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elfenwolle, gestrickt, gestrickter loop, gestricktes, loop stricken, stricken
Mir fehlen so sehr die Blumen. Draußen am Küchenfenster tummeln sich zwar schon einige Hyazinthenknospen, eine Kamelie, eine Schachbrettblume und ein Topf Tulpen, aber ich meine etwas anderes. Ich brauche Blumen zum zerfledern. So zum: ich mags – ich mags nicht – ich mags – ich mags nicht …
Das Gute gleich mal vorweg: ich liebe LIEBE diese Farbe. Ja, klar, sonst hätte ich die wohl nicht gekauft, was? Och, das ist mir auch schon passiert. Im Überschwang der ersten Freude beim anfassen gehen schon mal die Farbgäule mit mir durch und später denke ich dann: ja, gut, feines Garn isses, aber was soll’s jetzt werden? mit dieser Farbe?
Nee, die Farbe ist hier nicht das Problem. Ich bin lediglich mit dem gefertigten Endergebnis nicht sooo zufrieden. Und so zerknirscht war ich eigentlich noch nie. Und das schon gleich nach dem abnadeln. Sonst lässt sich das Stückchen auch gern noch ein paar Monate Zeit, bis ich merke das es jetzt nicht so der Gewinn war. Aber hier? Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Die Wolle hält warm und ist auch einigermaßen kuschlig. Soll heißen sie kratzt nicht, ist aber auch nicht die wuschligste. Es ist kein voluminöses Garn, diese “Elfenwolle” von tinassöckchen. Es ist ein dünnes, also eher ein Sockengarn. Aber was an den Füßen tragbar sein soll kann ja am Hals nicht ganz falsch sein. Das ist es auch nicht. Es ist gut erträglich auf der Haut. Und ich bin da schon empfindlich. Was reibendes, kratzendes kommt da nicht dran.
Das Muster ist eine halbe Fischgräte. Nach der Purlbee Anleitung des Crosshatch Cowl. Fischgrätenmuster in Runden gestrickt. Also jede Masche doppelte Arbeit. Also eine Menge Zeitaufwand. Und hat sich das jetzt gelohnt, frag ich mich. Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Der Loop rollt sich einfach zu einem Strang zusammen. Da hilft auch kein drüberbügeln mehr. Worauf ich doch bis zum Schluss so sehr gesetzt hatte. Aber: ne, is nich.
Und so bleibt es weiterhin ein dickes wurstiges Gebilde, welches sich wie ein Schiffstau beim anlegen um den Hals drapieren lässt. Na ja.
Aber: zumindest dann am Hals sieht es gar nicht mal so schlecht aus. Und es wärmt auch merklich gut. Aber bitte, bitte nie unterwegs abwickeln wollen. Es ist so furchtbar lang geworden, dass es halb auf dem Boden schleift und mit dem wickeln ist das dann auch so eine gefühlte stundenlange umständliche Aufgabe, die man ohne Spiegel und ohne ausreichende Übung nur ungern vollziehen möchte. Ist das dann alltagstauglich? Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
So. Damit habe ich nun alles dazu gesagt. Trage ich es aber nun oder nicht? Wahrscheinlich schon. Denn sonst würde ich mich über die viele Zeit, die ich dafür investiert habe, mächtig ärgern. Aber ich weiß es wirklich noch nicht ob das eine Dauerfreundschaft werden kann. Ich rechne ganz fest damit, das ich es früher oder später wieder aufrippel. Ich geh dann mal wieder Blümchen suchen …
Und weil ich meinen Ohrwurm beim stricken schon hatte – hier ist er auch für Euch:
Lasst es Euch gut gehen.
Du Arme! Ich kenn das: Ewig viel Arbeit und Geld rein investiert und dann wird das doofe Ding einfach nicht so toll, wie man es sich vorgestellt hat!!! Dann aber lieber aufribbeln, als gar nicht tragen, wäre mein Rat… Liebe Grüße! Bastelschaf
ja ja, das mitleid bekommt man dann kostenfrei noch obendrauf 😀 is klar
na zum glück ereilen einen derart „strickunfälle“ nicht allzu oft, aber irgendwann erwischt’s halt jede strickerin. wie gut das man immer wieder von neu anfangen kann 🙂 die zeit ist trotzdem immer wieder gut investiert, in reichlich jogaentspannungsmomente 😉