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Sibenik ist einfach ein Muss. Für uns jedes Jahr. Schon mal, weil es das (die) nächstliegende ist. Also, wenn es mal mehr als Butter, Brot, Eier oder Wasser sein darf. Und auch ihres Charmes wegen, ihres alten venezianischen.

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Früher, also ganz früher, Ende des 20. Jahrhunderts, da mussten wir auch noch wegen Käse und Schinken jedesmal nach Sibenik fahren. In unserer unmittelbaren Nähe gab es, außer kleinen Kioskchen und Lädchen auch noch die Marktfrauen mit Obst und Gemüse, aber sonst eben nix. Kein Supermarkt weit und breit. Heute sind die einheimischen Bäuerinnen mit ihren Straßenständen auf unserer Insel leider fast alle verdrängt, und neue Supermärkte gibt’s nun wie Kiesel am Strand.

Seit ihrer Eröffnung warb eine bekannte Kette mit vier Buchstaben noch bis letztes Jahr auf riesigen Plakatwänden im ganzen Land mit einem saublöden Spruch (natürlich völlig zielgruppenführend auch noch in deutsch!), sie würde sich auch im Urlaub lohnen.
Ne, is klar, die anderen lohnen nicht. Nur die hat’s noch gebraucht – zum lohnenden Urlaub. Na wer’s braucht.

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Zum Glück stehen neben Fleischer und Bäcker auch noch die kleinen Lädchen an vielen Ecken nach wie vor eisern ihren Mann und bieten dem interessierten Touri die heimischen und die schnell benötigten Produkte. Sie sind mit der Zeit gegangen, haben sich den neuen Bedürfnissen angepasst und sind ausreichend, teilweise auch bis in die Gänge – klar – bestückt und sichern damit gut die Grundversorgung vor allem für die unmobilen Bewohner der Dörfer ab.

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Vorrangig besuchen wir Sibenik aber wegen des vormittäglichen Frischemarktes, auf dem jeder Gärtner anbieten darf was sein Grundstück abwirft und hergibt und seine Bienen mühsam heimtragen. Eine große und feine Auswahl ist dort zu finden und die freundlichen Bauern und Bäuerinnen machen das Einkaufen zum Erlebnis. Und da sie bei dem Überangebot allein von den Stadtbewohnern nicht dauerhaft existieren können, freut es sie wenn auch Ortsfremde bei ihnen einkaufen. Da gibt’s dann zum Einkauf schon mal eine Traube Weinbeeren gratis dazu.
Es sind also nicht nur die schönen alten Häuser weswegen wir Sibenik lieben und immer wieder kommen. Aber sie sind es eben auch.

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Da rechts steht eine Kirche. Doch, wirklich. Sehr gut erkennbar an den beiden Säulen. Sie war sogar offen und ist sehr hübsch anzusehen. Es war kein weiterer Besucher drin und es herrschte absolute Stille. Herrlich. Wo findet man das noch. Und es kostet noch nicht einmal Eintritt.
Anders ist das jetzt bei der heiligen Jakob Kathedrale. Seit diese zum Weltkulturerbe gehört, nehmen die heiligen Wächter gern einen Obolus. Und ich mit meinem kindlichen Glauben dachte immer die Häuser des Herrn stehen allen Schäflein offen. Aber dann doch nur denen die Käse geben. Finde ich jetzt irgendwie schade. Und dabei durfte ich ihr Inneres bereits vor Jahren erblicken, als der Eintritt noch für alle Kulturinteressierten frei zugänglich war.
Also, mein Tipp: immer mal die Gassen ablaufen, da stehen andere sehenswerte Kleinode für jedermann offen. Und die hätten den Obolus sicherlich auch verdient.

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Sibenik bleibt einfach wunderbar.

Lasst es Euch gut gehen.