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Nun ist es so, dass mir jeder neuer Post in den Mailkasten flattert. Mit dem Reader „arbeite“ ich nur sehr selten. Dauernd ist mir, als würde ich von ihm nicht alles angezeigt bekommen. Und um sicher zu gehen, dass ich aber auch gar nichts verpasse, soll sich lieber jeder mit seinem neuen Beitrag in meinem Rechner laut bemerkbar machen.
Es sind nur unwesentlich mehr abonnierte Blogs, als ich Abonnenten habe. Damit ich mit dem Lesen noch hinterher komme, traue ich mir einfach nicht, noch mehr in den „kasten“ zu bestellen, auch wenn ich gern möchte. Es gibt einfach zu viele tolle Sachen von Allen zu erfahren.
So ganz im Groben habe ich noch die Übersicht wer wann und wie viel postet. Die einen mehrfach täglich, die anderen aller paar Wochen oder sogar Monate. Jedem ist ein anderer Rhythmus eigen und ich habe festgestellt, dass sich daraus eine liebgewordene Regelmäßigkeit entwickelt hat, von einigen die tägliche Lektüre zu erhalten, von den anderen das mehr – wochen – monats – turnus – journal. Und auf jedes freue ich mich gleichermaßen. Ich rechne fest damit und erwarte es dann auch.
Nun stellte ich in letzter Zeit immer wieder fest, dass ich bestimmte Blogs vermisste, wenn sich deren Post Veröffentlichungen nicht im gewohnten Rhythmus verhielten. Oft kam dann gleich die Beruhigung hinterher, und ein neuer Beitrag flog herein. „Aah…, da ist ja wieder was. Wie schön.“
Kommt aber länger nichts herein, begebe ich mich auf Recherchen.
So auch dieser Tage.
Gesucht habe ich nach einer Bloggerin, die sehr krank war. Sie schrieb viel über Therapien und den Heilungsverlauf und über das Leben allgemein und wie man es lieben soll und kann im besonderen. Immer voller Optimismus. Immer voller neuer Pläne.
Sehr viel mehr Privates und Persönliches erfahren wir über Blogger/innen aus deren Posts, als über die Nachbarn.
Lernen wir sie dadurch kennen? Ich glaube schon. Die vielen bunten Puzzlesteinchen der einzelnen Informationen lassen ein fast komplexes Bild entstehen, das man sich dann von jemandem macht. Natürlich kann es nur ein oberflächliches sein, natürlich muss es nicht stimmen. Und doch: wir lernen uns kennen und schätzen. Und vielleicht mag man dann jemanden auch so wie die Freundin, mit der man regelmäßig einen Kaffee trinken geht. Auch da können wir nicht immer durch eine gut gehütete Fassade schauen. Das betrachtete Bild ist auch nur immer das, was der Andere von sich preisgeben will.
Die Suche nach der bestimmten Bloggerin verlief ins Leere. Das Blog wurde gelöscht.
Verständlicherweise möchte ich hier nicht weiter ausführen, um welchen Blog es sich handelt, wenn sich die betreffende Person dazu nicht selbst zu Wort melden kann.
Ich selbst werde ratlos zurückgelassen. Voller Fragen.
Ich mochte ihr Blog sehr. Was ist passiert? Es gab keine Verabschiedung. Gibt es darauf ein Anrecht?
In meiner großen WordPressfamilie fehlt sie.
Und so machte ich mir meine Gedanken zwischen den Jahren und sinniere über das begonnene Jahr. Welche Veränderungen wird es darin geben? Können wir mit allen gut umgehen? Wie gut können wir uns darauf einstellen?
Ich wünsche mir wir bleiben uns hier alle gut erhalten, lesen viel voneinander und können dabei noch oft schöne Geschichten erfahren.
Ich hoffe Ihr lasst es Euch gut gehen. Auf ein gutes neues 2014.