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Heute bin ich mal ganz mutig. Ich zeige Euch meinen Kühlschrank.
Nein, nein, nicht einfach so. Ich mein schon richtig. Von innen. Besser gesagt nach innen. Warum? Das kam so:
Ich las auf einem ganz tollen Blog, das die Schreiberin bei Allen, bei denen sie zu Besuch ist, gern und sogar zuallererst in den Kühlschrank schaut. Dort könne man viel über dessen Eigentümer erfahren. Sie spekuliert wohl vor allem auf mögliche Abgründe. (Hat heutzutage jemand Leichen im Kühlschrank? Doch eher in der Laube oder unter der Garage.) Und daraus entstand der Gedanke einer Leserin, jeder müsste vom Inhalt seines Kühlschrankes mal ein Foto machen und vorzeigen.
Also, die Idee ist somit nicht neu und schon mal gar nicht von mir. Mir ist ja nun alles zuzutrauen, aber sowas? Nee, da musste erst mal drauf kommen..
Vielleicht kann ja daraus eine Studie entstehen, oder gar zu einer Doktorarbeit genutzt werden? „Die Deutschen und Ihre Vorratshaltung in der Kühlung.“??
Aber ich finde diese Idee der Fotos höchst interessant. Ich hoffe das Juliane von immerabgelenkt (da las ich die idee – unter „immer ich“) mir nicht böse ist und denkt ich will sie ihr klauen. Ganz im Gegenteil. Ich will sie unterstützen und vorantreiben!
Und ich überlege schon welchen Schluss mein Kühlschrankbild auf mich zulässt, so tiefenpsychologisch gesehen. Wahrscheinlich „chaotisch, verfressen, desorientiert“ als Gesamtzusammenfassung. Und der Gewinner ist:
Dann braucht’s doch noch eine Erklärung.
So, wie mein Kühlschrank heute aussieht, hasse ich ihn wirklich. Er wurde frisch aufgefüllt, heißt: eben erst mit dem Wocheneinkauf bestopft. Wenn man 2 hungrige Nager zu füttern hat, sind die Gemüsefächer schon mal für die Veganer reserviert. Sowie es außerdem ein einzelner Salatkopf schafft schon ein halbes Fach auszufüllen. Spätestens dann kommt mein erster Schrei: „ein Königreich für einen großen Kühlschrank“! Jaa, der ist schon groß. Aber ein Kühlschrank kann nicht groß genug sein!
Ich beherrsche dieses Chaos. Ich weiß genau was wo liegt. Meistens.
Und der neue Einkauf findet auch erst dann statt, wenn die ersten Mäuse mir ihre Blutblasen zeigen und fiepen. Ich mag nicht gern einkaufen gehen. Das schiebe ich vor mir her. Erst recht bei dem derzeitigen Wetter!
Ja, und wenn er dann so richtig leer ist, finde ich ihn auch wieder schön. Da wird er geputzt und dann spiegelt sich das Licht so schön..
Nur ist eben ein so propper Kühli auch echt beruhigend. Es kann der größte Tornado kommen – Essen ist da. Die verfressene Verwandtschaft fällt über uns her- Essen ist da. Es kann Havarie in allen Supermärkten sein – Essen ist da. Herrlichst.
Eine super Erfindung, so ein Kühlschrank. Wenn man bedenkt, in meiner Kindheit wurde beim Camping noch ein Loch in den Erdboden gegraben um die Lebensmittel zu kühlen.
Ich getraue mir nichts gegen meinen Kühlschrank zu sagen. Er lebt nämlich. Ja, er kommuniziert mit uns, wir verstehen ihn nur nicht. Er macht Geräusche. Er knartzt, er knurrt, er grummelt, er schnieft. ER ist ein vollwertiges Familienmitglied, nur dass ER (noch) keinen Namen hat. Vorschläge erbeten.
So. Und nun Butter bei die Fische. Wie sieht Euer Kühlschrank aus?
E-Mail an mich, und wenn Ihr wollt stelle ich die Bilder anonym hier rein.
Und das ist ER nun. Nichts geschönt, nichts verändert, nichts bearbeitet.
Ich wünsche Euch eine leckere Woche.