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schoenh1Schönheide wurde von uns bisher traditionell ausschließlich zur Heidelbeersaison besucht. Na klar, wegen der Heidelbeerernte natürlich. Die ist dort ziemlich sicher und reichhaltig. Und es gibt außerdem gleich neben den vielen großen Heidelbeersträuchern auch einen schönen Stausee. Diesen kann man umwandern, an ihm sitzen und picknicken und vor allem: in ihm kann man dann auch gleich noch baden gehen. Also wirklich kompakt optimal für uns zu dieser Zeit.

schoenh7Das ist auch nicht steigerungsfähig. Aber änderlich. Den neuen Blickwinkel verschafften wir uns am Wochenende. Denn Schönheide im Winter – das war Neu. Und natürlich anders.

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schoenh8Nun liegt es auf der Hand dass ein Besuch des Erzgebirges im Winter nicht minder beachtlich ist.

schoenh9Doch das es so ausgesprochen Spaziergangs- na, ich wills mal freundlich sagen – gewöhnungsbedürftig – ist, stellte uns vor Probleme.

schoenh5schoenh11Am Parkplatz angekommen ging es wenig später gleich los. Die ersten Loipenspuren auf dem Feld daneben konnte man noch gut nebenherlaufen. Doch nach der ersten Straßen Überquerung standen wir auf einer Waldlichtung, und das Loipen –begleiten war nun schon eine Herausforderung. Denn dort war plötzlich die Nebenspur für die Ski Sprinter nicht mehr verdichtet. Also nicht fest. Und das bedeutet bei jedem Schritt Einbruch in den Schnee bis zu den Knien. Wer das kennt, kennt auch die Kraftanstrengung die es dazu benötigt wieder raus zu steigen und weiter vorwärts zu kommen.

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Nun gab es glücklicher- und unglücklicherweise einen Tag später einen Wettkampf im Langlaufski und es waren unter anderem auch jede Menge Skiläufer zum trainieren unterwegs. Uns konnte daher ein Wachposten über Loipen und sonstige präparierte Wettkampffläche Auskunft erteilen, diese Skispuren doch bitte nicht weiter zu verfolgen, aus dem Grund der vermutlich unüberwindbaren Fläche so im Allgemeinen. Es war nicht verboten, nein. Aber eben unsinnig.

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Mit einer Alternativauswahl am Waldrand verwies er uns an die bereits verdichtete Seite und schwupps kamen wir wieder gut voran. Nur waren jetzt auch nicht verlässlich alle Waldränder derart gut fussgängertechnisch präpariert, und beim näheren herantreten versanken die Beine urplötzlich bis zur Hüfte im Schnee. Der Hintern nass, die Stiefel voll Schnee, einschließlich der Kamera. Vom Meister hinter mir nur das große Bedauern dass ER jetzt nicht gerade die Kamera in der Hand hält … und das waren nicht etwa Sorgen ums Gerät.

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Ihn hätte fast ein Sturm in Form eines trainierenden rasenden Langläufers umgehauen, der ebenso der Meinung war sich auf der richtigen Seite der Loipenspur zu befinden. An dieser Stelle kann es keinen langen Streit geben, sondern nur das schnelle handeln.

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Beim erneuten Kreuzen des Langläufers wiederholter Runde, der keuchende Satz: “Da haben wir aber noch mal Glück gehabt”. Ja, das war wohl so. Genau wie ich und die Kamera. Alles heil, alles trocken. Und die Erkenntnis: der Schnee im Erzgebirge wird von Flachländern allgemein doch immer noch gern unterschätzt. Der Tiefe wie auch der Geloipte.

schoenh13Und weil das ganz sicher so ist, wurde uns auch der Zugang zum See verwehrt. Keine Ahnung warum genau, aber wir suchten vergeblich danach.

schoenh15Wir liefen viele freigeschobene oder sonst wie verfestigte Wege immer in Richtung See ab. Aber sie erwiesen sie jedes mal als Sackgasse. Unangekündigt.

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Bis uns dann auf dem Rückweg beim Sichten des kleinen Wegweisers zum See schwante: dies ist so gewollt. Denn dem gesuchten Parkplatz war der Schneeriegel vorgeschoben, indem er einfach keine Zufahrtmöglichkeit bekam. Geschlossene Schneefront an der Strasse und fertig. Und später durch unberäumte und auch nicht wirklich sichtbare Waldwege … ? – siehe oben! Vielleicht mit Schneeschuhen. Schade. Dieser Winter – See Erfahrung haben sie uns also beraubt.

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Ich könnte jetzt vielleicht darüber etwas vergrämt sein. Bin ich aber nicht. Denn es war trotzdem so schön draussen zu sein und den Schnee gar nicht satt zu bekommen. Herrliche WinterSchönheide.

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Lasst es Euch gut gehen.