. Nein, das ist nicht mehr unser Split und auch nicht mehr unser Trogir.

sibenik

Zadar blieb neben Sibenik die einzige gewohnte Umgebung. Friedlich, wenn auch mit vielen Besuchern, doch händel- und überschaubar.

split

Und dann überfällt er mich doch wirklich selbst, dieser Adria Blues. So fühlt sich das also an.
Dabei hielt ich das noch letztes Jahr für Blödsinn und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen was die gute Friederun Pleterski in ihrem gleichnamigen Buch meinte. Was hat sie denn? Liegt’s am Alter? Liegt’s an der Zeit? So schlimm kann’s doch nicht geworden sein auf ihrer Insel Olib – dachte ich da noch. Etwas kopfschüttelnd und verwundert legte ich ihr Werk beiseite. Haa! Dieses Jahr aber hat es nun genau mich erwischt. So schnell kann das gehen.
Nach einem Jahr pausieren erkannte ich meine angestammte „Heimat“ kaum wieder und so vieles war mir fremd. Das ist es also! Das ist das Gefühl sich nicht mehr auszukennen in bekanntem. Ein komisches Gefühl ist das. Das ist einfach zu viel Veränderung ringsum. Und ich mag diese Neuerungen nicht wirklich. Ich finde sie nicht förderlich für diese Region. Nicht anschaulich oder gar beschaulich. Nein, eher abweisend.
Wie sehr hatten wir den Anblick des kleinen Gartens gleich unten links genossen. Die großen alten Feigenbäume bewundert und ihrem alten Besitzer beim einsammeln, trocknen und wenden seiner Früchte zugesehen. Ein idyllischer Garten war das, der größte Teil schattig bewachsen, ein kleines Häuschen unter Pinien versteckt. Heute ist da eine 100 m² Wohnung und drumherum alles versiegelte Fläche. Na gut, nicht ganz. Zwei Bäume blieben erhalten, die einen freien Ring um ihre Wurzeln bekamen, um überhaupt noch Regenwasser aufnehmen zu können. Alles andere ist fein säuberlich zugedeckt mit einer Wasserwaagen genauen Terrasse, die mir nur suggeriert sich hier nicht weiter um viel kümmern zu müssen. Ein weiterer Garten des Grauens.

split in klein aber zum vergrößern *klick

‚Unsere‘ britische Lady aber war zumindest unsere verlässliche Größe in dieser Zeit. sie zog unbeirrt ihre Bahnen an der gesamten Küste lang und dabei auch immer wieder an uns vorbei. Darauf war jeden Tag Verlass. Und sie beeindruckte uns nicht nur mit ihren schwimmerischen Qualitäten, an die wir nicht annähernd heranreichen, sondern auch mit ihrer stilvollen Erscheinung. Sie schwamm nie ohne Hut und Sonnenbrille.

„Sind sie beide nächstes Jahr wieder hier?“ „Ja, wir hoffen es.“ „An gleicher Stelle? In Ihrer Hängematte?“ „Ja, das hoffen wir.“ „Dann sehen wir uns vielleicht nächstes Jahr wieder.“
Wir haben eine Verabredung.

Lasst es Euch gut gehen.

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willkommen auf skios

26 Dienstag Jun 2018

Posted by daniela in bücher, freie zeit

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bücher, bloggen über bücher, buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchtipp, griechenland, michael frayn, willkommen auf skios

Das Buch hätte aber auch ‚Ein verrückter Sommer in Griechenland‘ heißen können.
skios1

Griechenland ist eben einfach ein herrliches Land. Natürlich um dort Urlaub zu machen, oder auch um dort zu arbeiten – sicherlich. Immer wieder würde ich mich dort aufhalten wollen.
Das Buch „Willkommen auf Skios“ las ich letzten Sommerurlaub in Kroatien. Und war dann dabei nun gefühlsmäßig auf einer griechischen Insel. Paradox irgendwie, aber auch ziemlich ähnlich. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert mit diesem Buch. Ein paar Mal musste ich lauthals auflachen und meinem Meister sofort die Stelle vorlesen, die so besonders lustig war. Das tun wir beide im übrigen immer.

Manche mögen diese skurile Verwechslungskomödie vielleicht für etwas albern halten. Sie hat nun nicht gerade Tiefgang. Aber gerade auch deswegen ist sie herrlich leicht und unterhaltsam für einen Sommerurlaub. Und so fühlt man sich gleich mittendrin, im heißen griechischen Sommer. Auf einem Berg, abgelegen, in einem Ferienhaus. Nichts weiter in der Nähe als Landschaft und Ziegen. Die pure Entspannung – sofern man nicht einen Auftrag hat …

In diesem Ferienhaus hält sich einer auf der da fehl am Platze ist und sich bald verschaukelt vorkommt. Und der, der sich da aufhalten sollte, der führt indes das Leben des anderen in einem Hotel als Promi gut betütelt und lässt es sich so richtig gut gehen. Beide sind sie auch fast gleichermaßen selbst schuld an der Verwechslung. Der eine nur bewusst, der andere unbewusst.

Ich hatte großen Spass an dem Buch, und was mir sonst eher nie passiert: hier hatte ich von Anfang an gleich den Film vor Augen. Sogar die Schauspieler selbst wusste ich sofort und hörte sie alle im inneren Ohr sprechen. Der leicht vertrottelte Professor war Herbert Knaup und der eigenmächtige Schreiberling war in meinem Film Johann von Bülow. Jede einzelne Handlung sah ich mit diesen zwei ganz klar vor mir. Bei allen anderen war und bin ich mir noch unsicher.
Also Bitte! Dieses Buch muss einfach verfilmt werden. Natürlich mit diesen beiden.
Ich unterstütze dabei auch gern weiterhin…

Lasst es Euch gut gehen.

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phönizischer nussschalenschiffskapitän

26 Donnerstag Okt 2017

Posted by daniela in bücher, freie zeit

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am ende bleiben die zedern, bücher, berlin verlag, bloggen über bücher, buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchrezensionen, buchtipp, erzählung, libanon, pierre jarawan, roman

Manche Bücher finden über Umwege ihren Platz im Haus weiche welten. So auch das Buch „Am Ende bleiben die Zedern“  von Pierre Jarawan.
Das Buch bekamen wir geschenkt. Aus dem Grund, da dieser Pierre Jarawan der Freund eines ehemaligen Kommilitonen der Freundin meines Stiefsohnes ist. Und dieser Ex-Kommilitone dieses Buch seines Freundes natürlich ordentlich gelobt hat und es daraufhin angeschafft wurde. Es wurde gelesen und für äußerst gut befunden und daraufhin an uns weitergegeben. Und dafür kann ich mich einfach nur ein weiteres mal herzlich bedanken. Ich hatte eine so schöne Zeit damit. Wenn auch leider eine recht kurze.

Schon vor dieser Schenkung hatte ich von dem Buch gehört. Kannte also den Titel und den ungefähren Inhalt, sowohl auch einige Bewertungen dazu.
Das Thema Libanon war aber jetzt nicht unbedingt meine Wunschthematik eines spannenden Buches. Das machte mich eher skeptisch, ob das denn unterhaltsam sein könnte. Ich hielt es schlussfolgernd eher für ein Geschichtsbuch, als eines für entspannte Lesestunden. Und auf rosige Bewertungen, die zu Neuerscheinungen Standard sind, lege ich nur bedingt wert. Für mich hat das immer auch den Touch des Verkaufsanschubs. Erst recht dann, sind diese so überschwänglich wie bei diesem Buch. Und doch, wie ich heute weiß, waren diese Beurteilungen und Beschreibungen noch eher verhalten, als wie ich sie aussprechen möchte. Denn: es ist das beste Buch welches ich in den letzten Jahren gelesen habe!

Nun also dann Beschäftigung mit dem Libanon.
Ich gebe ja zu, ich hatte nicht viel mehr Kenntnis von diesem Zedernstaat, als die grobe Ahnung wo dieses Land liegt. Selbst das Aussehen der Flagge habe ich erst einmal recherchiert. Und doch steht der Libanon hier für mich im Buch nur exemplarisch als eines der zu vielen schwer kriegsgeschüttelten Landstriche. Wahrscheinlich hätte es auch ein anderes Land sein können, in dem diese Handlung spielt. Aber hier ist es nun eben der Libanon. Besonders allemal durch seine Aufnahme der über eine Million Flüchtlinge, bei gerade einmal 4 Millionen Einwohner! Das finde ich unglaublich und ist unbedingt eine Erwähnung wert. Denn da sollten sich alle Flüchtlingsgegner einmal hinterfragen wie das denn so wäre mit 19 Millionen Flüchtlingen in Deutschland? Ich sage: es wäre auch zu schaffen! Weil es ganz einfach muss!

Und einmal festgelesen, kann man dann diese Liebe zu einem Heimatland sehr schnell nachempfinden und diese große Sehnsucht des Vaters von Samir nach dem Libanon teilen.
Pierre Jarawan hat eine großartige liebevolle Bildsprache. Er sprudelt mit jedem Satz förmlich über, was Emotionen betrifft. Und im Hintergrund schwingt dazu ständig dieser köstliche Humor mit. Mich hat es gleichzeitig zum Lachen und Weinen gebracht.

Abwechselnd im Heute und im Rückblick der Kindheit Samirs führt uns Pierre einmal durch die Familiengeschichte einer Flucht aus dem Heimatland Libanon und zum anderen durch das schwere Ankommen in Deutschland.
Hauptsächlich aber führt er uns durch das traumatische Erlebnis Samirs, seinen geschichtenerzählenden verschwundenen Vater zu vermissen. Daran fast zu zerbrechen und ihn schließlich im Libanon zu suchen, um vielleicht zu verstehen. Und eigentlich will man es ihm sofort gleichtun und mitreisen, um all die gleichen Bilder aufzunehmen, den gleichen Menschen zu begegnen, diesen Duft des Landes, einschließlich chaotischem Treiben, selbst aufzusaugen.
Und natürlich: nicht zu vergessen, den Anblick der Zedern auf großer Höhe zu genießen. Denn die sind es eigentlich, die als einzige bisher eine stabile Konstante dieses Staates darstellen, in einem der zerrissensten Stückchen Erde.
Was ist Fremde? Und was ist Heimat? Wie weit verändert das einen Menschen?

„ … Als gäbe es die Nation! Manchmal verläuft die Frontlinie zwischen den Balkonen. Früher hat man sich Kaffee und Zucker rübergereicht, heute wirft man Granaten. Die wenigsten wissen doch, wofür überhaupt gekämpft wird oder gegen wen. … „

Gleich am ersten Tag las ich etwas mehr als 150 Seiten dieses Buches und merkte schnell, wie kräftig es bei mir einschlug. Es hüllte mich ein wie in einen dicken warmen Mantel und die Spannung auf den Ausgang nahm mich gefangen. Da ahnte ich bereits: ich werde nicht allzu lange mit diesem Buch zubringen dürfen.
In vier Tagen hatte ich es schließlich durchgelesen. Das ist neuer Rekord meinerseits und eben auch ein Zeichen für ein wirklich gutes Buch. Andererseits habe ich es natürlich sehr bedauert, derart schnell damit fertig zu sein. Und nur der Trost, dieses Buch sicherlich nicht zum letzten Mal zur Hand genommen zu haben, lies mich die letzte Seite umschlagen. Mit größter Wehmut legte ich dieses Buch zur Seite. Es hat mich zutiefst berührt.

Lasst es Euch gut gehen.

 

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beziehungsweise

20 Freitag Okt 2017

Posted by daniela in bücher, freie zeit

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ann patchett, bücher, berlinverlag, bloggen über bücher, buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchrezension, buchrezensionen, buchtipp, commonwealth, die taufe

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Es fiel mir förmlich in die Hände und war ein Zufallskauf in der Stadt. Und ich kaufe nicht viele Bücher im Hardcover, aber dieses hier versprach einen derart interessanten Inhalt, einschließlich überraschender Wendung, und allem pipapo was ein Buch schlussendlich spannend macht, dass ich gar nicht anders konnte als es sofort einzusacken. Manchmal kann man einfach nicht warten bis in zwei Jahren endlich das Handbuch erscheint.

Die Autorin Ann Patchett wurde hoch gelobt, ihr Schreibstil sehr bewundert.
Mein Fazit: man hätte mehr aus dieser Geschichte machen können.

Nach kurzer Lesezeit stieß ich mich zu allererst schon an dem Titel des Buches „Die Taufe“. Diese benannte Taufe sollte der ausschlaggebende Punkt der gesamten folgenden Familientragödie sein. Also wartete ich gespannt auf diesen Zeitpunkt und konnte die Abfolge kaum erwarten… und war enttäuscht von dieser beschriebenen Abhandlung. Ich hätte mir eine fulminantere Beschreibung dieses wichtigen Aufeinandertreffens gewünscht.

Diese Taufe fand statt. Diese Taufe brauchte viel Alkohol und viele Orangen. Diese Taufe fand auch statt mit einem Eklat. Aber die Entstehung und die Beachtung dieses Vorkommnisses fand im Buch nicht wirklich imposant genug statt.
Noch schlimmer: dieser Kuss zwischen zwei Fremden verheirateten fand für mich komplett unlogisch statt. Einfach mal so nebenbei, als wenn man sich über’s Wetter unterhält. Upps – passiert – weiter geht’s im Text.
Was hätte ich mir da doch für einen romantischen Augenblick gewünscht! Was für eine innige Begegnung hätte das s ein können. Eine Überwältigung der Gefühle, eine geschilderte Ohnmacht des Verstandes.
Indessen im Buch: man sieht sich, man küsst sich, man geht zur Tagesordnung über. Liebe auf den ersten Blick? – oder auch nicht? Das Buch verriet es mir nicht ganz klar. Fest steht nur, dass sich die beiden später von ihren jeweiligen Ehepartnern trennten und danach zusammen lebten. Glücklich? Keine Ahnung. Aber eigentlich wollte man das lieber allein tun und ging oft nur zweisam seiner Wege und die gemeinsamen Kinder störten dabei nur. Und trotzdem fand ein jahrelanges Gezerre um sie statt – fand ich auch unlogisch. Aber gut, die Geschichte sollte nun einmal so erzählt werden.

Doch am allermeisten störte mich an diesem Buch die Erzählart insgesamt.
Die Schreiberin springt immer wieder von Gegenwart zu Vergangenheit und wieder zurück. Und das, wie ich finde, immer wieder sehr abrupt. Das fand ich überhaupt nicht gut gemacht. Mein Versuch dieser Familiengeschichte endlich mal chronologisch folgen zu können und die einzelnen Verwicklungen einzuordnen, gelang mir kaum. Aber genau das wäre wichtig gewesen für diese tragische Geschichte dieser verbundenen Familien.
Ausdauernd hält die Autorin den Spannungsbogen zwar weit oben und deutet immer wieder an dass es da doch noch ein großes offenes Geheimnis gibt, in dem eins der Kinder die Rolle spielt, und auch ein Teil der Erwachsenen wesentlich zu einem Lebensbruch beigetragen haben soll. Ich fand die Auflösung bis zur letzten Seite nicht vollständig erklärt vor. Und für mich bleiben letztlich mehr Fragen offen, als diese (zu) vielen Episoden mehrerer Leben mir erzählen sollten oder wollten.

Dabei hat die Geschichte an sich viel Potenzial. Dazu hätte aber das Buch vielleicht auch schon mal den Titel „Beziehungen“ tragen sollen. Das hätte ich weit aus besser gefunden und das Augenmerk wäre dann vielleicht auch ein etwas anderes gewesen. Denn nur um Beziehungen geht es eigentlich wirklich in dem Buch. Viele einzelne Beziehungen werden da über Jahrzehnte hinweg beschrieben.
Die der Paare, die dann wechseln. Die der Eltern zu ihren Kindern und Stiefkindern, die sich verlieren und aber auch teilweise wiederfinden. Die Beziehungen unter Halbgeschwistern, zu Freunden und Partnern, und auch die zu Bekanntschaften und Geliebten.
Das ist alles schon mal ein toller Stoff. Für mich sind sie aber nicht all zu gut erzählt. Und am Ende sind es auch vielleicht einfach viel zu viele.
Ich hatte oft das Gefühl die Schreiberin verzettelt sich hier selbst hin und wieder, und weiß nicht recht von wichtig und unwichtig zu unterscheiden und schenkt daraufhin in ihrer Erzählung oft dem falschen die meiste Beachtung.

Ich bin noch hin her gerissen ob ich dieses Buch behalten soll und irgendwann ein zweites Mal lese, um es dann doch noch zu verstehen.? Im Moment verspüre ich keine große Lust dazu.
Ich lasse es wahrscheinlich erst mal meinen Meister lesen. Und da wir fast alle Bücher grundsätzlich anders verstehen, setzte ich da große Hoffnung rein er kann es mir  erklären …

Lasst es Euch gut gehen.

 

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schweine und konsorten – ein feines haus

22 Freitag Sept 2017

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bücher, bloggen über bücher, buch, buchblogger, buchempfehlung, buchrezension, buchtipp, ein feines haus, emile zola, französisches buch, zola

In den letzten Monaten habe ich mir viel Zeit genommen für’s Lesen. Und so habe ich auch endlich den dicken Wälzer von Emile Zola zu Ende bekommen, den ich bereits letztes Jahr im Sommer angefangen hatte. Das wurde nun auch höchste Eisenbahn. Aber bei diesem Buch ist ein pausieren gar nicht weiter schlimm, man kommt schnell wieder rein. Auch ein großer Vorteil.

Mein Kennenlernen mit Zola begann nicht auf die aller feinste Art.
Vor vielen Jahren kramte ich in einer Bücherei die Regale nach Lesbarem durch und nahm dann schließlich “Die Erde” heraus. Und wie immer, wenn ich ein neues Buch in der Hand halte, schlug ich es auf und las flüchtig über eine x-beliebige Seite. Und diese erste aufgeschlagene offenbarte mir sogleich die Worte:
”… wo die Schweine jetzt an der Regierung sind …”.

Dies war meine erste Begegnung mit Zola vor ungefähr 25 Jahren.
Und doch, oder gerade eben deswegen wurde ich auf ihn neugierig.

Das Buch “Die Erde” war mir als Klassiker ein Begriff. Zwar eilte diesem der Ruf einer nicht gerade leichten Lektüre voraus, aber das sozialkritische Thema fand ich doch recht spannend. Mitten aus dem Volk. Immer gut.
… ‘Mmhh, na versuchstes halt mal’, und ich nahm es mit.

Dieser Auspruch ist der Kommentar des erzürnten Vaters nach der Heimkehr von der Arbeit. Am Abendbrottisch im Familienkreis getätigt. Ziemlich derb, befand ich damals. Da hat Zola dem Volk aber mal richtig auf’s Maul geschaut und nichts beschönigt.
Dabei muss man bedenken wie alt diese – seine – Klassiker sind und dabei doch so aktuell wie nie.
Leider kann ich mich heute an rein gar nichts weiteres aus diesem Buch erinnern, da ich es auch nicht über die ersten 100 Seiten schaffte zu lesen. Allein – der Wille war da. Aber am Ende war es mir dann doch zu zäh. Und sicher auch zu unverständlich.

Und heute? Eine erneute Chance für Zola. Nicht mit dem gleichen Buch, aber immerhin.
Meine Mutter, ein großer Fan Zola’s und auch stolze Besitzerin des 20er Zyklus, hört mit ihren Begeisterungsstürmen über Zola und dessen Werke gar nicht mehr auf. Also pickte ich mir jetzt mal das von ihr empfohlene Buch “Ein feines Haus” aus dieser Sammlung heraus.
Und erst im Urlaub hat man dann mal die Zeit in einem Ritt durch dieses Buch zu kommen. Durch über 500 Seiten.
Na denkste! Ich habe dann doch noch viel länger gebraucht, und zwischendrin auch noch mal zu einem anderem Buch gegriffen.

”Ein feines Haus” ist der 10. Band dieser Serie. Aber jedes Buch lässt sich auch als einzelnes Werk gut lesen, denn es ist für sich in der Geschichte abgeschlossen.

Der Originaltitel des Buches im französischen bezeichnet bei korrekter Übersetzung eine Gemüsesuppe. Eine bunte Bouillon. Das ist ein gut vorstellbarer Begriff für den Inhalt des Buches. Quer durch den Gemüsegarten findet sich in diesem Haus alles an, was das Leben hervorbringt. Und dann trügt der äußere Schein über die tatsächlichen Ereignisse hinter verschlossenen Türen gern hinweg.

In dem Buch wird genau hinter diese Fassaden geschaut und alles offenbart was man gern verschwiegen hätte. All der ganze Prunk von üppigen Festen und deren aufgehübschten Gastgebern fällt grausam ab, geht es dann wieder aus den feinen Salons in die heimische karge Küche.
Also der Titel “Ein feines Haus” will hier sarkastisch verstanden werden.

Zola beschreibt in seinem 1881/82 verfasstem Werk die gar nicht feinen bürgerlichen Verhältnisse und schreckt keinesfalls vor sehr viel Derbheit zurück. Vornehm war da nicht sehr viel. Nicht die Umgangsweise mit Angestellten und auch nicht derer untereinander.
Und erschreckend war für mich, dass diese Geschichten gar nicht mal so weit weg von den heutigen sind. Ist es doch erst ein paar Jahre her, dass sich ganz öffentlich auch vermeintlich gut situierte Leute mit einer Angestellten über Bananen- und Joghurtklau stritten! Um nichts anderes geht es auch schon bei Zola. Da hat sich seit 1881 also nicht so viel dran geändert. Vielleicht nur das Corpus Delicti und das man damals noch die Chuzpe besaß sein Personal persönlich zu beschimpfen, und nicht über Zettel am Kühlschrank. Aber: DA darf man schon mal modern sein!

Bei Schweinen und Konsorten darf man mit Allem rechnen.

Hier findet ihr eine Übersicht über die Bücher der Serie. Im übrigen gibt es hier für alle elektrischen Leser die gesammelten Bände für kleines Geld.

Macht Euch ein schönes Wochenende und geht um Himmels Willen wählen! Nutzt Euer Wahlrecht und Eure Stimme!

Lasst es Euch gut gehen.

 

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araganka, ararauna, soltatenara …

21 Freitag Jul 2017

Posted by daniela in bücher, freie zeit, schon schön, wissen

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bücher, buch, buchblogger, buchblogs, buchempfehlung, buchtipp, ddr autoren, ddr komiker, holland-moritz, renate holland-moritz

oder Henry Haschke hat schuld.

Ich komme aus einer Familie der Wiederkäuer. Und das schlimmste ist: ich stelle fest, ich werde selber einer.

Studien zufolge soll ein bestimmter Sinn für Humor in der Familie frühzeitig erlernt worden sein. Na ja, da kann schon was dran sein. Was wer lustig findet ist ja wirklich grundverschieden und das muss ja seine Ursachen haben. Gemeinsam etwas lustig zu finden verbindet stark. Nicht nur in Familien, da aber besonders – so das Ergebnis der Studie.
In meiner Familie wurden von jeher alle beliebten Komikersprüche zu jedem halbwegs passenden Anlass zitiert. Das kann nun recht lustig sein, wie im Fall der Kuh im Propeller, kann aber über eine gewisse Dauer so manches Mal auch tierisch nerven. So auch immer wieder das „früher war mehr Lametta“.
Dabei gab es bei uns auch keinen Unterschied zwischen „West-“ und „Oststar“. Meine Mutter war glühender Otto Waalkes und Loriot Fan und hatte zudem ein Gedächtnis sondersgleichen. Die allermeisten Stücke konnte sie Wort für Wort aufsagen.
Auch so von vielen DDR Stars. Herricht und Preil beispielsweise. Leider verstarb Rolf Herricht viel zu früh. In meiner Familie aber lebte er munter weiter. Er wurde rauf und runter rezitiert. Dabei habe ich ihn zu Lebzeiten nie live erlebt. Was ich immer bedauerte.

Ich lernte die bekanntesten Komiker vorrangig von der „Platte“ kennen. Für die jüngeren unter Euch: ich meine die Schallplatte. Das schwarze flache große Ding mit dem Loch in der Mitte.
Meine Oma war damit recht gut ausgestattet, mit gesammelten Live Auftritten von Eberhard Cohrs bis Gerd E. Schäfer. Und in den Ferien war ich dann tagsüber alleinige Herrscherin über diese Sammlung. Ich weiß nicht mehr genau wie viele es waren, aber es waren schon einige. Irgendwann aber konnte ich sie alle mitsprechen. Jedes Wort konnte ich auswendig.

Unter diesen Platten befand sich nun auch „Die schwatzhaften Sachsen“. Ein Mitschnitt einer Lesung der Autorin Renate Holland-Moritz. Ich möchte nun wirklich nicht behaupten das ich davon als Kind immer alles verstand. Hatte aber großen Spaß an ihrer Erzählkunst und Vortragsweise. Auch diese Platte gehörte zu meinem Repertoire.

Nach 1989 war vieles nicht mehr chic was aus dem Osten kam und so fanden sich auf den reichlichen Schnäppchentischen auch viele Bücher für einen Ramschpreis wieder. Jetzt erst durfte ein Buch von Frau Holland-Moritz auch mir gehören. Und dann ….

… dann kam der Tag der Tage, an dem sie eine ihrer so seltenen Lesungen in meiner Stadt abhielt. Und ich hatte nun das große Glück sie einmal zu treffen. Noch besser gesagt sie zu erleben.

Bei dieser Lesung ging es dann urplötzlich gar nicht mehr um eins ihrer Bücher, sondern sie plauderte einfach so drauf los und ballerte eine Anekdote nach der anderen raus. Alles aus den letzten Jahrzehnten über die Begegnungen und Geschichten der bekanntesten Stars. Es blieb kein Auge trocken! Solch Marotten und urkomische Erlebnisse mit Prominenten kann sich niemand ausdenken. Frau Holland-Moritz konnte manchmal selbst immer noch kaum glauben das alles live erlebt oder aus erster Hand gehört zu haben. Da passte dann so manches öffentliche Bild so gar nicht mehr in den Rahmen.
Diese Frau hatte ein unbeschreibliches Gefühl für Witz und Pointen. Ja, leider muss ich schreiben „hatte“. Denn nun ist auch sie vor kurzem viel zu früh gegangen. Dabei hatte ich doch so gehofft sie vielleicht noch einmal in einer Lesung anzutreffen.

Und nun bin auch ich zur Wiederkäuerin geworden. Ich kann ganz ungefragt unter anderem mit meinem Wissen über Papageiengattungen brillieren. Araganka, Ararauna und Soltatenara. Natürlich die einzigen die ich auch nur von Frau Holland-Moritz kenne. Seitdem aber auch nie wieder vergessen habe.
So lebe sie denn weiter.

Und was es mit Henry Haschke auf sich hat und dem fehlendem Grün … ja, dem sei dieses Buch empfohlen.

Lasst es Euch gut gehen.

 

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hallo Ihr lieben

herzlich willkommen hier im blog.
mein name ist daniela und ich wohne im herzen deutschlands.
mein meister und ich haben mit unseren zwei fellnasen 2021 die großstadt verlassen und wir wohnen seitdem als landfrau und landmann in einem kleinen holzhaus im dorf.

das stricken lernte ich mit 9 jahren von meiner oma und ist neben dem häkeln zu meiner leidenschaft geworden.
seit 2012 unterstütze ich einen verein mit gestrickten und gehäkelten babymützen.

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dickes garn fein verformt. die babymütze luhansk ist es heute. mehr im blog.
winter. schnee satt. 4 rehe tummeln sich vor uns auf dem feld. als sie uns sehen suchen sie das weite. rechts und links m weg sind auch hasenspuren. wir laufen von dorf zu dorf. sonntag nach wunsch.
neues jahr - neue mützen. diese mal wieder etwas abgewandelt von der originalanleitung "winter baby", sonst wird's zu langweilig.
alljährlicher neujahrsspaziergang. hier mit viel mehr weite. auf landstraßen und feldwegen von dorf zu dorf. keine menschenseele weit und breit. nur ein raubvogel bei der mäusejagd und muntere spatzen im gebüsch.

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