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Ein Wirbel steckt noch immer in meinem Rücken im verhärteten Muskel fest und will da partout nicht wieder raus. Eine echt verflixte Sache. Und das bedeutet für mich aber auch vor allem für meinen Therapeuten eine schwierige Aufgabe dieses Problem zu lösen. Wir bleiben dran und ich bekomme zusätzlich Hausaufgaben und quäle mich weiterhin ein bisschen durch den Tag. Dehnen, bewegen, dehnen, strecken, dehnen, dehnen…

Trotz lädiertem Rücken stand aber nun unsere Geburtstagsfahrt an, und was gebucht ist, ist nun mal gebucht und zum Glück war und ist das Laufen im Moment eine der besten Bewegungen für mich. Daher fuhr ich zwar mit ordentlichem Bauchgrummeln los, sowie einer Ladung Schmerzpillen, aber doch mit der Hoffnung die Tage ganz gut durchzustehen.

Es ging los und bald fuhren wir auf der Autobahn in die Richtung Oberhausen / Dortmund. In diese Region komme ich nicht allzu oft und fand es großartig. Wir sinnierten sofort über Oberhausener Beerdigungen mit Polonaisen und Singsang über den Friedhof und hofften doch gleichzeitig dass das jetzt bitte kein schlechtes Omen sein soll … wir grüßten die Oberhausener Jungs  – aber vor allem: Frau Gerburg Jahnke! Ich hoffe ihnen haben die Ohren geklingelt.
Und dann übertrieb mein Meister es noch und machte doch glatt noch einen Abstecher nach Oberhausen um gleich noch bei Berger reinzuschauen. Grüße an Frau Bruni Prasske – „Berger“ ist überall.

Dann fuhren wir weiter in das Königreich der Niederlande, unserem Endziel. Und dabei mussten wir doch bei der Anreise noch mal grübeln wer denn König und Königin ist. Die Gesichter hatten wir auf dem Schirm und wußten sofort wen wir meinten, allein für die Namen brauchten wir noch ein Weilchen.

Der erste Eindruck von der Niederlande war natürlich: flach! Endloser Blick über die weite Prärie. Mit vielen, wirklich vielen Pferden, Kühen und Schafen. Und weiterer Eindruck: grün, grüner, noch grüner, Wald. Wir kampierten in unserem Hotel gar mitten im Wald. Der Ort im Gelderland, mit ca. 27000 Einwohnern, wurde direkt in einen Wald gebaut. Strasse, Kreuzung, Kreisverkehr …  alles neben Waldboden mit Moos und Tannennadeln. Sensationell.
Wir fühlten uns sofort wildsauwohl. Es war so ruhig und friedlich und überhaupt sind die Menschen dort sehr gelassen, freundlich und zuvorkommend.
Und ich habe noch nie, niemals! so viele Kühe liegend gesehen. Das begeisterte mich direkt am ersten Tag. Hier bei uns stehen die meisten Kühe und fressen. Nicht dort. Wenn doch eine Kuh stand habe ich schon entgeistert beobachtet ob sie irgendein Problem hat und sich vielleicht deshalb nicht legen kann.
Also haben wir gleich verstanden: wir sind im Land des guten Grases und das ist hier wohl doppelt lecker. Nach diesem Anblick des Kuh-Yoga steht für mich felsenfest: holländisches Gras muss! einfach gut sein. Aber: es haut auch die stärkste Kuh um.

Wir sind gerade am Königstag angereist und wurden überall schwer patriotisch empfangen. In jedem noch so kleinen Ort fanden Festivitäten statt und jeder Marktplatz war feiertechnisch geschmückt und belebt. Mein Meister war hin und weg was und wie viel man in oranje (orange) an Teigteilchen backen kann. Und das war erst die Einstimmung auf ein sehr lekker zoet (lecker süßes) Land.

Mit dem Besuch der Niederlande verbanden wir auch die Absicht einen Abstecher nach Amsterdam zu machen. Vor Jahren hatten wir dort mal einen Zwischenstopp bei einer Flugreise eingelegt, aber von der Stadt selbst nichts weiter gesehen.

Amsterdam ist eine schöne Stadt, aber auch eine total überrannte. Menschenmassen auch in der allerkleinsten Gasse. Wie wird das erst in der Hauptreisezeit sein?
Wir fuhren mit dem Auto nach Amsterdam, was ich beim nächsten Mal lieber bleiben lassen würde. Doch wir hatten nach dem Stadtbesuch noch eine andere Tour auf dem Plan, daher empfahl sich hier mal die Flexibilität an diesem Tag.
Die Parkhäuser sind gut zu finden und leer, doch überteuert. Die Reise mit der Bahn ist unkompliziert und schnell und daher eher zu empfehlen.

In Amsterdam angekommen besuchten wir als erstes einen Flohmarkt. Und da gibt es eine Menge hübscher Dinge. Wenn ich gekonnt hätte wie ich wollte… zum Glück aber nicht. Überhaupt erlebt in den Niederlanden das ’second hand‘ eine ganz andere Beachtung als bei uns. Ganze Stadtviertel haben einen Gebrauchtwaren Laden neben dem anderen. Einmal bestückt mit Haushaltwaren, ein anderes Mal mit Bekleidung.

Ebenso ist dort die Verpflegung eine recht internationale Sache. Da findet man eine Esskultur neben der anderen. Und von der Rauchkultur ganz zu schweigen. Anfangs wurde dazu den zwei Herren neben uns die 1. Etage im Coffeeshop gegenüber empfohlen, später kam dann aber selbstverständlich ein Grasladen nach dem anderen. Mit vollem Zubehör. Und dort hätte es schon gereicht für eine Weile nur im Türrahmen stehen zu bleiben um weiterhin einen etwas benebelten bunten Tag zu haben. Was für starke Gerüche! Ich bekam gleich Hunger.

Und auch dazu findet sich ein breites Angebot. Begeistert war ich von einem Bioladen der ein super Sortiment an Salaten aufwies. Meine Wahl fiel auf … na was? Richtig! Avocado. Diese lag auf einem Quinoasalat mit Paprika, Kichererbsen, Feta und Mango. Halleluja. Da macht man nichts falsch. Wie lecker. Und den habe ich mir auch schon nachgemacht. Wie lecker und gern immer wieder.

Bei MacDoof gibt es – zumindest in Amsterdam – drei glutenfreie Burger zur Wahl. Auch da musste ich nach Jahren einmal sündigen. Vielleicht auch ganz gut, dass es in Deutschland bis jetzt immer noch nicht zu diesem Angebot kam. Auch nicht zu diesem: jedem seinen Burger frisch zuzubereiten und den Kunden lieber (höchstens) 3 Minuten warten zu lassen, als alle nicht bestellten Frisch-Waren nach 10 Minuten wegzuschmeißen.

Aber vor allem „Bagels and Beans“ standen bei mir sofort sehr hoch im Kurs. Dort gibt es zwar nur eine Art Basis-Bagel als glutenfrei zur Wahl, aber das immerhin flächendeckend als Standard, und dieser konnte dann mit allem belegt werden was die Karte hergab. Und wieder mal war es dann bei mir die Avocado! was isses lekker!

Trotz des nicht ganz kleinen Preises gibt es, wahrscheinlich zur Versöhnung, den Service der Schoko-Kaffeebohnen. Diese kleinen Kerlchen liegen zum vernaschen auf dem Tisch in zuckersüßen kleinen Pfännchen. Haach! Und das Größte: in Schächtelchen auch noch frei zum mitnehmen im Glas auf der Theke! Jahaa – so macht man sich Freundinnen! Und nun bin ich angefüttert und muss hier gleich nach Mokkabohnen schauen … verflixt.

Hier noch ein paar Impressionen von Amsterdam:

Lasst es Euch gut gehen.