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12 städte in 12 monaten, buch, buchempfehlung, buchrezension, buchtipp, das große los, meike winnemuth, weltreise
Also, so schön wie mein neues Arbeitsgerät auch ist, irgendwie ist es auch wie ein kompletter Umzug.
Keine Favoriten und damit keine gespeicherten Adressen. Völlig neues unübersichtlich ungewohntes Umfeld. Und an den einen Teil der Habseligkeiten komme ich am alten Rechner nicht mehr dran, weil sie schon auf dem neuen sind. Dafür ist der andere Teil am neuen Ort noch unauffindbar und ich bin mir sicher, ein gewisser Teil davon wird auch für immer verschollen bleiben.
Ich bin ja nicht grad ein technisches Embryo, aber Gewohnheit bleibt eben Gewohnheit. Und wer wie ich bis jetzt auch noch ein aus der grauen Vorzeit stammendes Handy benutzt, kann mir vielleicht nachfühlen, dass die Anzeige und Benutzung eines Touchscreen Bildschirmes sehr gewöhnungsbedürftig und meiner Meinung nach hier am neuen Laptop, nebenbei gesagt, auch völlig überflüssig ist.
Und dazu irgendwie auch das als erstes anzeigt was ich nicht suche oder brauche.
Aber ich weiss schon: alles einstellungssache.
Somit dauert es nun ein paar Tage, bis alles wieder an seinem Platz ist und ich normal „arbeitsfähig“ bin.
Ja, und weil wir hier alle noch so schön gemütlich beeinander sitzen und der Frühling schon so nah ist und viele bereits das Fernweh ergreift [mich eingeschlossen], werfe ich gleich noch einmal ein Buch in die Leserunde, zur Aufhellung der Stimmung sozusagen.
Nach dem Kauf dieses Buches fiel mir gleich auf, das es nicht wie andere dickere Bücher dieses eingenähte Lesebändchen hat. Der Grund dafür ist einfach: es braucht keins, denn ich habe es nicht aus der Hand legen wollen.
Ein Reisebuch der Extraklasse. Kurzfassung: mutige Eroberin und witzige Schreiberin mit Blogaffinität, die Lust auf ferne Länder macht.
Manchmal braucht’s den Anschubser um den Mut aufzubringen allein die Welt zu erreisen. Meike Winnemuth gab sich diesen Anstoss selbst. Wer öffentlich in einer Spielshow bekundet eine Weltreise zu machen, wenn er gewinnt, hat keine Chance aus diesem Versprechen wieder herauszukommen. Und so fuhr sie einfach los.
Bestens vorbereitet und nur mit dem Allernötigsten ausgestattet lernt sie in einem Jahr, jeden Monat neu, zuerst zu Fuss ihr jeweiliges Revier in einem unbekannten Land kennen. Langsam, aber intensiv.
Manchmal bleibt sie auch ungewollt allein an einsamen Orten zurück. Aber selbst das beschreibt sie, nicht ganz ohne Furcht, sehr amüsant.
Letztendlich sind es aber die Begegnungen und Bekanntschaften, die Ihre Reise so wertvoll machen.
„Was für ein Vergnügen, sich immer wieder entscheiden zu dürfen.“
Dieser Satz von ihr hat mir am besten gefallen. Da steckt alles drin. Nirgendwo gibt es einen vorgefertigten Plan für unser Leben. Alles ist offen. Und nur dann werden uns einzigartige Sachen passieren.
Der Haken? Wir schieben immer etwas als Begründung vor, warum es nicht geht. Der Mensch ist nicht mutig. In der Evolution sind die Mutigen umgekommen. Sie sind vor die Höhle, suchten das Abenteuer, fanden die Gefahr und kamen nie zurück. Diese konnten sich daher auch nicht weiter vermehren.
Vermehrt haben sich größtenteils die Höhlenmenschen. Die, die auf ihre Sicherheit bedacht waren. Und die konnten sich somit auch fortpflanzen.
Und da hängen wir nun in unserer Höhle. Und es braucht einen starken Impuls diese Ankettung zu sprengen.
So auch bei Meike.
Ihre Sprengung der Ketten war der Gewinn einer halben Million bei Günther Jauch. Sie gewann aber noch viel mehr. Nämlich die größte Erkenntnis, dass es dieser Geldsumme gar nicht bedurfte. Fast alles davon besaß sie noch, als sie nach Hause zurückkehrte. Sie hatte nicht einkalkuliert dass sie ihren Job als Journalistin überall auf der Welt ausführen konnte.
Und sie war froh über die Erkenntnis, weit weniger an Dingen für ihr Leben zu brauchen, als sie sich in vielen Jahren angeschafft hatte. Als sie zu Hause ankam ging das große Ausmisten los.
Ich könnte jetzt noch Seiten damit ausfüllen warum ich das Buch toll finde. Es wäre eine Schwärmerei ohne Ende. Das lass ich lieber.
Auf der letzten Seite angekommen, hätte ich am liebsten von vorn angefangen. Es verschafft eine ungemeine Lust auf das Verreisen. Ich jedenfalls wollte sofort los.
Die durch ihr Reiselogbuch entstandenen Blogkommunikationen und den resultierenden Interaktionen mit „Aufgaben“ und „Missionen“ zählen auch zu ihren schönsten Erfahrungen. Die andauernden Blogfreundschaften sowieso. Das können wir sicher alle am besten nachvollziehen.
Also, mein Fazit: bomfordionös, wie wir hier so schön sagen.
Muss Frau gelesen haben.
Und das Schönste zum Schluss: wer wie ich verpasst hat ihre Reise live zu verfolgen, kann dieses Jahr alles nachholen. Denn Meikes Motto 2014 lautet: zurück auf los.
12 Städte in 12 Monaten in Deutschland.
Lasst es Euch gut gehen.