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Bootstouren, krka fluss, krka nationalpark, kroatien, kroatien nationalpark, Nationalpark, roski slap, Sehenswürdigkeiten
Mit einem Blick nach draußen muss ich mir jetzt schon richtig warme Gedanken machen, um das Wetter zu ertragen. Wenn nicht noch so schöne bunt gefärbte Blätter an den Bäumen hängen würden, könnte man meinen es wäre bereits November.
Da werfe ich doch lieber noch einen Blick zurück in den Sommer und mir wird gleich richtig warm. Es wird nämlich richtig heiß.
Die erste heiße Gegend, die wir fast immer allein besuchen [warum nur?] ist Knin, mit seiner Burg. Nun gibt es, seit diesem Jahr, in der Bestenliste der heißesten Regionen bereits einen zweiten Platz, an dem man sich halbtot schwitzen kann, und wir auf nichts mehr achten, wie auf die Wasserflasche.
Dabei ist die Gegend an sich sehr angenehm temperiert. Wasser hat die Gegend geformt und noch immer im Griff, und es gibt daher auch ‚zig Möglichkeiten die Füße zu kühlen. Aber es gab eben was Neues zu erkunden… weit oben… weit weg vom Wasser.
Wir fuhren also in bekanntes Gelände. Der Krka Nationalpark mit dem großen Krka Fluss. Eine weitläufige Gegend, bei der man schon mit dem Auto eine Weltreise unternimmt, um alles abzufahren und sehen zu können.
Besser ist es allemal, diesen Nationalpark in mehreren Etappen zu besuchen. Schon deshalb, weil man einige Strecken entspannter – aber auch nicht abgekühlter – mit dem Boot fahren kann. Nein: sollte.
Und selbst die Bootstouren sind maßgeschneidert in Stundenabschnitten zu bekommen, ganz nach verfügbarem Zeitrahmen.
Aber das hatten wir schon alles hinter uns. Wir wollen ja nicht jedes Jahr das Gleiche…
Freudig begrüßte uns am Parkplatz der Einweiser.
Wir hatten noch nicht richtig die Autotüren geschlossen, da spulte er überfallartig, wie auf Knopfdruck, alle Sehenswürdigkeiten ab, die es zu erlaufen und danach zu erfahren gibt. Und das sind viele!
Auch mein kurzer Einwand, dass wir schon oft hier waren und uns auskennen, ließ ihn völlig kalt. Nach einem „ja, ja, schön…“ fuhr er unbeeindruckt in seinem Ansagetext fort, jetzt nur noch schneller und noch unverständlicher und im Kommandoton ‚keine fragen stellen, jetzt! zuhören und einfach mitmachen!‚.
„sie gehen jetzt nach links… da haben sie aussichtspunkt… da ist nicht so viel, das dauert nicht lange… kommen sie dann gleich zurück, gehen sie weiter zur wassermühle. dort ist eine gaststätte und besuchen sie das museum… danach fahren sie weiter mit dem auto zur ausgrabungsstätte… ich male ihnen das auf. hier, sie fahren bis konzum und dann biegen sie rechts ab. fahren sie nicht den umweg, sondern fahren sie richtung varivode… “
Sicher bin ich mir, dass er damit den hohen Eintrittspreis von 13,50 € [pro person] rechtfertigen wollte. Und klar ist mir auch, dass er in seinem Job nach Worten bezahlt wird.
In seinem zwar ganz gutem Deutsch [er hat ganz sicher mal in deutschland gearbeitet, oder tut es noch] aber dem genuschelten Akzent und der runtergeratterten Geschwindigkeit, als wollte er noch die letzte Bahn erreichen, wäre doch fast die völlig neue Attraktion an mir vorbei gerauscht.
Was hörte ich da aus seinem nicht enden wollenden Wortschwall heraus? „können sie eine neue aussicht besuchen…, … von ganz oben gucken…, über neu gebaute 600 Stufen zu erreichen…“
Was Neues? Klar doch! 600 Stufen? Ist das viel? Egal. Hätten die ja nicht gebaut, wenn’s nicht zu schaffen wäre, oder?
Wie man’s nimmt…
Die Holztreppen waren noch ganz gut zu laufen. Schwierigkeiten bereiten dann die höher gelegenen ungleichmässig grossen, weil aus dem Stein gearbeiteten und bereits ausgewaschenen und ausgetretenen Kiestreppen.
Unterhalb der Treppen kam von meinem Meister noch die zögerliche Frage: „willst du wirklich?“ Ja, wenn man einmal da ist!
Wir erklommen nun bei über 30 Grad im Schatten 140 Höhenmeter, mit vielen Trink- und Verschnaufpausen und standen nach der Schwitzerei auf einem Plateau von 220 Meter. Wir fühlten uns wie im Backofen.
Was mich dabei echt fragend zurücklässt, ist, wenn uns jemand bei diesem Aufstieg, mit kompletter, professioneller Kamera-Stativ-Austattung über der Schulter, noch im Laufschritt überholt.
Als wir endlich oben ankamen, packte dieser Typ sein Equipment gerade wieder ein…
Aber es war eine grandiose Aussicht, da hatte der Gute nicht übertrieben.
Nach dem Abstieg, der nicht minder anstrengend war, liefen wir schnurstracks zum Wasser um uns zu kühlen.
Wir waren auch auf diesem Trip ziehmlich allein, was wirklich schade ist. Es ist sehr sehenswert und die Anstrengung lohnt sich.
Das Wichtigste: genug Sonnencreme und Wasser mitnehmen.
So hoffe ich Euch ein bisschen aufgeheizt zu haben und wünsche Euch damit ein schönes Wochenende.