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Einig waren wir uns schon vor unserer Abreise nach Istrien: Pula muss unbedingt ein Besuch abgestattet werden. Ist man nur irgendwie in der Nähe dieser Stadt ist es doch selbstverständlich dort vorbei zu schauen.
Wir freuten uns beide auf Pula, war sie ja auch nur 40 Kilometer von Labin entfernt. Sie sollte auch irgendwie DAS Highlight der Städtebesuche werden. Verspricht sie doch viel. Was kennt man von Pula? Natürlich, das bekannteste, das Amphitheater. Also führte uns auch gleich der erste Weg dahin. Unweit davon fanden wir problemlos einen Parkplatz in einer Seitenstraße und liefen los.
Am Amphitheater angekommen drehten wir erst eine Runde außen herum und wurden hin und wieder von Musik die aus dem Theater kam begleitet. Am Eingang angekommen stellten wir schnell fest dass am gleichen Abend ein Auftritt von Bonobo im Theater sattfindet und seine Band beim Aufbau, aber vor allem dann sogleich mitten in der Probe war.
Dieses Theater hat wirklich ein besonderes Flair. Es nimmt einen gefangen in seiner Größe und Höhe, und lässt auch noch die Macht verspüren die einmal dort herrschte und orderte. So zeigt es immer noch Härte und Stärke, auch wenn es in vielen Ecken leicht bröseln mag.
Wir liefen gemächlich über den Hof und stiegen dann einige Treppen hinauf und suchten uns mittig einen guten Sitzplatz, um das Bauwerk in seiner Dimension auf sich wirken zu lassen, aber auch um die Bühne möglichst gut in Augenschein nehmen zu können.
Da saßen wir nun in einer Gluthitze und lauschten den Klängen von Bonobo. Was für eine Mischung. Antik trifft auf Moderne. Und bedenkt man dann so nach und nach all der Grausamkeiten die einst in dieser Arena abgehalten und bejubelt worden, bekommt man nicht nur von Bonobos Musik eine kräftige Gänsehaut.
Wenn die alten Römer das doch heute nur sehen könnten wie wirklich gute Unterhaltung geht.
Und dann, im Swing dieser herrlichen Musikfetzen, bekommt das gesamte Theater gleich eine gewisse Leichtigkeit. So ist es gut.
Ach, könnte die Zeit doch jetzt hier stillstehen.
Pula selbst ist nicht die Entdeckung für uns gewesen. Aber ich lasse hier dazu mal meinen Meister sprechen:
„Nicht, weil es vielleicht nicht sehenswert gewesen wäre. Eher, weil natürlich durch das Konzert am Abend eine Menge Volk sich auf den Plätzen, durch die Straßen und Gassen wälzte. Es gibt durchaus eine Menge an sehenswerten Gebäuden mit auffälligen und manchmal auch unauffälligen Details. Und weil das gesamte Zentrum fast vollständig dem Tourismus „zum Opfer“ gefallen ist. In den Geschäften bis auf wenige Ausnahmen präsentierten sich die üblichen Verdächtigen.
Und da kommt ganz unauffällig ein Eisstand daher. In einer kleinen Parkanlage, die sich als Tummelplatz für den nachmittäglichen Kaffee und für die spätere Bewirtung aus allerlei unterschiedlichen Restaurationen anbietet. Ein kleiner, moderner Container mit der Aufschrift „aROMA“. 32 Eissorten, alle feinsäuberlich in kleinen runden Thermosbehältern unter jeweils einem Deckelchen untergebracht waren im Angebot. Einem staunenden, sichtlich unschlüssigen englischen Paar haben wir den Rat gegeben, doch von jeder Sorte zu nehmen. Das wurde mit einem herzhaften Lachen quittiert. Aber auch uns bereitete diese Auswahl Sorgen, die Entscheidung fiel auf Dunkle Schokolade und Heidelbeere. In der ersten Runde. Man kann es kaum beschreiben: Die dunkle Schokolade war tatsächlich genau dies – eine Offenbarung. Die Heidelbeeren waren der Hauptanteil der weiteren Kugel. Eine Geschmacksdichte wie beim Sorbet aber eben Milcheis, nie haben wir ein besseres Eis gegessen. Da war nichts zu machen, das ganze musste noch mal einer weiteren Kostprobe mit anderen Sorten unterzogen werden. Gleiches Ergebnis.
So bleibt uns Pula in bester Erinnerung – und das praktisch an jedem Eisstand an dem wir zukünftig die Auswahl haben werden.“
Lasst es Euch gut gehen.