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haselnusschalet

~ ein landleben im holzhaus

 haselnusschalet

Schlagwort-Archiv: bauärger

alte nachbarn

19 Freitag Nov 2021

Posted by daniela in freie zeit, hausbau, luft machen, politisch, wissen, zu hause

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bauärger, bauen, corona, corona schnelltest, corona test, covid19, hausbau, impfung, klinik, pcr test, virus

Die folgenden Geschehnisse sind schon eine geraume Weile her, als ich sie niederschrieb. Aber doch, anhand der aktuellen Ereignisse wieder so neu, dass ich sie aus dem Fundus holen kann, als wäre es gerade eben passiert. Nur den Titel habe ich nochmal abgeändert. Eigentlich sollte der „einmal würgen bitte“ lauten … aber lest selbst:

Manchmal kann ich gar nicht anders als die Gespräche meiner Nachbarn mitzuhören. Unten im Garten werden tobende Kinder überbrüllt und wieder andere telefonieren hier ringsum laut und unbedarft ganz öffentlich auf ihren Balkonen. Ein Sonnenschirm ist auch kein Lärmschutz.
Familiengeschichten und -streitereien, die letzten Zeugnisnoten, Autoanschaffungen und dafür gezahlte Preise, sowie auch einige Krankheiten – alles dabei was da ungewollt in mein Ohr dringt. Wissen denn diese Nachbarn nicht wieviel man dabei über sie erfährt? Jedenfalls würde ich so manches Mal was drum geben nicht alles wissen zu müssen. Das wenigste davon ist wirklich schön oder interessant. Und einiges lässt doch nur große Fragezeichen zurück.

„Nein, dieses Dreckszeug lasse ich mir nicht spritzen!“ lässt mein Nachbar plötzlich lautstark verhören.
Bereits seit Minuten telefoniert er vor meinem offenen Fenster auf seiner Dachterrasse. Besonders schön: er spricht über die Freisprech Funktion seines Handys oder seines Rechners, und ich kann auch noch seine Gesprächspartnerin ohne Mühe mithören. Leise ging bei ihm auch noch nie irgendetwas.

Erst sprachen sie über seinen letzten Urlaub. Wobei es eigentlich ein gefühlt stundenlanger Monolog seinerseits war. Inhalt: über 400 km auf dem Fahrrad mit Sohnemann rauf an die Ostsee. Doller Hecht! Und dann der verlebte Urlaub einschließlich Bootsausleih für schlappe Tausend Euro in der Woche.
„Hat sich echt gelohnt, zumal die Reinigungsgebühr schon drin war. Nur der Sprit ging extra.“
Schnäppchen!

Als er mal Luft holt kann ich am anderen Ende eine Frauenstimme älteren Jahrgangs ausmachen, und so ruppig wie er mit ihr spricht schließe ich auf eine Kollegin, der da von den Highlights berichtet wird. Doch nun wird er lauter und das Thema wechselt.
„Ich hab’s dir doch schon mal gesagt! Nein, niemals. Kann sich impfen lassen wer will – ich nicht! So ein Dreckszeug, wo keiner weiß was da drin ist!“ kommt es erneut laut von ihm.
Lustig. Mein Nachbar. Ende vierzig und noch bis vor wenigen Jahren Kettenraucher. Jetzt wahrscheinlich zum Öko Guru erwachsen.
„Aber hör mal. Du isst alles Mögliche an Lebensmittel wo du nicht genau weißt was da alles drin ist.“ Höre ich die Gegenseite völlig richtig argumentieren.
„Das kann ja sein. Aber das ist doch hier was völlig anderes. Diese Spaltung, die hier geschaffen wird mache ich nicht mit. Die reden alle so viel Mist, schlimmer noch als früher der Mielke!“ echauffiert er sich.
Als neuer Gesundheitsapostel muss er unbedingt ruhiger werden, sonst wird das nichts.
Die absolut angenehme und ruhige Stimme am anderen Ende der Leitung bleibt weiterhin hartnäckig.
„Ach Junge, das kannst du doch so nicht sagen. Na, vielleicht überlegst du es dir ja noch einmal.“
„Nein Mutter! Das kann ich so sagen! Ihr seht das einfach nicht, was hier abgeht. Aber ihr seid ja auch in einem völlig anderen System aufgewachsen. Ihr kennt es ja nicht anders. Aber man braucht doch nur mal richtig nachzudenken! Man kann sich doch informieren!“
Ja. Sollte man. Immer.

Aber: Mutter? Diesen Tonfall schlägt er gegenüber seiner Mutter an? Ich bin leicht entsetzt und etwas irritiert. Na gut. Hätte ich eigentlich auch drauf kommen können. Der Tonfall ist ja normal bei ihm. Genauso wie vor Jahren bei dem armen Postboten, den er zusammen faltete weil er es gewagt hatte bei ihm zu klingeln und dabei seinen Sohn vom Mittagsschlaf aufzuwecken. „Dank Ihnen habe ich jetzt wieder Stunden damit zu tun ihn zum Schlafen zu kriegen!“ Und das Paket war ja noch nicht mal für ihn.
Klingel abstellen wäre da die einfache Lösung gewesen. Ist er wahrscheinlich nicht drauf gekommen. Später dann schon. Da klingelte der Postbote auch brav bei anderen im Haus um seine Pakete dort abzugeben. So! Blöder Postbote aber auch. Hätte doch wissen können das da oben sein Kind seine mittägliche Ruhe verdient.

Seine Mutter hatte auch keine Chance bei ihm. Einfach falsche Generation. Da braucht man sich nicht weiter mit auseinanderzusetzen. Die verstehen die neue Welt einfach nicht mehr.
Damit waren die Meinungen ausreichend ausgetauscht und das Gespräch alsbald beendet.

Memo im stillen an mich: beim nächsten Treff im Treppenhaus nach der Telefonnummer seiner Mutter fragen. Ich muss unbedingt mal wieder mit vernünftigen Leuten reden.

—-             —–           ———           ———————————————–

Wenige Tage später:

„Nummer 701 bitte noch einmal zu mir ins Zelt.“ höre ich die Schwester rufen. Alle Umstehenden wenden sofort den Blick auf mich. Wie unangenehm. Was ist denn los?
Ich stehe kurzärmlig im Nieselregen vor dem Gebäude der Uni-Klinik und hatte einen erforderlichen Corona Schnelltest machen lassen. Mein Erster und hoffentlich auch letzter.
Ich ging wieder zurück ins Zelt und dachte, da ist jetzt was falsch gelaufen mit dem Test und sie will ihn sicher nochmal machen. Irgendwas vertauscht wahrscheinlich. Bisher erhielten alle Wartenden vor mir unproblematisch den weißen Befreiungszettel und schwirrten schleunigst damit ab.

„Ihr Test schlug positiv an. Setzen sie sich bitte noch einmal hin. Wir machen gleich noch einen PCR Test.“
Wie bitte? Aber da ist jetzt ganz sicher irgendwas vertauscht worden!
„Ich bin doch zwei Mal geimpft!“ kommt ein leiser Protest von mir und sinke dabei auf den Stuhl.
„Das spielt keine Rolle!“ gibt lapidar die Schwester zurück. „Soo, jetzt Mund auf, es kann ein bisschen kratzen.“
Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll.
Draußen bildet sich sofort eine Schlange und ein bedecktes Männergesicht erscheint im Zelteingang. Er schaut sich um warum es denn stockt und blickt dann mitleidig auf mich.
Können die das Zelt nicht wenigstens verschließen? Muss ja nicht gleich jeder alles mitbekommen. Ich bin entsetzt. Darüber, dass ich selbst bei einem Gesichtsschutztragenden sehen kann das es mitleidig guckt!
„Haben sie denn irgendwelche Beschwerden? Halsweh oder Fieber?“
Nichts dergleichen habe ich. Gar nichts!
Die Schwester handhabt den Test routiniert und zügig – bis zum Würgen.
„Soo. Fertig. Sie gehen jetzt bitte ohne Umwege sofort nach Hause und befinden sich nebst ihren Mitbewohnern in sofortiger Charantäne! Morgen bekommen sie einen Anruf von uns mit der Mitteilung ob ihr Test positiv oder negativ war. Stimmt ihre notierte Telefonnummer? Sehen sie lieber nochmal nach.“
Ich kann mich kaum vom Stuhl hochbewegen und fühle mich erstarrt. Meine Gedanken kreisen in alle Richtungen. Ich hatte doch heute noch Pläne. Einkaufen wollte ich auch noch. Aber vor allem war ja da noch der Besuch.
„Dann muss wohl der Krankenbesuch heute ausfallen?“ überlege ich kurz laut.
„Auf alle Fälle! Ist ihr Test aber negativ und sie kommen die nächsten Tage nochmal zum Testen vorbei, dann lassen sie sich unbedingt den anderen Test geben. Soll ich ihnen den mal aufschreiben? Dieser hier testet doch hin und wieder eher positiv, obwohl es dann nicht so ist.“
Hää?
„Setzen sie gleich ihre Maske wieder auf!“ Erinnert sie mich jetzt gleich daran. Vorhin bin ich noch ohne Bedeckung nach draußen, ohne das es einen störte.
Ich kontrolliere wie im Tran meine Telefonnummer nebst Adresse, die bereits fein säuberlich ausgedruckt wurde, und ziehe mit meiner Keks- und Waffeltüte, die für den Krankenbesuch bestimmt waren, etwas betröppelt ab.
Mein Meister kommt mir endlich mit dem Schirm entgegen. Bereit für den geplanten Besuch.
„Was ist?“ Er versucht in meinem Gesicht zu lesen. Ich bin noch etwas sprachlos.
„Nee, oder?“ hält er meine Ansage erst für einen Scherz und grinst.
„Doch. Du bist mit mir in Quarantäne. Ab sofort.“
„Ich wollte noch zum Bäcker.“ Kommt es da auch prompt von ihm und doch rastet so langsam die Fülle der Nachricht bei ihm ein.
„Du weißt aber schon was das bedeutet?“ Ist er wie immer schneller im Denken.
„Was denn noch?“
„Wir haben gleich morgen früh einen Termin mit den Handwerkern im Haus!“
Jetzt wo er es sagt. „Sch….“
„Ja, Sch….!! „Haben die denn gesagt wann sie morgen anrufen?“
„Ne, was ja auch egal ist. Weil du sollst ja zu Hause bleiben.“
„So ein Mist! Das kann doch alles nicht wahr sein. Du hast kein Corona! Der Test stimmt einfach nicht! Weißt du was? Da geh ich jetzt auch hin. Ich mach jetzt auch einen Test und dann werden wir ja sehen.“ Und schon stiebt er davon.
Und es dauert und dauert und dauert. Und dann sehe ich ihn zurück kommen – ohne einen weißen Zettel in der Hand.
„Naaa? Wo ist denn dein Zettelchen? Zeig mal her!“ Ein bisschen Häme kann ich mir nicht verkneifen.
„Ich fand‘s zu schön gleichzeitig mit dir in Quarantäne zu gehen!“ Auch sein Gesicht zeigt nun Fragezeichen.
„Und nun?“
„Die spinnen doch! Ich bin seit ewigen Zeiten doppelt geimpft!! Der Test ist falsch!“

Bei mir war es vielleicht noch möglich. Mein vollständiger Impfschutz ist bis auf wenige Tage noch nicht ganz erreicht. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass bei uns beiden der Test falsch positiv anschlägt?
„Morgen wissen wir mehr. Aber den Handwerkern muss ich erst mal Bescheid geben.“
„Und ich rufe im Krankenhaus an das wir nicht kommen.“

Den ganzen Abend lang sinnieren wir wo wir uns angesteckt haben könnten – falls denn. Wir grübeln mit wem wir alles Kontakt hatten in den letzten Tagen. Und wir überlegen krampfhaft wie so eine Quarantänezeit ablaufen soll. Wer geht einkaufen? Was ist mit Arztterminen? Wann dürften wir wieder auf unsere Baustelle?
Im Krankenhaus machte man sich derweil mehr Sorgen um unser Resultat als darum das der Besuch vorerst ausfallen muss.
Was für ein Abend.

Am nächsten Tag, früh halb acht, bekommt mein Meister als Erster den befreienden Anruf. Eine Viertelstunde später dann auch ich.
„Hier die Uni-Klinik. Ihr PCR Test von gestern war negativ und die Quarantäne ist damit für sie aufgehoben.“

Freuen kann ich mich gar nicht richtig darüber. Was für eine Aufregung.
Nur jetzt schnell neu planen und gleich noch zu den Handwerkern aufs Grundstück.

Der Krankenbesuch in der Klinik ging am Folgetag problemlos über die Bühne. Ohne einen Corona Schnelltest ging ich diesmal gleich zur Anmeldung ins Gebäude und durfte tatsächlich passieren. Ein kurzer Blick auf das Zertifikat im Handy, und mir wurde Einlass gewährt! Mundschutz – Abstand – bitte schön.

Fazit: Manche Vorschriften sollte man nicht allzu ernst nehmen, so richtig sie auch sein mögen. Doch sind wir so froh und erleichtert, dass es kein Ernstfall wurde und wir geschützt sind. Alles was mit Corona zu tun hat ist mehr als doof. Ein Klotz am Bein. Absolut hinderlich. Aber wir sind auch privilegiert zu nennen, dass es dafür eine einfache, für uns kostenfreie Lösung gibt.

Lasst es Euch gut gehen.

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frauen die auf zargen starren

22 Freitag Okt 2021

Posted by daniela in hausbau

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bauärger, bauen, bauen mit holz, baustress, bauwut, bauzeit, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus bauen, türen, wir bauen, zargen

Der gut aussehende Doktor vor mir im TV erzählt und erzählt und ich stelle plötzlich fest: worüber genau redet er denn gerade? Ich habe keine Ahnung und starre weiter gebannt auf den Bildschirm. Aber nicht auf den Mann, sondern auf die schönen Zargen hinter ihm! Die Türrahmen sind es, die mich interessieren.
Das darf ja wohl nicht wahr sein. Früher habe ich mir noch die Kerle genauer betrachtet, heute sehe ich an ihnen glatt vorbei und bleibe verzückt an den Türzargen hängen! Was macht so ein Hausbau mit einem nur?! Und geht das wieder vorüber?

Unsere Türzargen waren aber auch ein Thema für sich.
Da wir gut vorbereitet sein wollen, bestellen wir möglichst beizeiten unsere Baumaterialien. Um den zu langen Lieferzeiten oder Preiserhöhungen aus dem Weg zu gehen. Doch manchmal erweist sich dies eben auch als falsch.
Ganze sechs Türzargen haben wir umsonst bestellt. Die Maße passten nicht, da unser Trockenbauer eine andere Wanddicke einbaute als wir annahmen. Wir hätten warten können – sollen, ja, und erst dann messen wenn die Wände fertig eingebaut sind. Jetzt sind wir auch schlauer. Zu spät.
Nun mussten neue Türzargen her. Zurückgeben ist nicht, aber einen kleinen Rabatt bei der Neubestellung konnten wir zumindest rausschlagen. Ein kleiner notwendiger Trost. Nur nehmen uns jetzt trotzdem sechs Zargen unnötig Platz weg. Haben wollte sie bisher auch noch keiner.

Und als ob das nicht schon schlimm genug war, ließ uns dann obendrein auch noch der Türbauer hängen und sagte kurzfristig ab. Natürlich war auf die Schnelle kein Anderer zu finden, und so blieb uns gar nichts anderes übrig als die Zargen, nebst Türen, selbst einzubauen. Und das Fazit: es ging besser als gedacht. Eine gute Anleitung vom Hersteller und etwas Geduld, mit reichlich Zargen- und Bauschaum, und die Türen sind fein in ihren Zargen drin. Holdrio!

Ich hatte ganz eigene Vorstellungen von dem Einkauf einer Inneneinrichtung. Aber es kam anders. Mir hat es keinen Spass gemacht sämtliche Baumärkte nach Fliesen abzugrasen. Auch in der Badausstellung lief ich mir die Füße wund und fand nicht die gewünschten Sanitärartikel, sondern musste jeweils das nehmen was nach Mass reinpasst. Auch wenn die Auswahl dann auf gerade einen Artikel fällt.
Ungewollt bekamen wir einiges nur im Netz. Und letztlich sind wir dann, wie in einer Tanke für das schnelle Bier, rein – Waschbecken unter den Arm geklemmt – und bloß schnell wieder raus! Zum Teil weil wir keine Zeit hatten, oder nur keinen Nerv mehr, länger über etwas nachzudenken, was am Schluss einfach nur ein Gebrauchsartikel sein soll und keine Designerware zum vorzeigen. 

Derzeit ist es für uns unwirklich, dass der Bau seinem Ende entgegensieht. Kleinigkeiten sind noch zu machen, haben aber Zeit.
Wir haben so viel dazugelernt. Aber auch so viele Nerven gelassen. Vieles hat uns aber auch erfreut.
Nicht alles was wir uns vorgestellt hatten war auch genau so umsetzbar. Viele viele Kompromisse mussten wir eingehen – leider. Aber alles in allem befinden wir uns auf der Zielgeraden. Und das ist jetzt das Wichtigste.

Das Ende ist nun absehbar und keiner hat größere Blessuren erhalten oder ist zu Schaden gekommen.
Es wird derzeit noch alles begradigt und bereinigt.
Die Wohnung ist gekündigt.
Auf ein Neues.

Lasst es Euch gut gehen.

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wo sind die handwerker

29 Mittwoch Sept 2021

Posted by daniela in hausbau, unterm dach

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bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, garten, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, wir bauen

Das erste große Glücksgefühl als die ersten zwei Steckdosen angeschlossen sind. Dann ein Wasserhahn. Unbeschreiblich. Stück für Stück werden wir autark mit unserer Insel. Es hat gedauert. Sehr lange. An unserer Ungeduld hat das nichts geändert.

Corona kann ja für manches als Ausrede erhalten, aber eben nicht für alles. Ja doch, es sind schwierige Zeiten. Charantäne, Einreisebestimmungen, Abstandregeln. Überall müssen neue Wege gefunden werden.
Handwerksfirmen suchen seit Jahren nach Personal. Das ist nicht neu. Und nun bleiben auch noch die wenigen verfügbaren Handwerker wegen Corona zu Hause.

Für unsere estländischen Arbeiter gab es Einreisebestimmungen, die auch eine Charantäne beinhalteten sobald sie nach Deutschland kommen wollen. Wir konnten nicht nachweisen ob ein Arbeitsteam bereits hier oder noch in Österreich ist.  Versprochen wurde uns immer wieder erneut dass bald jemand käme um die Arbeiten zu beenden. Corona gab es nun auch lange genug um sich entsprechend darauf einstellen zu können.
Nein, das war sicher nicht der alleinige Grund des Nichterscheinens. Es waren eher die weiteren offenen Baustellen, die der Estländer bedienen musste, aber nur schwer konnte. Er hatte sich mit seinen Aufträgen verzettelt. Wieviel Verständnis muss der Kunde dann aufbringen?
In einem Bewertungsportal fand ich heraus das vor Weihnachten auch auf einer Baustelle in der Nähe von Wien gebaut wurde  – und – welche Überraschung, auch diese Baustelle Verliesen sie alsbald um anderswo einen LKW abzuladen. Und auch da wusste oder sagte man keinen neuen Termin des Weiterbaus zu. Ein Haus mit offener Zwischendecke und offenem Dach ließen sie dort zurück.

Über ein Vierteljahr war verstrichen und auf der Baustelle tat sich nichts. Immer wieder wurden wir vertröstet das Bau-Team käme sobald wie möglich. Corona bedingt wäre die Einreise nicht machbar. Bis uns im März ‚endlich‘ gesagt wurde wir sollen uns eigene Handwerker suchen die die Restarbeiten erledigen.
Das wäre für uns im Januar einfacher gewesen. Nun im März war es das nicht mehr.
Der Trockenbauer wollte den Auftrag dennoch gern ausführen und wir hofften auf baldige Beendigung der gröbsten Arbeiten.
Was war das alles zäh.

Vom estländischen Team sind die Balkontüren vertauscht eingebaut worden und mussten gewechselt werden. Alle Fenster mussten noch justiert und abgedichtet werden. Dann wurden endlich auch die wichtigsten Trockenwände gestellt, damit die Kabel und Leitungen verlegt werden konnten.
Alle Gewerke, die wir schon vor Monaten im Haus hatten mussten sich jetzt nach unseren neuen Terminen richten. Nicht alle konnten das problemlos.
Der Trockenbauer kam dabei richtig ins Schlingern. Auch Corona bedingt – wie er sagte. So sehr, dass er letztlich nur noch einen Mitarbeiter und nur Samstag zum Arbeiten zu uns schickte. Jeder kann sich denken wie lange dann Fortschritte brauchen. Mancher Laie hat dabei in Feierabendarbeit mehr geschafft.
Und immer wenn wir denken es ist schon schlimm genug, legt noch einer eine Schippe drauf.
Plötzlich kam gar kein Trockenbauer mehr. Wochenlang passierte wieder nichts. Corona sei Dank. Alle in Quarantäne. Was soll man machen? Handwerker können wir uns nicht herzaubern. Und deren Arbeit hätten wir nur zu gern gemacht, wenn wir könnten. Wer baut aber auch in Corona Zeiten?

Der Fliesenleger schaute vorbei, der Klempner hielt seinen Kopf durch die Tür. Nützte alles nichts. Macht der Trockenbauer nicht weiter, ruht die ganze Baustelle. Und auch da wieder: Versprechungen und Beteuerungen von ihm, und dann noch schlimmer: gar keine Reaktion mehr. Sein Handy sei ihm ins Wasser gefallen!

Die Zeit rann uns nur so durch die Finger. Monat um Monat verging. Und von fast jedem weiteren Handwerker dann gleich die bange Frage wann wir denn einziehen wollen. „Schon lange“ unsere immerwährende Standardantwort.

Aber auch die Behörden verhielten sich nicht besser. Die Kommunen ließen genauso auf sich warten ihre Arbeiten zu erledigen. Wir feierten jede Benachrichtigung über Wasser- oder Stromanschluss – nach einem dreiviertel Jahr der Beantragung!

Nun sind wir des handwerklichen zum Glück nicht ganz ungeschickt und konnten einiges bereits selber machen. Den Kabelanschluss über die Decke raus aus dem Haus zum Gartenhaus und hin zum Eingang für die Klingel. Steckdosen und Lampenanbringung in der Laube. Holzverkleidungen rund ums Fundament des Hauses. Und dann unsere Fensterbretter. Alle Fenster erhielten vor dem Trockenbau ein Buchenbrett. Fast jedes in einer anderen Größe. Mal tiefer und auch mal breiter, je nach Raum. Immer schöner wenn man es selber machen kann.

Eine große Freude hatten wir beim Hausbau bei einem Blick in den Dachstuhl. Kaum das die Dachsparren gesetzt waren, sahen wir da oben die Möglichkeit eines spitzen Dachbodens. Welch ein Glück aber auch. Denn wer braucht in einem Haus keinen Boden? Ein paar Dinge sind ja doch unterzubringen.
So machten wir uns gleich nach der Kabellegung auch daran den Dachboden zu bauen. Holz hatten wir noch genug übrig.

Und weil auch dafür kein Handwerker mehr Zeit hatte, bauten wir uns auch den Revisionsschacht selbst. Eine ca. 1,50m große Holzkiste, unten ausgesägt für das Rohr mittendurch, und mit einer Steinplatte hübsch abgedeckt.
Wäre ich auch im Leben nie drauf gekommen, was es auf einem Grundstück alles braucht.

Es wanderten bereits im Sommer die ersten Pflanzen in den Garten, wie zum Beispiel unsere Olive, der weiße Flieder und die gezogene Wollmispel. Und auch die marokkanische Minze in ihrem zu engen Topf fand viel neuen Platz und wurde schon oft geerntet. Haach, was haben alle nur darauf gewartet. Indes wuchert die wilde Wiese hinterm Haus vor sich hin und beherbergt Hummeln, Käfer und Schmetterlinge ohne Ende. Wenigstens ihnen wollten wir schon ein buntes Zuhause bieten.

Lasst es Euch gut gehen.

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ein haus in der bredouille

20 Freitag Aug 2021

Posted by daniela in hausbau

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bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, wir bauen

Die Estländer haben Nerven, und die Ruhe weg. Aber vor allem Humor.

Klar hat man nun so seine ganz eigenen Vorstellungen von einem Montageteam so eines Häuslebauers: mindestens 4-5 Leute, alle fein mit Helm auf dem Kopf, stets im emsigen Gewusel zwischen Haus und Lagerstätte und umgekehrt. Begleitet von Anweisungen in Baustellenmanier, dass sich ein Laie die Ohren zuhält…

Doch dann stehen im November 2 Arbeiter und ein halbe Kraft vor uns, mit Strickmützen auf dem Kopf und kurzärmlig im T-Shirt. Einer stehend auf den Dachbalken, der andere gerade noch mit einem Fuß auf einer Haushaltstrittleiter, um die Dachsparren zu verrücken und zu befestigen, dass es bei diesem Anblick einen Arbeitsschutzinspektor ins plötzliche Koma hauen würde. Auf einen Schlag kann man kurz gläubig werden und beten dass jetzt nichts Schlimmeres passiert. Der kleine Handlanger hält wie zur Beruhigung die Leiter und reicht abwechselnd Blechwinkel und Schrauben hoch. Ist es erschreckend, dass das Ganze auch noch so routiniert wirkt? Selbst unser Nachbar hat ein Einsehen und stellt ihnen ungefragt seine lange Holzleiter an die Wand. Wir tun es ihm gleich und rüsten die Truppe noch mit unserer höhenverstellbaren kippsicheren Baustellenleiter aus.

Sie verschwinden, und eine Woche lang hören und sehen wir nichts mehr von ihnen bis plötzlich ein Anruf kommt wo denn der Kran bliebe? Der LKW mit einer weiteren Ladung stände vor dem Tor und sie möchten abladen.
Dabei hatte uns vorher niemand etwas von einer zweiten Lieferung erzählt und schon gar nicht von einem weiteren benötigtem Kran. Ad hoc geht da schon mal gar nichts. So ein Kran ist beliebt und möchte ein halbes Jahr vorher wissen dass er gebraucht wird. Und ob sie es nun glauben oder auch nicht – da müssen sie nun selbst ran.
Wir finden am Abend eine Menge Packstücke mit über 5 Meter langen Holzlatten und auch weitere 2 Paletten mit Rigipsplatten vor dem Haus. Von Handwerkern aber weiterhin keine Spur.

Erst Mitte Dezember kamen sie noch einmal auf unsere Baustelle zurück. Einen ganzen Nachmittag und am darauffolgendem Tag den ganzen Vormittag, gaben sie nochmal alles. Aber nicht nur unsere terminliche Verabredung für den Nachmittag ließen sie danach links liegen und verschwanden. Und diesmal für immer.

Zu unserem Glück hatten wir uns beizeiten um einen Dachdecker bemüht, der parat stand und uns jetzt schnell das Dach winterfest fertig deckte, bevor der Schnee kam. Und es fiel reichlich Schnee Anfang des Jahres. Die Dachunterstände waren noch offen und der Wind und später dann der Sturm zerrten unentwegt an der Unterspannbahn. Es zog durch alle Ritzen. Es wurde eiskalt.
Am Weihnachtstag kam schnell noch einmal unser Tiefbauer vorbei und verlängerte provisorisch die Regenrohre, um mögliches Wasser vom Haus wegzuführen, damit es nicht ins Fundament läuft.

Wir holten im Januar bei 2 Grad alle 60 Dämmmattenrollen aus dem Vorgarten ins Haus. Was sicher nicht jeder Maus gefiel. Denn mindestens eine hatte sich durch die Folie genagt und sich dort ein kuscheliges warmes Winterquartier angelegt. So leid es uns tat – die Rollen mussten dringend ins Trockene. Wasserdicht sind die nicht verpackt. Was waren wir danach aber fertig!
Wir holten auch zum wiederholten Mal das 5 Meter lange Bauholz ins trockene Haus. Immer wieder, und bei jedem Wetter, wurde es von den Handwerkern einfach vor die Tür geschmissen um Platz zum Ausbau zu erhalten. Aber da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben das Holz aus diesem einen offenen Paket nach Arbeitsschluss gut und sicher unterzubringen. Was waren wir auch da jedesmal fertig!
Wir schlugen auch zum wiederholten Mal draußen vorm Haus die geöffneten Holzpakete wieder ordentlich mit der Plane zu und beschwerten diese.
Die Rigipsplatten zweier Paletten trugen wir einzeln ins Haus. Über die beiden anderen Rigips Paletten im Vorgarten möchte ich nichts weiter sagen. Ein großer Teil war später nicht mehr zu verwenden. Wir haben alles getan was in unserer Macht stand und was unser Platz hergab.

Und dann gibt es doch noch unerwartet diese schönen Momente. Diese, in denen mein Herz aufgeht und plötzlich auch all diese Plackerei und der Ärger für eine Weile vergessen ist. Und es auch so angenehm ist, festzustellen, dass andere Leute genauso ticken wie man selbst.
Ich bin gerade im Haus und bugsiere schweißtreibend die großen schweren Dämmrollen, die mir mein Meister reinrollt, an ihren Platz. Da höre ich meinen Meister draußen mit einem älteren Paar reden. Üblicherweise sind es die Fragen nach dem Termin der Fertigstellung und des Einzugs. Hier aber plötzlich anders und völlig neu:
„Wir freuen uns das sie hier her ziehen.“ höre ich da und stutze.
Und weiter: „Ihr Haus ist ja so schön. Das hat uns gleich gefallen. Wir haben es uns schon ein paar Mal angeschaut. Und es riecht so gut.“
Wirklich? Habe ich das gerade wirklich gehört? Es riecht so gut? DAS hat noch jemand bemerkt? Und man freut sich auf unseren Einzug? Haach… tut das gut.
Und die Unterspannbahn des Häuschens knistert leise.

Lasst es Euch gut gehen.

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ein pool, ein pool

05 Donnerstag Aug 2021

Posted by daniela in hausbau

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bauärger, bauen, bauen mit holz, baugrund, baustress, bauwut, bauzeit, bodenplatte, grundstück, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, inovatherm, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, schwedenplatte, thermoplatte, tiefbauer, wir bauen, zu hause

„Ein bauender Laie ist stärker belastet als ein Testpilot!“ hörte ich mal und ist ja auch so wahr.

Zuerst war der viel zu späte anvisierte Termin der Hausaufstellung das Problem, dann wurde es terminlich mit der Bodenplatte problematisch, und auf einmal war selbst der Bodenaushub das größte Problem. Wir planten Vorn, und Hinten fiel alles zusammen. Hatten wir wieder Hinten im Griff, klappten die Termine Vorne nicht mehr. Die gesamte Bauzeit über zog sich das durch. Und eben genau da wollten wir nie und nimmer hin: alle Gewerke schön in baulicher Ordnung unter einen Hut bringen. Mein Meister wurde immer mehr zum Zirkusdompteur und verdiente sich Applaus im Jonglieren.

Und ich lernte nun zunehmend viele Baubegriffe wie Bewehrung und Armierungsstahl kennen, und auch Rückschlagventil und Revisionsschacht.

Immer wieder standen wir mit neuen Handwerkern zur Besichtigung auf dem Grundstück. Und das größere Problem war dabei nie die Verrichtung oder der Preis, sondern immer nur der Termin der Durchführung. Gibt es dann noch Alternativen? Nein! Wir entscheiden uns danach wer es alsbald erledigen kann. Welche Qualität die Arbeit derer hat können wir im Vorfeld eh nicht beurteilen. Also gehen wir schlicht nach dem Bauchgefühl vor und hoffen dann das Beste.

Unser gewählter Tiefbauer entpuppte sich als unser größter Gewinn. Und das bis heute. Tritt ein bauliches Problem auf welches in sein vielfältiges Resort fällt, löst er es im nächsten freien Moment. Und mit einer Qualität, die nicht alle gewohnt sind.

Unsere Bodenplatte ist eine Thermoplatte, auch Schwedenplatte genannt. Diese wird in einer Styrodur Hartschaum-Isolierschale mit verlegter Flächenheizung fix und fertig in Beton gegossen. Diese Platten stellen in Deutschland allein drei Firmen her und daher war es auch nicht ganz einfach einen Termin zu ergattern. Wer konnte ahnen, dass sie für das nächste halbe Jahr komplett ausgebucht sind? Aber auch hier war es schließlich von Vorteil ein kleines Haus bauen zu wollen, denn auch hier versicherte man uns schnell, was möglich zu machen sobald es geht, und unsere kleine Platte „dazwischen zu schieben“. Das ging dann auch fixer als wir uns erhofften und prompt kamen wir in Zeitnot mit der vorherigen Bodenbearbeitung für den tragfähigen Untergrund.

Ein einziger Tiefbauer hatte die Möglichkeit uns sofort den Aushub und die Bodenaufschichtung zu machen, und wir willigten hocherfreut ein. Es wurde auch höchste Eisenbahn. Aber sie gaben Alles um den Termin zu schaffen.
Die Jungs aus Bürstadt von der Bodenplatte legten bereits vorn die Kantenteile der Wanne, während hinten unser Tiefbauer noch auf Knien den Feinsplit glatt schob. Dafür wurde er aber auch nach Beendigung sofort gelobt, denn so eine ordentliche Kantenbearbeitung und Feinplanung hatten die Bodenplattenbauer auch noch nie erlebt.

Wiederum hatte sich der Tiefbauer gefreut, trotz vager Gewissheit doch eine so genaue Angabe des erschlossenen Abwasserkanals zu erhalten. Die Lage war vom Vorbesitzer unserer Wiese nur mit einer Eisenstange im Boden gekennzeichnet worden, um die wir schon einige Male mühevoll, aber achtsam herum Rasen mähten. Wir wollten es ja selbst kaum glauben. Aber die Begeisterung war groß, wirklich auf einen gelegten Kanal zu stoßen, wenn er dann auch viel tiefer war als angenommen. Aber anderswo gäbe es deutlichere Zeichen und es wurden schon Tonnen von Erde bewegt nur um festzustellen: Nix da! Keine gelegte Leitung zu finden. Wohin buddelt man dann, und wie lange? Hier versprach man uns geduldig weit nach unten auszuheben und wurde schließlich auch belohnt. Alle waren glücklich.
Es lief wie Hanne. Alle Abnahmen erfolgten ohne unsere Anwesenheit. Bodentests zur Tragfähigkeit wurden gemacht und der Abwasserkanal einschließlich Gulli wurden behördlich abgenommen. Wir bekamen lediglich die Unterlagen zur Dokumentation ausgehändigt.
Selbst als ein altes aber noch für vier Anrainer funktionsfähiges Fernsehkabel im Boden aufgespürt wurde. Der Ortselektriker kam flugs angerannt, als er von Nachbarn von dem Beginn der Bodenbuddelei erfuhr und angerufen wurde, und wollte größeren Schaden verhindern. Die Bauleute palaverten dann unter sich über die Vorgehensweise. Wir standen außen vor. Man einigte sich darauf das Kabel zu verlängern, etwas zu verlegen und dann wieder einzubuddeln. Dort läge es am besten und am sichersten.

Und spätestens jetzt kamen auch die Nachbarn zum Gucken. Tiefe Löcher müssen eine unheimliche Anziehungskraft besitzen. „Das wird wohl ein Pool?“ fragte gleich der Erste beim Anblick in den Schacht des Abwasserrohrs. „Ja, ja! Wir wollen vorbereitet sein.“ Plänkelte unser Gespräch so dahin. „Ahh, der Pool ist auch schon fertig!“ Machte auch der zweite Nachbar seinen Begrüßungsscherz. Wieder belustigt gaben wir auch ihm zur Antwort: „Na sicher! Muss sein!“ Der Dritte kam: „ Und einen Pool gibt es auch schon!“, und dann der Vierte. Die Nachbarn hatten kurzerhand ihren Spaß unter sich.

Was kann unser Tiefbauer aber auch gerade Gruben! Da macht ihm keiner was vor.
Einige Wochen später buddelte er auch noch das Loch für eine Zisterne und eine angrenzende Rigole zur geforderten Versickerung des Regenwassers. Schnurgerade über 2 Meter tief in den Boden. Und Ihr könnt es Euch schon denken. Ein Nachbar kam des Wegs und sagte: …..

Lasst es Euch gut gehen.

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endlich ein haus

16 Freitag Jul 2021

Posted by daniela in bücher, hausbau, minimalismus, unterm dach, wissen, zu hause

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anne donath, bauärger, bauen, bauen mit holz, bauzeit, bücher, bloggen über bücher, buchempfehlung, buchtipp, eco chalet, grundstück, haus, hausbau, hausbaufirmen, holzhaus, nachhaltig bauen, nordisches haus, nordisches haus bauen, norges hus, wer wandert, zu hause

Und wie nun weiter?
Nach langer Zeit des Suchens stellten wir bald fest: Für uns gab es kein fertiges Haus. Keins der besichtigten Häuser könnten wir so umbauen dass wir damit glücklich würden. Das wurde uns von mal zu mal immer klarer. Doch was nun?

Nein, immer noch nicht selbst bauen. Viel zu viel Aufwand. Einfach nur eins hinstellen – das muss doch möglich sein. Und das ist es auch! Mit einem Mobilheim.
Ich sah einen Fernsehbericht, bei dem eine Familie, in einem dieser kleinen Häuser auf Rädern, auf einem Campingplatz wohnt. Hoch oben am Hang mit super Aussicht auf einen Fluss. So ein Plätzchen ist auch nur dort bezahlbar.
Aber so ein Mobilheim wäre doch denkbar. Unterschiedliche Größen und beste Ausstattungen gibt es zur Wahl. Aber ein Campingplatz mit einem Dauerstellplatz als erste Wohnadresse? Die sind rar und leider immer noch strittig.

Also doch zuerst die konkrete Suche nach einem Grundstück!
Auf unsere Anzeige hin meldete sich ein älteres Ehepaar um die angrenzende Fläche loszuwerden, damit sie nicht endlos darauf nur Rasen mähen müssen. Es war auch nicht sofort unser Traumgrundstück, doch lies es uns nicht los. Einige Besichtigungen später kamen wir zur Wiese zurück und nahmen ernsthaft Maß für ein Mobilheim.
Wir haben kein Problem mit wenig Platz. Beim kräftigen Aussortieren und Reduzieren sind wir nun schon eine ganze Weile. Das ist eher ein Anreiz mehr für uns, weiterhin mit Besitztümern abzuspecken. Doch wir haben noch nie in einem Mobilheim gestanden, und wollen jetzt gleich dauerhaft in eins einziehen? Vielleicht sollte man es sich vorher doch mal ansehen?

Seit Wochen betrieb mein Meister bereits Recherchen und machte einen Holländer ausfindig, der gut aussehende Mobilheime baut. Das hieß dann alsbald in die Niederlande zu reisen und vor Ort zu besichtigen und beraten zu lassen. Und die Häuser waren auch wirklich schön und praktisch und in auskömmlichen Größen. Doch der Zuschlag für die Winterdämmung, die hier nach Bauschrift gefordert wird, ließ uns etwas fragend zurück. Die Niederländer zeigten auch so gar keine Freude an Privat nach Deutschland zu verkaufen. Und wir verstanden schnell dass man uns hier freundlichst abwimmeln wollte.

Aber es war noch nicht alles verloren. Auch einen deutschen Anbieter von Mobilheimen gab es. Dieser baute ziemlich ähnliche Häuser, und sogar aus Holz. Und er kannte sich bereits mit Bauvorschriften und Bauanträgen für private Plätze aus. Dort kam man unseren Plänen schnell entgegen und wir unterschrieben den Vertrag.
Nun kauften wir unsere Wiese und stellten den Bauantrag. Doch dann wurde es sehr ruhig seitens der Hausbau Firma.
Wir telefonierten uns die Finger wund um an alle benötigen Unterlagen zu kommen und wurden ständig vertröstet. Das Bauamt war uns auch keine Hilfe mit seinen unsinnigen Forderungen wie z.B. Fotos von Nachbargrundstücken und Fragen zu entfernt liegenden Unternehmen. Uns lief immer mehr Zeit davon ohne dass sich etwas tat. Verzweiflung und Ratlosigkeit wechselten sich ab. Zu erreichen war in der Hausbau Firma letztlich nur noch der freie Verkäufer, der uns auch nicht weiter betreuen konnte, uns aber bald zum persönlichen Gespräch bat. Da ahnten wir schon den Ausgang.

Und nur weil wir noch keine Anzahlung leisteten, kamen wir hier glimpflich davon. Das ging nicht allen so. Der Verkäufer versuchte noch, dort wo er konnte warnend einzugreifen, da er selbst noch Honorare zu bekommen hatte. Aber letztlich konnte auch er nur einen kleinen Teil der Kundschaft davor bewahren mehrere tausend Euro in den Wind zu schießen. Er selbst hatte schweren Herzens gegen seinen Arbeitgeber eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung aufgegeben. Und kurz nach unserem Treffen war die Internetseite der Firma abgeschaltet. Wir aber bekamen immer noch Mails und Briefe mit Drohungen, doch schnellstens die entstandenen Statiker Leistungen für den Bauantrag zu bezahlen. Bei einem Fertighaus! Nein, so führt man dauerhaft keine Geschäfte. Oder doch? Die Firma firmierte kurzerhand später unter neuem Namen weiter. Doch jetzt scheint es sie wirklich nicht mehr zu geben.

Wir aber hatten einen neuen Plan. Ein Haus aus Holz sollte es sein. Nach unserem Maß. Minimal in der Größe, maximalst nachhaltig. Und den Innenausbau müssen wir übernehmen.

Dabei fiel mir immer wieder Anne Donath ein. Meine ureigene Pionierin des Minimalismus. Die Frau, die mit 45 Jahren in ihr Holzhaus mit gerade mal 16 qm zog. „Ich kaufte mir eine Wiese und stellte darauf mein Haus.“ Ja, so sollte es sein.

Ich fand sie derart inspirierend, als ich den Beitrag 2012 sah, dass ich mir auch gleich ihr Buch „Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann.“ bestellte. So wohltuend, wie sie beschreibt wie wenig der Mensch für sein Leben benötigt. „Die Tuareg bauen sich in vier Tagen eine Schilfhütte, die ihren Bedürfnissen genügt. Und wenn sie doch eines Tages der Sturm mitnimmt, so ist nicht viel verloren. Wir dagegen bauen uns aufwendige Wohnmaschinen, für die wir uns über Jahrzehnte verschulden müssen. Und deren Unterhalt uns für den Rest unseres Lebens in die Pflicht nimmt.“
Und ich kann mich gut erinnern wie sie sich in dem Beitrag darüber freute, keins dieser großen Häuser, die sich in ihrer Nähe befanden, zu besitzen und damit auch nicht putzen zu müssen. Damit hatte sie ja so Recht. Ich mache mich nicht zur Sklavin meines Hauses.

An ein Tiny Haus mit vielleicht 25 qm trauen wir uns zu zweit nun auch nicht ran. Mein Meister muss ja sein eigenes Büro haben. Aber klein könnte und sollte es insgesamt schon werden. Und damit auch mit Altersrente bezahlbar bleiben. Auch Wasser und Strom sollte es geben.

Wir fanden eine estländische Firma, die typische nordische Häuser herstellt. Zum Verlieben schön. So wie bei Pippi Langstrumpf. Holzhäuser, wenn gewünscht in leuchtendem Rot mit weißen Akzenten. Ja, diese Art Haus konnte ich mir gut vorstellen. Also versuchten wir es mit dieser Firma auf ein Neues.
Wir wechselten unseren Baubetreuer, der sofort besser mit dem Bauamt kommunizierte und brachten alle Unterlagen zügig zusammen. Und in der letzten möglichen Woche des angesetzten Termins erhielten wir tatsächlich die Bauzusage! Dann kann es ja los gehen!

Im November stand der LKW mit den Teilen des Hauses vor dem Tor. Wir hatten auch so ein Glück mit dem Wetter. Ein georderter Kran lud die vorgefertigten Wände ab, die längste 13 Meter, und stellte sie behutsam auf die Bodenplatte. Bis zum Dunkelwerden arbeitete das Montageteam, bestehend aus 3 Jungs, die nächsten 3 Tage am Aufbau unseres Hauses.

Am dritten Tag, im stockdunklen Abend, hielten wir die Taschenlampe des Handys hoch zur Hauswand, damit dort noch schnell die letzte Planke an der Außenverkleidung angeschraubt werden konnte, denn sie wollten plötzlich wieder los. An einen uns nicht benannten Ort. Aber um dort einen LKW abzuladen, wie sie uns verrieten. In zwei, maximal drei Tagen wären sie wieder hier.

Unser Dach, wie auch alle Fenster, waren nur mit Folie abgedeckt und verklebt. Der Hauseingang stand offen. Die Rigips Trockenwände und die Rollen der Dämmwolle lagen im Vorgarten.
„See you soon.“  – und schon fuhren die Estländer vom Hof. Die nächsten Wochen hörten wir nichts mehr von ihnen und der Winter kam.

Fortsetzung folgt …

Lasst es Euch gut gehen.

 

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hallo Ihr lieben

herzlich willkommen hier im blog.
mein name ist daniela und ich wohne im herzen deutschlands.
mein meister und ich haben mit unseren zwei fellnasen 2021 die großstadt verlassen und wir wohnen seitdem als landfrau und landmann in einem kleinen holzhaus im dorf.

das stricken lernte ich mit 9 jahren von meiner oma und ist neben dem häkeln zu meiner leidenschaft geworden.
seit 2012 unterstütze ich einen verein mit gestrickten und gehäkelten babymützen.

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winter. schnee satt. 4 rehe tummeln sich vor uns auf dem feld. als sie uns sehen suchen sie das weite. rechts und links m weg sind auch hasenspuren. wir laufen von dorf zu dorf. sonntag nach wunsch.
neues jahr - neue mützen. diese mal wieder etwas abgewandelt von der originalanleitung "winter baby", sonst wird's zu langweilig.
alljährlicher neujahrsspaziergang. hier mit viel mehr weite. auf landstraßen und feldwegen von dorf zu dorf. keine menschenseele weit und breit. nur ein raubvogel bei der mäusejagd und muntere spatzen im gebüsch.
die fensterdekoration macht manchmal die natur für mich. diese eisblumen kann keiner imitieren. es sind einzigartige unikate.

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